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Die Elfen

Die Elfen

Titel: Die Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen , James Sullivan
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sterben!«, begehrte Nuramon auf. »Ich habe einen Boten zur Königin geschickt. Sie wird dich heilen können. Wir werden zusammen reisen. So wie wir es .« Er stockte. »So wie wir es fast immer getan haben.«
    »Sei nicht zu streng mit Farodin. Er ist ein sturer Dickkopf, ja . Aber auch ein Freund, der ganz allein eine Trollburg angreifen würde, um dich .« Mandred seufzte. Das Reden schwächte ihn. »Wo ist meine Axt?«
    Nuramon ging zu den Pferden und kam mit der Waffe zurück. Im Licht der Flammen leuchtete das Axtblatt golden. »Gib sie Beorn .« Mandred fielen die Augen zu. Er tauchte in die Finsternis. Ein Reiter kam auf ihn zu. Er hörte den Hufschlag, auch wenn es zu dunkel war, um etwas zu erkennen. Gar nichts konnte er sehen. Er hob die Hand. Nicht einmal sie war da. Der Boden erzitterte unter dem Hufschlag. Der Reiter musste jetzt ganz nahe sein, und noch immer konnte er ihn nicht sehen. Erschrocken schlug der Jarl die Augen auf. Neben ihm kniete Farodin. Der Elf wirkte gehetzt.
    Farodin hielt seine Hand. »Ich hatte schon befürchtet, dass du gegangen wärst, mein Waffenbruder. Halte aus! Die Königin wird kommen.« Dem blonden Elfen standen Tränen in den Augen. Nie zuvor hatte er Farodin weinen sehen. »Deine neue Frisur steht dir gut, Krieger. Du siehst gefährlicher aus mit der Glatze.«
    Mandred lächelte schwach. Er hätte den beiden gern etwas gegeben. Etwas zur Erinnerung. Aber er besaß nichts von Wert außer seiner Axt.
    »Es war gut, mit euch geritten zu sein«, flüsterte er. »Ihr habt mein Leben reich gemacht.«
    Wieder war undurchdringliche Dunkelheit um ihn herum. Mandred dachte an die goldenen Hallen der Götter. Hatte er sich einen Platz an der Seite der großen Helden verdient? Dort würde er Alfadas begegnen… Es wäre gut, mit ihm Fliegenfischen zu gehen. Er hatte es dem Jungen nie richtig beibringen können. Ob es ein Land jenseits der Halle gab? Ein Land wie das Fjordland, mit schroffen Bergen und Fjorden voller Fische?
    Er musste mit Luth reden! Kein Methorn mehr anzurühren konnte nicht auch in der Halle der Helden gelten!
    Plötzlich verging die Kälte. Er stand in knietiefem, klarem Wasser. Silberne Salme zogen langsam über dem steinigen Grund dahin und schwammen gegen die Strömung flussaufwärts.
    »Bist du endlich gekommen, alter Mann!«
    Mandred blickte auf. Unter einer Eiche am Ufer stand Alfadas. Mit einem lockeren Schwung aus dem Handgelenk ließ er die Schnur von seiner Angel schnellen.
    Nicht schlecht für einen Anfänger, dachte Mandred. Nicht schlecht.

DIE HEILIGE SCHRIFT DES TJURED
    Buch 98:
    Vom Ende Albenmarks

    Der weise Krieger Erilgar träumte eines Nachts von Tjureds Worten. Und diese geboten ihm, einen großen Angriff anzuführen. So stellte er gewaltige Heerscharen auf und führte sie gegen die Feinde. Doch siehe! Da standen sie nun, die Dämonenheere von Albenmark, und die Gläubigen Tjureds waren in der Unterzahl. Doch weil der Glaube in ihnen stark war, kämpften sie tapfer. Aber die Albenkinder sind seit jeher heimtückisch gewesen. Sie zauberten und ließen Steine vom Himmel regnen. Sie verhexten die Pferde der Gläubigen, auf dass sie sich vor den Feinden fürchteten. Und sie ließen ihre Toten auferstehen, damit sie nimmermehr besiegt würden. Und trotz alledem blieben die Gläubigen unter der Führung Erilgars stark.
    Nun geschah es, dass Erilgar in Bedrängnis geriet, ihm Tjureds Antlitz erschien und der Heerführer an den göttlichen Lippen ablesen konnte, was zu tun war. So sprach er ein Gebet, rief seine Boten zu sich und befahl den Rückzug. Diesem Befehl widersetzten sich viele. Doch Erilgar sprach: »Hat mir Tjured nicht die Macht verliehen? Hat er mich im Gefüge nicht über euch gestellt?« Und doch glaubten viele, sie wären Tjured näher als Erilgar. So geschah, was geschehen musste.
    Die Gläubigen hatten sich zurückgezogen, die Ungläubigen blieben und kämpften gegen die Albenkinder und die Verräter aus dem Fjordland. Und so begab es sich, dass an jenem Tage Tjured selbst vom Himmel herabkam und die ewige Finsternis über die Albenkinder legte. Ihr Land verschwand in einem dichten Nebel. Nur der Boden, auf dem die Gläubigen mit ihren Füßen standen, blieb zurück. Und nie wieder ward ein Albenkind gesehen, denn in der ewigen Finsternis erwarteten sie die Alben, die alten Dämonen. Und sie quälen ihre Kinder noch heute.
    Zitiert nach der Schoffenburg-Ausgabe,
Bd. 45, Fol. 123 r.

DIE LETZTE PFORTE

    Es war Morgen. Am Waldrand

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