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Die Elfen

Die Elfen

Titel: Die Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen , James Sullivan
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Devanthars an seine Gefolgsleute? Vielleicht konnten diese Schusswunden mit Elfenmagie nicht geheilt werden.
    »Ich glaube, das ist das Ende, Nuramon«, flüsterte Mandred. »Und was für ein Ende das für einen Menschen ist!«
    »Nein, Mandred!«
    »Du warst mir immer .« Seine Augen schlossen sich, und er atmete erschöpft aus.
    Nuramon schüttelte den Kopf. So durfte Mandreds Leben nicht enden! Er tastete nach dem Puls seines Freundes. Er war noch da. Der Atem ging nur mehr schwach. Mit großer Mühe hob Nuramon den schweren Menschenkönig auf Felbion und setzte sich dann hinter ihn in den Sattel. Dann ritt er in Richtung des Heerlagers vor der Burg der Königin. Sie lag näher als die Shalyn Falah.
    Er machte sich Vorwürfe. Es war seine Schuld, wenn Mandred nun stürbe. Er hatte in der Schlacht selbstsüchtig seine eigenen Wunden geheilt und gewiss zu viel Kraft dabei aufgewendet; Kraft, die ihm nun fehlte, da sie einen Freund retten sollte. Er würde es sich nie verzeihen, wenn Mandred wegen seiner Unfähigkeit sterben müsste.
    Während er im Galopp voranpreschte, drang in der Ferne ein gleißendes Licht gen Himmel und verbreitete sich wie ein vielfach verästelter Blitz. War das der Beginn des Zaubers, auf den sie gewartet hatten? Nuramon wünschte sich, einen Hauch dieser Macht zu Mandreds Heilung gewinnen zu können. Im Augenblick des Triumphes traf das Schicksal ihn und seine Gefährten mit voller Wucht. Er konnte nur hoffen, dass es Farodin bei der Shalyn Falah nicht ähnlich erging.

DAS LETZTE AUFGEBOT

    Sie hatten sich über die Mitte der Brücke zurückziehen müssen. Langsam verloschen die Flammen von Balbars Feuer. Auf dem Klippenweg standen hunderte von Ordenssoldaten, bereit für den letzten Angriff. Sobald das Feuer herabgebrannt war, würde der letzte Sturmlauf beginnen.
    An Farodins Seite standen nur noch Orgrim und Giliath. Alle anderen Kämpfer der zusammengeschmolzenen Schar der Verteidiger hatten sich zur Festungsmauer jenseits der Brücke zurückgezogen.
    Farodin sah verzweifelt zum Himmel hinauf. Bis zur Dämmerung würde es noch mindestens zwei Stunden dauern. So lange konnten sie die Brücke nicht halten. Eine Brise benetzte sein Gesicht mit Gischtwasser. Das Donnern der Wasserfälle hatte etwas Beruhigendes. Wie weiße Adern zogen sie sich die Felsen hinab. Das Sprühwasser ließ die Oberfläche der Brücke spiegelglatt werden. Die Shalyn Falah war gerade einmal zwei Schritt breit und sie hatte kein Geländer. An diesem Tag war Farodin den längst vergessenen Baumeistern dankbar für ihre seltsame Brücke. Mehr als drei Mann konnten hier nicht nebeneinander stehen. Und wer die Brücke betreten wollte, der musste schwindelfrei sein, oder er würde dem Ruf des Abgrunds nicht widerstehen.
    »Heißt es nicht, man dürfte auf der Shalyn Falah kein Blut vergießen?«, fragte Orgrim. Der Troll musste schreien, um das Tosen des Wasserfalls zu übertönen.
    Farodin blickte auf die blassrosa Flecken, die langsam vom Sprühwasser weggewaschen wurden. »Dieselbe Frage habe ich gestern Nacht Ollowain gestellt. Er meinte, der Stein der Brücke werde so schlüpfrig, dass man sie nicht mehr überqueren könne, wenn sie mit Blut benetzt sei. Ich habe aber auch von einer Prophezeiung gehört, in der es heißt, dass an dem Tag, an dem der weiße Stein der Shalyn Falah mit Blut besudelt werde, sich ewige Finsternis auf die Brücke senken werde.«
    »Ich glaube, mir liegt eher die erste Geschichte«, murmelte der Trollfürst. Blut troff von seinem Verband am Arm. Dennoch hielt er den schweren Schild hoch, den er von einem Sterbenden genommen hatte.
    Die Flammen des Feuers am Brückenaufgang schlugen nicht einmal mehr einen Schritt hoch. In die Truppen auf dem Steilweg kam Bewegung.
    Ein Schuss krachte. Einige Schritt vor ihnen schlug eine Bleikugel auf den weißen Stein.
    »Diese Idioten wollen einfach nicht wahrhaben, dass wir außerhalb der Reichweite ihrer Waffen stehen«, murrte Giliath. Sie zählte leise die Pfeile in ihrem Köcher.
    Farodin wusste auswendig, zu welchem Ergebnis sie kommen würde. Dreizehn! Sie zählte die verbliebenen Geschosse mindestens schon zum zehnten Mal.
    Am anderen Ende der Brücke warf ein Offizier einen schweren grauen Umhang über die Flammen und erstickte das Feuer. Soldaten mit Feuerrohren rückten vor.
    Giliath hob den Bogen. Plötzlich lachte sie auf. Die Ordenssoldaten waren stehen geblieben. Sie winkten mit den Armen und versuchten die Krieger zurückzutreiben, die

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