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Die Elvenbrücke

Die Elvenbrücke

Titel: Die Elvenbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker
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Grimm in ihm gewesen, das Element Carions, des Berserkergotts, so hätte es auch für ihn kein Erwachen mehr gegeben.
    So aber spürte er plötzlich die Gefahr. Benommen sah er, daß er im gleißenden Mondlicht ging, und Daelin und Craig mit ausdruckslosen Gesichtern neben ihm herstapften. Die Männer um ihn schritten wie trunken von Opis. Sie hatten ihre Pferde losgelassen. Die Tiere suchten wiehernd das Weite.
    Keiner kümmerte sich um Deckung, und Hindernisse umgingen sie erst, wenn sie dagegenstießen. Es war ein gespenstischer Anblick, der O’Braenn schaudern ließ.
    Carions Grimm wuchs in ihm wie ein wärmendes Feuer. Er fällte Daelin mit einem einzigen Hieb seiner Faust. Ein Dutzend sandte er zu Boden, unter ihnen Craig. Doch als er sich umsah, begann sich Daelin bereits wieder zu erheben. Der gleiche entrückte Ausdruck war in seinen Zügen. Fluchend stürzte sich O’Braenn auf ihn und rang ihn nieder.
    Plötzlich fielen Schatten über die Ringenden. O’Braenn starrte zum Himmel. Wo vorher die Sterne gewesen waren, wallten schwarze Wolken. Wie ein gewaltiger wogender Wurm erstreckten sich die Wolken vom »Himmel herab und begruben das schimmernde stong-nil-lumen unter sich.
    »Yhr«, dachte Maer O’Braenn. Um den Mond war die Dunkelheit wie der mächtige Schädel einer Schlange.
    Dann begann sich die Scheibe des Mondes am linken Rand zu schwärzen.
    Die Schwärze wuchs.
    Es gab keinen Zweifel. – Yhr verschlang den Mond.
    In diesem Augenblick, da O’Braenn atemlos beobachtete und überwältigt war von der ungeheuerlichen Macht der Finsternis, erlosch auch Carions Feuer in ihm, und die Finsternis fand Zugang zu seinem Geist.
    Er ließ von Daelin ab. Er vergaß Daelin. Er vergaß seine Männer. Er vergaß, weshalb er hier war. Er setzte traumverloren einen Fuß vor den anderen und schritt nach stong-nil-lumen hinab, wie einer, der im Schlaf wandelt. Während die Pferde der anderen in alle Richtungen davongesprengt waren, als ihre Reiter die Zügel losließen, folgte O’Braenns Rappe Cyr mit rollenden Augen und ängstlichem Schnauben seinem Herrn.
    Langsam, mit jedem Atemzug wachsend, fiel Finsternis über das Land. Dann war der Mond verschwunden.
    Er hinterließ ein großes Loch am Himmel, schwärzer als die Nacht.
    Eine Weile war die Luft erfüllt von Lauten, die dieser Welt fremd waren. Dann erbebte die Erde. Yhrs dunkler Leib wand sich und wälzte sich herum – wild, wie in Wut oder Pein!
    Fern am Himmel flackerte Helligkeit, fahl und unwirklich, und ferner Donner rollte durch die Nacht.
    Maer O’Braenn war plötzlich hellwach. Er hielt inne, spürte Cyrs nervöses Stupsen und tätschelte ihn beruhigend.
    stong-nil-lumen lag in völliger Dunkelheit. Verschwunden war das fahle Leuchten der Finsternis, verschwunden der magische Bann, der den Geist lähmte.
    Stille und Dunkelheit waren vollkommen. O’Braenn konnte die Hände nicht vor den Augen sehen. Er stand reglos. Eine Weile war das Schnauben und Atmen des Pferdes das einzige Geräusch. Dann vernahm er ferne Stimmen, die von den Steinkreisen heraufkommen mußten.
    Er verstand nicht, was geschehen war. Er widerstand der Versuchung, nach den Gefährten zu rufen. Er empfand die Dunkelheit plötzlich als einen schützenden Mantel.
    Dann hatte er einen Gedanken, der ihn mit mehr Wärme erfüllte, als selbst Carions Wut es vermochte:
    Konnte es sein, daß Nottr Erfolg gehabt hatte? War alle Magie erloschen, hatte die Erde gebebt, weil stong-nil-lumen in den Tiefen der Erde verschwunden war?.
    »Maer?«
    Daelins Stimme riß ihn aus diesen herzerwärmenden Gedanken. Sie kam aus unmittelbarer Nähe.
    »Hier, Daelin.«
    »Den Göttern sei Dank«, keuchte Daelin. Er stöhnte. »Ich bin mit dem Gesicht aufgeschlagen…«
    »An meiner Faust«, erklärte O’Braenn.
    »Ich erinnere mich nicht… was ist geschehen?«
    Maer O’Braenn berichtete es ihm in kurzen Worten. Inzwischen wurden die Stimmen vom Felsplateau her lauter.
    »Unsere Männer?«
    O’Braenn zuckte in der Dunkelheit die Schultern. »Wenn stong-nil-lumen versunken ist, mögen die Hügel voller Priester sein.«
    Sie tasteten sich vorsichtig hügelabwärts. Beide hielten sich mehr an Cyr fest, als daß sie ihn führten.
    Der Himmel war voller Wolken – die Überreste von Yhrs Leib. Sie lösten sich nach und nach auf. Das Licht der Sterne kam durch und machte den Abstieg leichter. Die Stimmen vor ihnen waren vor einer Weile verstummt.
    Dann geschah ein zweites Wunder in dieser Nacht.
    Ein dünner

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