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Die Entfuehrung

Die Entfuehrung

Titel: Die Entfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Grippando
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Wachmann zögerte.
    Delgado zückte eine zusammengefaltete Zwanzigdollarnote. »Es geht ganz schnell.«
    Der Wachmann spuckte seinen Kaugummi aus und nahm das Geld. »In Ordnung. Ich helfe Ihnen.«
    Delgado lächelte und redete, während er mit dem Wachmann zusammen zum Wagen ging und die Hecktür aufschloss. »Ich bin wohl ein bisschen zu schnell durch eine Kurve gefahren oder so. Der Scheißeimer ist einfach umgekippt. « Er öffnete die Tür. » Sehen Sie da ?« sagte er und zeigte hinein.
    Der Wachmann beugte sich vor. Delgado zog ein Stück Rohr aus der Tasche und zerschmetterte ihm damit den Hinterkopf. Sein Körper landete mit einem dumpfen Aufprall auf der Kante der Ladefläche. Kristen regte sich in ihrer Kiste. »Sei still, Mädchen«, sagte Delgado. Er schob ein halbes Dutzend Eimer nach vorne, um Platz zu schaffen. Er nahm das Funkgerät und den Schlüsselbund des Wachmanns an sich und stopfte die Leiche ins Wageninnere. Mit einem Fuß auf der Stoßstange griff er oben auf den Wagen und holte eine Transportkarre herunter. In Sekundenschnelle lud er die Kiste auf die Karre und schob sie die Laderampe hinauf.
    Er überprüfte noch einmal den Sitz der Mütze und der Schutzmaske, steckte den Schlüssel ins Schloss und betrat das Gebäude. Der Lastenaufzug war gleich in der Nähe. Er holte ihn heran und schob seine Fracht hinein. Gut gelaunt schlug er mit der Faust gegen den Knopf für den zweiten Stock.
    Die Tür ging zu, und der Aufzug fuhr nach oben.
57
    Allison und Harley brauchten weniger als zwanzig Minuten bis zur Einsatzzentrale. Der Raum sah wirklich aus wie ein leer stehendes Ladenlokal, genau wie Harley versprochen hatte. Die Schaufenster waren weißgestrichen und vollgeklebt mit Plakaten, auf denen stand: »Laden zu vermieten«
    Die Eingangstür war mit einem Vorhängeschloss gesichert. Harley ging mit Allison zum Hintereingang.
    Von innen war der Laden mit seiner Fläche von dreihundert Quadratmetern in eine kleine Einsatzzentrale umgewandelt worden. Stromkabel wanden sich über den Fußboden und hingen von den Decken herab. Sie verbanden die verschiedenen Computer und elektronischen Überwachungsgeräte. Ein Dutzend Uhren hingen an den Wänden. Mindestens zwei Dutzend Agenten waren über den ganzen Raum verteilt, stellten die Geräte ein, tranken Kaffee oder verlöteten die Kabel. Eine ganze Wand mit Fernsehbildschirmen ließ den Laden aussehen wie ein Discount-Geschäft für Elektrogeräte.
    »Das ist der Vorteil, von dem ich Ihnen erzählt habe, Allison«, erklärte Harley. »Weil die Entführer Ihnen schon im Voraus das Hyatt als Treffpunkt mitgeteilt haben, hatten unsere Techniker Zeit, alles einzurichten. Auf allen Bildschirmen sieht man einen anderen Bereich des Hotels, sowohl innen als auch außen. Einige sind mit den regulären Überwachungskameras des Hotels verbunden, andere mit zusätzlichen Kameras, die wir heute installiert haben. Solange Sie sich im öffentlichen Bereich bewegen, können wir Sie beobachten.«
    »Da fühle ich mich doch gleich besser.«
    »Kommen Sie. Wir müssen Sie verkleiden und verkabeln.« Er geleitete sie zu einem hinteren Zimmer, in dem zwei Agentinnen warteten, eine in Allisons Alter und eine erheblich jüngere. »Das ist Agent Scofield«, stellte Harley die ältere vor, »und das ist Agent Parker. Scofield wird Sie mit einer schusssicheren Weste ausstatten, die so ziemlich alles abhält, womit auf Sie geschossen werden kann. Sie wird auch das Gegensprechgerät anbringen, so dass wir in Kontakt bleiben können.
    Die jüngere Frau trat auf Allison zu, in jeder Hand eine Perücke. »Und ich bin die glückliche Agentin«, sagte sie ironisch, »die die überaus wichtige Rolle der Friseuse und Make-up-Artistin übernehmen darf. Rotschopf oder brünett?«
    Allison senkte ihre Stimme, als würde sie ein Geheimnis preisgeben, obwohl sie wusste, dass die anderen mithörten. »Sollte ich nach dieser ganzen Geschichte noch irgend etwas als Justizministerin zu sagen haben, dann verspreche ich Ihnen, Sie von Ihren Make-up-Pflichten zu befreien.« »Vielen Dank.«
    Allison warf Harley einen Blick zu. »Kann ich noch kurz einen Anruf erledigen, bevor wir los gehen ?«
    »Klar«, sagte er und begleitete die beiden Agentinnen hinaus. »Wir sind hier nebenan.«
    Allison schloss die Tür und wählte die Nummer von David Wilcox.
    »Das mit Peter tut mir leid«, sagte er.
    »Danke. Ich habe nicht damit gerechnet, dass Sie es schon wissen.«
    »Jeder weiß es. Es ist zwar noch

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