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Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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stationiertes Lazarettschiff versetzt worden und sagte ruhig: »Ich denke, sie werden einen guten Doktor brauchen, was, Jethro?« Er lachte sein tiefes glucksendes Lachen. »Hier, meine Hand!«
    Bolitho fröstelte und zog seinen Mantel enger um sich. Es war kalt und sehr feucht, und von der Decke tröpfelte Kondenswasser. Er blickte auf das offene Logbuch. Es war der erste Januar des Jahres 1782, ein neues Jahr hatte begonnen. Er stand auf und ging langsam aus der Kajüte, seine Beine glichen das Auf und Ab der Schiffsbewegung ohne bewußte Anstrengung aus. Über dreieinhalb Jahre war es her, daß er an Bord dieses Schiffes gekommen war, das so sehr ein Teil seiner selbst geworden war.
    Er kletterte die Leiter hinauf und sah Heyward an den Luvwanten stehen. Für ihn würde es noch schlimmer sein. Er war schon an Bord, seitdem er vor fünf Jahren in die Marine eingetreten war. Bolitho ging zu ihm hinüber, sah den grauen Nebel durch die tropfnassen Wanten ziehen, die Gischt sich bis zur Reling brechen.
    »Nun, Mr. Heyward, da wären wir im Kanal. Dort drüben liegt die Isle of Wight, wenn wir Glück haben. Wir we rden noch vor Dunkelheit in Spithead ankern.«
    Heyward blickte ihn voll an. »Ein merkwürdiges Gefühl, Sir.« Er zuckte die Schultern. »Ich weiß gar nicht, ob ich das Schiff gern verlassen werde.«
    Bolitho nickte. »So ist es oft. Aber der Sparrow geht es ähnlich wie uns allen. Sie muß auf der Werft gründlich überholt und mit diesen neuen Karronaden ausgestattet werden, von denen man so viel hört. Danach wird sie nicht mehr dieselbe sein.« Er sah Bethune vom Geschützdeck heraufklettern, ein altes Biscuit zwischen den Zähnen.
    »Keiner von uns wird das sein.«
    »Land an Steuerbord voraus!«
    Bolitho nahm ein Fernglas. »Die Insel Wight. Fallen Sie besser einen Strich ab.« Er beobachtete, wie Heyward mit seinem Sprachrohr zur Reling eilte. Es hätte auch Tyrell sein können.
    Dann schaute er sich auf dem regennassen Deck um, musterte die Seeleute an den Besanbrassen, deren Gesichter und Arme in dem unfreundlichen grauen Licht noch dunkler aussahen.
    Ein Fischkutter dümpelte vorbei, bärtige Männer winkten ihnen von Bord aus zu. Drüben sah er durch Nebel und Nieselregen den Schatten von Land auftauchen: England. Er packte die Reling mit festerem Griff. Nach so langer, so schwerer Zeit!
    »Kurs liegt an, Sir!« Heyward kam wieder zu ihm.
    Bethune an seiner anderen Seite murmelte: »Mir kommt es vor, als ob ich auf der Sparrow geboren sei.«
    Bolitho legte den beiden die Arme um die Schultern. »Das sind wir alle.«
    Dann wandte er sich ab und sagte förmlich: »Stellen Sie die Ankermannschaft zusammen und sagen Sie dem Feuerwerker, er soll Salut vorbereiten.«
    Langsam in Luv auf und ab wandernd, sah er die geschäftigen Seeleute um sich herum und viele andere mehr: Buckle und Tilby, Graves und den Maler Majendie. Er hielt inne und berührte die Reling, die Kerben, wo Kugeln so viele seiner Mä nner niedergemäht hatten.
    Eine Fregatte tauchte mit Gegenkurs aus dem Nebel auf, ihre Signalflaggen standen sehr hell vor dem düsteren Himmel.
    Fowler rief: »Sie fragt: ›Welches Schiff‹, Sir.«
    Bolitho nickte. »Heißen Sie unsere Nummer.« Die Korvette Sparrow war zu Hause.

    Ende

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