Die Entscheidung der Hebamme
nicht«, raunte er ihr ins Ohr. »Je weniger Ihr Euch sträubt, umso weniger Schmerzen muss ich Euch bereiten.«
Er konnte im Kerzenschein sehen, dass sie schluckte und versuchte, sich zu entspannen. Doch je höher er seine liebkosende Hand zwischen ihren Schenkeln klettern ließ, umso mehr verkrampfte sie.
Wie befürchtet, war sie trocken. Aber er hatte vorgesorgt. Von Tilda hatte er sich ein Krüglein mit wohlriechendem Öl besorgt, das er ihr nun zwischen die Schenkel rieb.
»Das macht es für uns beide angenehmer«, versicherte er ihr, als sie ihn irritiert, entsetzt und vorwurfsvoll zugleich ansah.
Dabei konnte er sich den boshaften Gedanken nicht verkneifen, dass sie wohl doppelt so irritiert, entsetzt und vorwurfsvoll blicken würde, wenn sie wüsste, dass dieses Öl ausgerechnet aus dem Hurenhaus stammte. Aber schließlich hatte er nicht Marthe darum bitten können.
Mit verkniffener Miene ließ Adela ihn gewähren. Als er fertig war und das Krüglein wieder beiseitestellte, rutschte die Decke von seinem Körper, so dass sie sein aufgerichtetes Glied sehen konnte.
»Allmächtiger, was ist das?«, keuchte sie mit aufgerissenen Augen.
»Damit werden Kinder gezeugt«, erklärte er, so geduldig er noch konnte angesichts ihrer Naivität. Sanft führte er seine Hände nun wieder zu ihren Brüsten, während er sein Knie entschlossen zwischen ihre krampfhaft zusammengepressten Beine schob.
»Hört auf damit!«, schrie sie, als er sich auf sie legte, und hämmerte mit Fäusten auf ihn ein, um ihn dazu zu bringen, von ihr zu steigen.
Lukas’ Geduld war zu Ende. Er umfasste ihre Handgelenke und drückte sie auf das Kissen. Länger konnte er beim besten Willen nicht warten, sein Glied drohte gleich zu platzen, und schließlich hatte doch sie diese Hochzeit gewollt, nicht er!
»Glaubt Ihr tatsächlich, zum Vollzug der Ehe gehören nur Küsse?«, fragte er, immer noch ungläubig, doch Adela nickte.
»Dann tut es mir leid, dass ich Euch eines Besseren belehren muss.«
Er hielt ihre Hände weiter fest, während er sein Knie nach oben schob, bis sie unwillkürlich die Schenkel für ihn öffnete.
»Wie könnt Ihr nur so etwas Widerwärtiges tun?«, keifte sie.
Sein hilfloser Zorn wurde immer größer. Sie hatten keine Wahl; eine Schonfrist konnte er ihr nicht gönnen. Um zu beweisen, dass vor der Ehe nichts Unehrenhaftes zwischen ihm und der Jungfrau vorgefallen war,
mussten
sie morgen das blutige Laken vorzeigen.
»Ihr habt diese Ehe gewollt. Ihr habt mich mit Tücke und Hinterlist dazu gezwungen, um Eure Hand anzuhalten, obwohl ich Euch nicht begehrte«, fuhr er sie an. »Also nehmt auch die Konsequenzen auf Euch und lasst es uns zu Ende bringen! Ihr habt einen Mann im Ehebett gewollt, nun ertragt einen Mann im Ehebett!«
Das Öl machte es ihm leicht, in sie einzudringen. Er spürte den Widerstand, hielt kurz inne, als sie ängstlich aufschrie, dann stieß er zu. Er hoffte, es wäre für sie am ehesten zu ertragen, wenn er nicht zögerte, sondern ihr Hymen mit einer schnellen, kraftvollen Bewegung durchstieß. Sie wimmerte, während er sie pflügte, und er fühlte sich gleichermaßen abgestoßen von sich und von ihr.
Dabei hätte er schwören können, dass sie sich ihm mindestens einen Augenblick lang entgegenreckte, als wollte sie noch mehr von ihm bekommen. Doch dann fuhr sie zusammen, als sei sie bei etwas Verbotenem ertappt worden, ließ die Beine sinken und blieb starr und steif liegen.
Zum Glück für beide war es schnell vorbei. Immer noch zornig, keuchte Lukas: »So werden Kinder gezeugt! Ihr habt es so gewollt«, bevor er aus ihr glitt und sofort von ihr abrückte.
Mit vorwurfvollem Blick wickelte sie sich in die Decke und wandte sich von ihm ab. Wortlos lag sie da, ihm demonstrativ den Rücken zugewandt. Sie weinte nicht, dann hätte er sie wenigstens trösten können, sondern schien vor allem beleidigt.
Lukas haderte mit sich und seinem Schicksal. Warum waren es ausgerechnet immer seine Bräute, die aus falsch verstandener Züchtigkeit im Ehebett den Ort schlimmster Sünde sahen? Die erste Frömmlerin dieser Art hatte er noch loswerden können, auch wenn ihn die aufgekündigte Verlobung sein Erbe kostete.
Er hatte geglaubt, Adela begehre ihn als Mann. Doch wie sich gerade herausgestellt hatte, war sie kaum besser als jene bigotte Sigrun, die noch vor der Hochzeit zurück ins Kloster geflüchtet war.
Alle Mädchen, die er bis zu dieser Nacht im Arm gehalten hatte, waren aus Lust an der Liebe
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