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Die Epidemie - Teil 2

Die Epidemie - Teil 2

Titel: Die Epidemie - Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Fleming
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zurück. Der Reißverschluss des Rucksacks war nicht mehr so stark beansprucht wie vor mehreren Tagen. Es war ein Zeichen für mich, dass sich meine Vorräte dem Ende neigten.
    Meine Nase lief nicht mehr so stark, auch mein Husten hatte sich gebessert. Vollkommen unterdrücken konnte ich ihn nicht, besonders im Schlaf war eine Kontrolle dieser Körperreaktion fast unmöglich. Falls ich aber husten musste, so hielt ich beide Arme vor dem Mund, nicht weil ich die Ausbreitung meiner Viren verhindern wollte, sondern um die Lautstärke des Hustens zu minimieren.
    Ein Knirschen!
    Ein metallisches Quietschen!
    Ein kalter Schauer fuhr mir über den Rücken und ich duckte mich, um bloß keine unnötige Aufmerksamkeit zu erregen. Die Verkaufsöffnung des Kiosks war zwar klein, etwa dreißig mal dreißig Zentimeter, doch auch das genügte um zu sehen, dass sich jemand drin befand.
    Ich hielt meinen Atem an und horchte angestrengt. Das unbekannte Geräusch, das ich immer noch nicht zuordnen konnte, entfernte sich immer mehr.
    Pure Erleichterung machte sich breit. Das Knirschen trübte die anfängliche Freude über meinen Plan. Einer erneuten Begegnung oder gar einem Kampf mit den Infizierten wollte ich auf jeden Fall aus dem Weg gehen. Dafür fühlte ich mich immer noch nicht bereit, da die körperliche Schwäche immer noch anhielt.
    Ich schulterte meinen Rucksack und zog die Riemen fest. Mit der geladenen Pistole in der Hand trat ich aus meinem mittlerweile liebgewonnenen Versteck in das Freie.
    Das Geräusch war nicht mehr zu hören, auch dessen Ursache konnte ich auf den ersten Blick nicht feststellen. Ich versuchte, meine Angst zu verdrängen und richtete die gesamte Aufmerksamkeit auf mein neues Ziel. Es musste ein Kanalisationsdeckel gefunden werden, der mir Zugang zu der Moskauer Kloake verschaffte.
    Ich nahm den Weg in dieselbe Richtung, in der sich auch die Radiostation befand. Dadurch hoffte ich, mir einen unnötig langen Umweg unter der Erde zu ersparen. Angenehm würde er ohnehin nicht werden.
    Nach etwa zweihundert Meter erblickte ich den ersten Deckel. Sicherlich bin ich bereits an mehreren einfach vorbeigelaufen und hatte sie nicht erkannt, da sie von Autos verdeckt waren. Dieser aber lag vollkommen frei und sprang mir sofort ins Auge.
    Als erstes entriegelte ich die Rückenriemen und entledigte mich des Rucksacks. Meine Schultern brannten bereits wieder.
    Nun bereute ich, dass ich meine erste „Waffe“, den metallischen Stab, neben dem Militärfahrzeug hatte liegen lassen. Jetzt hätte ich sie gut als Brechstange gebrauchen können.
    Das Gewicht des Deckels zerrte an meinen Kraftreserven, doch nach mehreren schwerfälligen Versuchen gelang es mir, die eingerostete Verdeckung hoch zu hieven und zur Seite zu rollen. Um das Klirren etwas abzudämpfen, schob ich meinen Fuß zwischen den Asphalt und den Deckel und blickte nun in die Tiefe der stinkenden Kloake.
    Eine rostbedeckte Leiter, die aus zurechtgebogenen und hintereinander angebrachten Stahlstäben bestand, sollte mich in den Untergrund führen. Mit der Taschenlampe inspizierte ich den Boden des Schachtes und stellte erleichtert fest, dass er nicht komplett überflutet war. Lediglich vereinzelte Stellen glitzerten im Licht feucht auf. Um welche Flüssigkeit es sich dabei handelte, wollte ich mir nicht vorstellen. Der Gedanke daran, dass ich im nächsten Augenblick dort hindurch spazieren musste, genügte mir als Abschreckung.
    Mit einem dumpfen Geräusch landete der Rucksack auf dem Kanalboden. Einzelne Tropfen dreckiger Flüssigkeit spritzen dabei in die Höhe und gegen die Wände.
    Da kaum Wasser im Schacht war, musste ich mir um den Inhalt meiner Tasche keine Sorgen machen. Es war auch nichts in der Tasche, das bei dem Aufprall zu Bruch gehen konnte.
    Vorsichtig lehnte ich mich an den Rand der Öffnung und tastete mit den Zehen die Stufen ab. Die Kalaschnikow, die ich über die Schulter geschwungen hatte, hing auf meinem Rücken und vergrößerte mein Körpergewicht zusätzlich.
    Jedes unnötige Kilo verstärkte den Druck der Metallstäbe auf die dünnen Sohlen meiner Schuhe. Das schneidende Gefühl schmerzte und nervte zugleich. Doch der Schmerz, der sich in meinen Handflächen festsetzte, trieb mich fast in den Wahnsinn.
    Ich musste so schnell wie möglich hinuntersteigen.
    Mehrere Sekunden später erreichte auch ich den Boden. Kurz davor sprang ich von der Leiter herunter und ließ die letzten Stäbe der Leiter unberührt. Meine Handflächen hatten nun

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