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Die Epidemie - Teil 2

Die Epidemie - Teil 2

Titel: Die Epidemie - Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Fleming
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heißt genau?“, mischte ich mich nun erneut in das Gespräch.
    „ Die Pupillen des Mannes sind ungewöhnlich stark zusammengezogen. Sieh nur.“ Nikolai schaltete erneut die Taschenlampe ein und richtete diese ins Gesicht des Hängenden. „Wenn ich seine Augen direkt beleuchte, müssten sich die Pupillen zusammenziehen. Das ist eine natürliche Reaktion des menschlichen Körpers und wird als Pupillenreflex bezeichnet. In Abhängigkeit von der Lichtintensität zieht oder weitet sich die Pupille. Bei hellem Licht zieht sie sich zusammen, um das Auge zu schützen. Ist es dagegen dunkel, weitet sie sich, um möglichst viele Lichtteilchen einzufangen, damit der Mensch seine Umgebung wahrnehmen kann.“
    Nikolai schwenkte die Taschenlampe von einer Seite zur anderen. Seine Darlegung klang für mich logisch und verständlich, doch konnte ich zu meiner Überraschung keine Pupillenreaktion erkennen.
    „ Was siehst du?“, fragte er mich und schaute triumphierend drein.
    „ Nichts Besonderes. Keine Reaktion auf das Licht“, antwortete ich ihm prompt und stellte mich innerlich schon auf seine Empörung ein. Umso überraschender war für mich Nikolais Zustimmung.
    „ Du sagst es! Keine, absolut gar keine Reaktion!“, rief Nikolai etwas lauter, als er es vorhatte, doch seine Entdeckung erregte ihn wohl so sehr, dass er alle Vorsichtsmaßnahmen vergaß. „Das muss auch die Erklärung für ihre Nachtblindheit sein. Egal was ihre Veränderung verursacht, es greift auch ihre Sehorgane an.“
    „ Das ist für uns nichts Neues“, fügte Georgi enttäuscht hinzu. „Dass diese Bestien nachts nichts sehen können, ist uns bereits seit Tagen bekannt.
    „ Dafür kennen wir jetzt den biologischen Hintergrund“, ergänzte Nikolai und war trotz der negativen Einstellung des Soldaten sichtlich stolz auf seine Erkenntnis.
    Die Untersuchung des Infizierten hatte den Arzt so sehr fasziniert und abgelenkt, dass er nicht merkte, wie schnell die Zeit verging. Zeff, der als zweiter den Wachdienst übernommen hatte, musste abgelöst werden. Als nächster war Nikolai an der Reihe. Er entfernte sich aus der Garage und begab sich zu dem jungen Soldaten, der sehnsüchtig auf den Schichtwechsel wartete. Nikolai positionierte sich an der gleichen Stelle, an der seine Vorgänger ebenfalls standen, um die Umgebung im Auge zu behalten. Zeff dagegen ging zu den übrigen Gruppenmitgliedern und freute sich auf eine Stärkung.
    Die Essensrationen machten ihm besonders zu schaffen. Er liebte es, viel und ausgiebig zu speisen und verschlang jedes Stück Fleisch, Brot oder Käse gierig. Die kleinen Häppchen, die er nun von Maria serviert bekam, sättigten ihn ganz und gar nicht und das schlug sich auf seine ohnehin bereits angeschlagene Laune nieder.
    Zeff holte die für ihn zur Seite gelegte Essensportion bei Maria ab und ging zur Garage. Langsam kauend, stand er neben mir und beobachtete seinen Kollegen, der sein langes Messer in der Hand hielt, nachdenklich und mit langsamen Schritten den Infizierten umrundete.
    „ Was machen wir nun mit ihm?“, fragte ich endlich, um die Stille zu durchbrechen. „Wir können ihn doch nicht hier hängen lassen.“
    „ Das, was wir auch mit den anderen seiner Sorte gemacht haben“, antwortete Zeff prompt und schluckte einen Bissen hinunter.
    „ Er ist nicht mehr von Nutzen. Der Arzt hat seine Chance gehabt“, fügte Georgi hinzu.
    Es dämmerte langsam und der Tag ging zu Ende. Die grelle Sonne senkte sich langsam am Horizont und färbte den Himmel in ein schönes Orange. Es war an der Zeit, sich für die nächste Nachtwanderung vorzubereiten und das Gepäck zu packen.
    Dann vernahmen wir leise, gedämpfte Schüsse. Seit dem Ausbruch war es nichts Außergewöhnliches. Hier und da hörte man das Abfeuern von Waffen. Manchmal waren es nur einzelne Schüsse, doch häufiger handelte es sich um Salven, die von automatischen Gewehren stammten. Den Klang einer Kalaschnikow konnte man leicht von dem, der anderen Waffen unterscheiden.
    Den Kampfgeräuschen schenkten wir nur wenig Aufmerksamkeit und konzentrierten uns auf die Strecke, die wir diese Nacht zurücklegen wollten. Es war anstrengend und sehr ermüdend. Das Marschieren bei Nacht und das Ausruhen während des Tages brachte nicht nur meinen biologischen Rhythmus durcheinander, auch die übrigen Gruppenmitglieder hatten damit zu schaffen.
    Unser Gepäck war startbereit und die Waffen geladen, als Georgi sich dem Garagenbewohner widmete. Zeff freute sich

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