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Die Epidemie - Teil 2

Die Epidemie - Teil 2

Titel: Die Epidemie - Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Fleming
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menschliche Krankheiten zu finden und ihre Genesung herbeizuführen.“
    Darüber hatten wir noch gar nicht wirklich nachgedacht. In der Tat war es eine gute Gelegenheit, den veränderten Körper eines Infizierten genauer unter die Luppe zu nehmen, ohne dabei sein Leben aufs Spiel zu setzen.
    Von der Idee fasziniert, gesellte ich mich zu den beiden in die Garage und mischte mich in das Gespräch ein.
    „ Nikolai, kannst du bereits etwas feststellen, was uns helfen könnte, diese Veränderung an den Menschen zu verstehen?“, fragte ich neugierig.
    „ Noch kann ich überhaupt keine Aussage treffen, was genau die Veränderung hervorruft. Auch kann ich keine Hypothese über die Krankheit aufstellen. Ich bin kein Hellseher, nur weil ich ihn mir anschaue, kann ich nicht alle Fragen auf Anhieb beantworten. Dazu fehlen mir die Möglichkeiten und das passende Werkzeug“.
    „ Was brauchen sie genau?“, fragte Georgi, der mit einem angewiderten Gesichtsausdruck neben uns stand und den Mann, der wie ein Sandsack am Strick hing, mit Abscheu betrachtete. Seine Schicht war wohl soeben zu Ende gegangen.
    „ Wenn ich die Möglichkeit hätte, den Körper dieses Mannes auf meinem Seziertisch im Krankenhaus aufzuschneiden, wäre ich in der Lage, mehr Informationen herauszufinden. Wissen Sie, das Innere eines Menschen verrät einem Mediziner mehr über den gesundheitlichen Zustand des Patienten als alles andere.“
    „ Mit einem Seziertisch kann ich ihnen nicht dienen. Aber vielleicht hilft ihnen das hier.“ Georgi holte sein großes Messer aus der Halterung heraus, wirbelte damit einmal in der Luft herum, packte es an der Klinge und reichte es dem Arzt.
    „ Erwarten Sie von mir, dass ich den Mann aufschneide? Direkt hier? Vor den Augen der anderen?“, Nikolais entsetzter Blick war nicht zu übersehen. In seiner ärztlichen Laufbahn hatte er bereits unzählige Male Körper von Männern, Frauen und sogar Kindern aufgeschnitten, um die Ursache ihres Todes feststellen und in einem Bericht erfassen zu können. Doch die Menschen, die vor ihm auf dem Tisch lagen, waren immer tot. Der infizierte Mann vor ihm aber nicht.
    „ Haben sie etwa ein Problem damit?“
    „ Nun, ich bin Arzt und kann mich immer noch an den Eid erinnern, den ich vor Jahrzehnten geschworen hatte.“
    „ Aha“, entgegnete Georgi gelangweilt, als er die Ausführung des Arztes hörte.
    „ In ihren Augen mag dieser Mann ein Tier, eine Bestie sein, aber für mich ist es ein Kranker. Ich schwor, kranke Menschen zu heilen und ihnen kein Unheil anzutun. Meinen Eid brechen, werde ich auch in dieser schweren Zeit nicht.“ Nikolai stand da, sah den Soldaten trotzig in die Augen und nahm das ihm entgegengestreckte Messer nicht an.
    „ Ich bin zwar kein Gelehrter wie du, alter Mann, doch bin ich mir sicher, dass dein Eid nicht bei toten Menschen gilt.“ Georgi packte sein Messer an dem Griff und schritt auf den Hängenden zu.
    „ Was haben sie vor, um Gottes Willen?“, rief Nikolai empört. Georgi beachtete den Zwischenruf nicht, umschloss seine Waffe fester und holte aus. Dabei richtete er seinen Schlag auf die linke Schläfe des infizierten Mannes. Der aufgebrachte Arzt erkannte, was der Soldat vorhatte und reagierte blitzartig. Er schnellte zur Seite und positionierte sich schützend zwischen die beiden.
    „ Was soll der Blödsinn?“, fragte Georgi entrüstet und starrte sein Gegenüber fragend an.
    Ich erkannte die angespannte Situation und befürchtete, dass im nächsten Augenblick ein Streit vom Zaun brechen könnte. Ohne Rücksicht darauf zwischen die Fronten zu geraten und entweder den einen oder den anderen mit meinem Einmischen zu beleidigen, meldete ich mich sofort zu Wort.
    „ Er hat Recht.“
    „ Was? Wen meinst du genau?“, fragte Georgi, ohne in meine Richtung zu schauen.
    „ Nikolai“, antwortete ich knapp. „Diese Kreatur stellt für uns momentan keine Gefahr dar. „Es“ scheint schwach und gebrechlich zu sein. Sollte sich dies ändern, bin ich mir mehr als sicher, dass du es ohne mit der Wimper zu zucken und ohne große Anstrengung unschädlich machen könntest. Der Mann würde es vermutlich nicht einmal merken.“ Da Georgi sehr aufgebracht zu sein schien, hielt ich es für eine gute Idee, sein Ego mit einem Kompliment über seine kämpferischen Fähigkeiten zu stärken. „Für Nikolai dagegen ist es eine einmalige Chance, den Infizierten in lebenden Zustand zu untersuchen.“
    „ So ist es“, bestätigte Nikolai meine Aussage und

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