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Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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Wesen, das mit weit aufgerissenen Augen im stummen Todeskampf starr auf dem Boden lag. Sie räusperte sich.
    »Ich habe ihn auf der Erde getroffen«, sagte sie leise. Ihre Stimme war brüchig und kaum hörbar, doch Oden hob erstaunt den Kopf.
    »Du stammst von der Erde?«, fragte er überrascht. Hanna nickte.
    Charlie war schon tot, ihm konnte sie nicht mehr schaden.
    Aber sie wollte die einzigen Freunde, die sie auf diesem Planeten hatte, schützen, und das war nur möglich, wenn sie diese aus dem Spiel ließ. Oden durfte keine Verbindung zu Tora, Kunar oder Biarn herstellen können. Am besten war es, wenn Hanna sie erst gar nicht erwähnte. Wenn Oden ihr glaubte, dass sie von der Erde stammte, würde er ihr sicherlich viel eher abnehmen, dass sie außer Charlie hier niemanden kannte.
    Hanna wusste nichts von dem Amulett und dessen Kräften und sie wusste auch nichts von Odens Verdacht, dass der dritte und letzte Teil des Steines sich jetzt irgendwo in Vanaheim befand. Somit wusste sie auch nicht, dass sie sich soeben ungewollt in größere Gefahr gebracht hatte, als sie ohnehin schon vermutet hatte. Odens Augen wurden unter seiner Krempe zu Schlitzen. Ein harter Zug ließ seine spitzen Wangenknochen noch weiter hervortreten.
    »Wie alt bist du?«, fragte er lauernd. Hanna war überrumpelt.
    »Was?«, fragte sie verwirrt. Odens knochige Finger ballten sich zur Faust.
    »16«, antwortete sie schnell und versuchte einen Sinn in dieser Frage zu finden.
    »Hm …«, ließ Oden hören. »Zu jung … Außerdem erinnere ich mich an braune Augen… Kanntet ihr euch gut?«, fragte er plötzlich laut. Hanna schüttelte wahrheitsgemäß den Kopf.
    »Nein«, sagte sie. »Wir kannten uns gar nicht. Ich bin sozusagen aus Versehen hierher geraten.« Sie zuckte mit den Schultern und dachte an den Tag vor nicht ganz vier Monaten zurück. Sie hatte Tora beim Stehlen der Kontaktlinsen erwischt und war ihr dann gefolgt.
    War das wirklich schon so lange her?
    »Ich habe Charlie verfolgt, weil er so seltsam in seiner Seidenspinnerkleidung aussah«, log sie. »Er schien es eilig zu haben, zum Fluss zu kommen. Ich wusste ja nicht, dass er auf der Suche nach Nebel war.« Sie erinnerte sich daran, wie Charlie vor ihren Augen Nebelfetzen zu einer dichten Nebelwand zusammengezogen hatte. »Er hat versucht mich abzuschütteln, aber ich habe ihn am Arm gepackt und dann plötzlich waren wir hier …«
    »Hier?«, fragte Oden.
    »Na auf dem Berg, auf dem ihr uns auch gefunden habt«, erklärte sie und hoffte inständig, dass Oden nicht Gedanken lesen konnte, denn sie sah immer wieder Tora und Kunar vor sich, die ja auch dabei gewesen waren.
    Oden nickte.
    »Ja, der Fluss«, murmelte er vor sich hin. Er war selbst vor kurzem dort gewesen, also sprach die kleine Rothaarige vermutlich die Wahrheit.
    Von der Erde …
    »Von der Erde … so, so«, zischte Oden vor sich hin. Hanna schluckte. Hugin und Munin standen wieder regungslos neben ihrem Herrn, der sich räusperte und sich mit seinen Fingern über den geflochtenen Bart fuhr.
    »Mit wem hattet ihr hier Kontakt?«, fragte Oden. Hanna konnte den lauernden Unterton in seiner Stimme gut erkennen. Jetzt kam es darauf an.
    »Mit niemandem«, log sie. Odens Lippen verzogen sich zu einem hämischen Grinsen. Hanna beeilte sich zu erklären.
    »Also ich habe zumindest niemanden hier kennengelernt. Charlie war sehr darauf bedacht, sich zu verstecken. Natürlich haben wir ab und an Menschen gesehen und Charlie muss auch Leute gekannt haben, da er Kleidung, Jagdwaffen und auch anderes aus Vanaheim besaß. Aber er hat mich niemals jemandem vorgestellt.«
    Oden machte eine herrische Handbewegung.
    »Er hat nie Namen genannt oder über jemanden gesprochen? Findest du das nicht etwas sehr unwahrscheinlich?«, fragte er zynisch.
    Hanna musste ihm innerlich recht geben, aber sie log tapfer weiter.
    Was blieb ihr auch anderes übrig?
    »Er hat wirklich niemals Namen genannt«, flüsterte Hanna und schenkte Oden einen koketten Augenaufschlag. »Er sagte, es wäre zu meiner eigenen Sicherheit«, fuhr sie mit nicht nur gespieltem Zittern in ihrer Stimme fort. »Und … und zur Sicherheit seiner Bekannten auch … Bitte, Ihr müsst mir glauben, mein Herr. Ich kenne wirklich keinen Namen, aber er hat einmal von einem älteren Mann gesprochen …«, sprudelte sie hervor, in der Hoffnung Oden mit ihrer Vorstellung zu überzeugen. Oden horchte auf.
    »Ein Mann sagst du?«
    Hanna triumphierte innerlich.
    Oden hat

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