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Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Emerson
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ich. Doch nun kam ich ins Grübeln: War ich wirklich der Einzige, der sie sehen konnte? Und war sie dann überhaupt real? »Hey«, sagte ich zu Lilly, »wenn Leech sie auch nicht gesehen hat, war sie vielleicht bloß Teil meines Erwachens … Du könntest immer noch die dritte Atlanterin sein.«
    »Vielleicht«, sagte Lilly. »Aber eigentlich habe ich mich nie so gefühlt. Nicht so wie ihr jedenfalls. Ihr habt doch beide plötzlich irgendwelche Sachen gewusst – das war bei mir nie so.«
    »Vielleicht kommt es ja noch mit der Zeit.«
    Lilly zuckte die Achseln, setzte sich auf, schloss die Augen und hielt das Gesicht in den Nachtwind. »Die Luft ist so trocken. Und sie riecht auch gut. Saubere Luft – wirklich schön.«
    Dann wandte sie sich zu mir um, und wir küssten uns. Fast war es schon vertraut – der Geschmack, die Bewegungen –, und dadurch wurde es noch besser.
    »Bäh, das wird ja unerträglich«, beschwerte sich Leech.
    Wir machten noch eine Weile weiter, einfach, um ihn zu ärgern, hörten dann aber auf, weil uns sein Blick unangenehm wurde.
    »Äh …«, meinte Leech.
    »Was?«, fragte Lilly und löste sich von mir.
    »Ich werd jetzt keinen von euch küssen«, sagte er. »Aber danke … dass ihr mich da rausgeholt habt.«
    »Keine Ursache«, erwiderte ich.
    Sein Gesicht verfinsterte sich. »Ich dachte, ich kenne Paul. Er war immer geduldig mit mir. Wir hatten seit Jahren an den Karten gearbeitet, unten im Tempel. Ich kam mir wichtig vor, wie ein Mitglied im Team. Als ihr dann aber den Schädel gefunden habt, hat sich alles verändert. Er wollte, dass ich mit dem Ding zu reden versuche, oder was immer ihr damit macht, und als das nicht klappte, hat er mich an seine Maschinen gehängt, als wäre ich ein Versuchskaninchen.«
    »Wir wissen ganz gut, was du meinst.« Ich dachte daran, wie Leech sich mir gegenüber verhalten hatte, und da wurde mir klar, dass vielleicht auch er sich außen vor gefühlt hatte – und das kannte ich nur zu gut.
    Lilly blickte zurück nach Osten. »Man kann die Kuppel nicht einmal mehr sehen«, flüsterte sie. »Jahrelang war sie meine ganze Welt, und jetzt kann man sie nicht einmal mehr sehen.« Sie seufzte. »Fühlt sich gut an.«
    Ich war mir nicht sicher, wie es mir dabei ging. Wir waren zwar entkommen, doch das hieß nur, dass wir noch nicht wussten, was als Nächstes kam.
    »Alles Gute«, sagte Lilly. Wahrscheinlich meinte sie Evan, Marco und Aliah.
    »Sie kommen bestimmt irgendwie raus«, sagte ich. Mir war aber auch klar, dass die Versorgungsluke vielleicht nie offen gewesen war, da Aaron ja nicht wirklich auf unserer Seite stand.
    »Es gibt ein paar Leute in der Stadt, die ihnen helfen können«, sagte Lilly, den Blick in die Ferne gerichtet. »Ich mache mir keine Sorgen – schließlich sind sie meine Familie.«
    Ich strich ihr über den Rücken.
    »Paul wird uns suchen«, sagte Leech. Der Gedanke war mir auch schon gekommen. »Er wird keine Ruhe geben, bis er uns hat. Wir sind der Schlüssel zu seinem ganzen Plan.«
    »Weißt du denn, was diese Brocha eigentlich ist?«, fragte ich ihn.
    Leech zuckte die Schultern. »Nicht genau. Nur, dass Paul glaubt, dass man damit die Welt retten kann. Oder etwas in der Art.«
    »Was, wenn er recht hat?«, warf Lilly ein.
    »Das finden wir dann schon heraus«, sagte ich. »Wir finden Atlantis und das Herz des Terra, und dann entscheiden wir uns.«
    »Klingt gut.« Lilly rutschte hinter mich und legte mir den Arm um die Schulter. Sie lehnte sich an mich, und ich war dankbar, sie vor dem Wind schützen zu können, dankbar für ihre Wärme.
    Unter uns glitt die Welt der Schatten dahin, über uns die Sterne. Nach einer Weile kauerte sich Leech am Bug zusammen und war kurz darauf eingeschlafen. Auch ich war erschöpft, aber entschlossen, bis zum Morgengrauen weiterzufliegen.
    »Ooh!«, flüsterte Lilly.
    »Was ist?«
    »Eine Sternschnuppe!«, sagte sie, den Blick zum Himmel gewandt. »Meine erste.«
    »Cool. Hast du dir was gewünscht?«
    »Ach was.«
    »Wieso nicht?«
    Sie küsste mich flüchtig und drückte ihre Wange an meine, unser beider Gesichter im Wind. »Weil ich schon alles habe, was ich mir wünsche.«
    Ich lehnte den Kopf an ihren. Bald war sie eingeschlafen, und eine Weile später ging der Mond über dem Horizont auf und überstrahlte die Sterne mit hellem Glanz. Er war groß und voll, genau wie auf der Kuppelwand, aber heller und ehrfurchtgebietender, als es die Projektion je gewesen war.
    Ich überlegte, Lilly

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