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Die Erde in Gefahr (Orion 08)

Die Erde in Gefahr (Orion 08)

Titel: Die Erde in Gefahr (Orion 08) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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im Urlaub.
    Wamsler lehnte sich verblüfft in seinen Sessel.
    »Nein! McLane!«
    Man hörte förmlich ein fettes Ausrufungszeichen hinter dem Wort.
    »Selbstverständlich, Marschall Wamsler«, sagte Villa mit seinem gefürchteten Lächeln. »Hatten Sie jemand anderen erwartet?«
    Wamsler schwieg.
    »Im Vorzimmer«, sagte McLane deutlich, »spürt man den Luftzug der Macht besonders deutlich. Ich habe meinen Urlaub pflichtgemäß unterbrochen, Oberst Villa ...«
    »Kollege Villa!« rief Wamsler und drosch mit der flachen Hand auf den Tisch. Villa zuckte indigniert zusammen.
    »... abgebrochen, obwohl ich gerade – nun, lassen wir das. Sie kennen Miß Jagellovsk. Muß ich einmal wieder schnell die Erde retten, Sir? Langsam wird's langweilig.«
    Die Lichtflutbarriere sprang wieder an, und Villa deutete auf den dritten Sessel.
    »Nehmen Sie bitte Platz, Oberst McLane«, sagte er unbetont.
    »Kollege McLane!« rief Wamsler und wollte sich umbringen vor Gelächter.
    McLane, der den Urlaub unter anderem damit verbracht zu haben schien, indem er seine Energie zur Hälfte Tamara, zur anderen Hälfte einem verstorbenen Herrn mit Namen Seneca zugewandt hatte, sah blendend aus; tiefbraun und erholt wie noch nie. Er setzte sich, achtete auf den Sitz seiner Bügelfalten und sah von Villa zu Wamsler und wieder zurück.
    »Was gibt es?« fragte er leise.
    »Etwas Neues«, sagte Villa. »Etwas, das Sie entzücken wird!«
    McLane schluckte.
    »Hat dieser Pie-Po Ibsen schon wieder ein neues ORION-Abenteuer erfunden und auf den Buchmarkt geschleudert? Ich erwürge ihn!«
    Villa schüttelte den Kopf.
    »Nein. Aber es könnte dazu kommen«, versprach er. »Wie erholt fühlen Sie sich?«
    »So gut erholt, daß ich freiwillig, ohne Murren und auf dem schnellsten Weg Ihrer dringenden Bitte entsprochen habe. Hier bin ich. Ist das Schiff überholt worden?«
    »Völlig. So gut wie unsere Nerven.«
    Dann berichtete Villa in sachlichem Ton. Er schilderte die Befürchtungen der Männer, daß die Vorkommnisse von Geersons Moon als deutlicher Fall von Sabotage gewertet werden konnten, daß General Lydia van Dyke in Kürze landen würde, daß man sich entschlossen habe, McLane eine neue Art von Kommando anzuvertrauen und daß er ausersehen sei, zusammen mit seiner eingespielten Crew und gelegentlich auch Tamara der Sache nachzugehen. Dieser Sache und ähnlichen.
    »Einverstanden, McLane?« fragte Wamsler.
    »Noch nicht ganz«, erwiderte Cliff. »Was ist mit dem restlichen Urlaub?«
    Wamsler hob beide Hände und zeigte Cliff die Handflächen.
    »In meiner Eigenschaft als Chef der Raumaufklärungsverbände bitte ich Sie – und Ihre Mannschaft, einschließlich Miß Tamara –, sich die vier Wochen auszahlen zu lassen. In sechzig Tagen müßte sich ein Mensch doch richtiggehend erholt haben können. Schauen Sie mich an. Wieviel Urlaub habe ich?«
    Cliff zuckte die Schultern.
    »Wieviel Urlaub haben Sie?« fragte er.
    »Ich hatte seit der letzten Minute der Invasion genau einen einzigen Tag frei, und genau an diesem Tag kamen die Handwerker. Sie richteten mein Wohnzimmer neu ein. Was also brauchen Sie neunzig Tage?«
    Cliff stand auf.
    »Wollen Sie etwa die Maßnahmen von General van Dyke kritisieren, Marschall?« fragte er etwas verblüfft.
    »Keineswegs. Ich bitte Sie. Die Erde ruft, ach was, schreit förmlich nach Ihnen! Schlagen Sie ein, machen Sie mit!«
    Cliff ging vor dem Tisch auf und ab, dann schien er sich entschieden zu haben.
    »Gut«, sagte er, »ich mache mit. Aber Ihre Behörde hat die Aufgabe, die restlichen Besatzungsmitglieder zu holen. Mario de Monti ist auf Chroma, dem Amazonenplaneten. Sie werden ihn mit vorgehaltener Waffe zwingen müssen.«
    Villa nickte.
    »Meine Leute werden auch das schaffen«, sagte er. »Überlassen Sie das ruhig uns. In drei Tagen wieder hier?«
    »Sobald alle versammelt sind. Ich kann diese Entscheidung nicht treffen«, schränkte McLane gelassen ein, »ohne alle meine Leute gefragt zu haben. Sie wissen, daß ich nicht ohne meine Crew entscheide.«
    »Ich weiß es«, entgegnete Villa. »Wir werden uns natürlich bemühen. Wo sind Sie ab jetzt zu erreichen, McLane?«
    Cliff lehnte sich gegen die Kante des wahrhaft riesigen Tisches, blickte in Villas schmales, kühles Gesicht und dann auf den kantigen Schädel Wamslers, auf dem die Brauen wie ein dicker Querstrich wirkten. Schließlich antwortete er leise:
    »In Groote Eylandt. In meinem Bungalow.«
    Wamsler streckte ihm die breite, fleischige Hand

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