Die Ernaehrungsfalle
Universitätsklinik brachte ein eindeutiges Ergebnis, wie der Professor der Firma Haribo mitteilte: »Bei der allergologischen Abklärung konnten wir im Hauttest stark positive Sofortreaktionen auf die Haribo Goldbären türkis, rot, gelb, lila und später auch auf die Goldbären Tropifrutti feststellen.« Um die Ursache herausfinden zu können, bat der Professor höflich, »uns kleine Proben« der möglicherweise allergieauslösenden Zusätze »raschmöglichst zu liefern«. Knapp drei Wochen später kam die Antwort von Haribo, ein Schreiben mit einigen Angaben über die Inhaltsstoffe - aber ohne Proben. Denn, so teilte der Haribo-Kundenservice mit: »Leider ist es uns nicht möglich, Ihnen Proben der einzelnen Rohstoffe zukommen zu lassen«, weil diese »äußerst vertraulich behandelt werden«. Dennoch wünsche die Firma der kleinen Patientin »alles, alles Gute«.
Auch auf technologische Innovationen der Nahrungsindustrie reagiert der menschliche Körper mitunter allergisch. »Besonders problematisch« sei diesbezüglich →Surimi , mahnte das Bundesgesundheitsblatt: Das Meeresfrüchte-Mischerzeugnis sei »beispielsweise in Fleischwaren zu finden oder als Pizzabelag, wo es auch noch allergen sein kann«. Für das sogenannte →Bäckerasthma beispielsweise, das Fachleute bisher aufs Mehl zurückgeführt hatten, ist in vielen Fällen ein →Enzym verantwortlich, das den →Backmischungen beigefügt wird. Sogar die →Säuglingsnahrung , die besonders empfindlichen Babys verabreicht wird, kann allergene Effekte haben. Schon bei der Markteinführung der →hypoallergenen Säuglingsnahrung in den USA gab es Meldungen
über unangenehme Nebenwirkungen: Brechreiz, Schwächeanfälle, Koliken. In Europa wurde sogar von allergischen Schocks berichtet.
Zahlreiche Lebensmittel-Zusatzstoffe können Allergien oder andere Lebensmittel-Intoleranzen auslösen, insbesondere die sogenannten →Azofarbstoffe , allen voran das →Tartrazin (E 102). Weitere Zusatzstoffe, die bei empfindlichen Menschen Allergien und ähnliche Reaktionen hervorrufen können:
→Curcumin (E 100)
→Riboflavin (E 101)
→Indigotin (E 132)
→Sorbinsäure (E 200)
→Benzoesäure (E 210)
→Natamycin (E 235)
→Lecithin (E 322)
→Gummi Arabicum (E 414)
→Mannit (E 421)
Außerdem die sogenannten Sulfite (E 220-228)
Auch Vitaminpräparate können schwere allergische Reaktionen verursachen, insbesondere Thiamin, Riboflavin und →Vitamin K . Im schlimmsten Fall kann es zu sogenannten →anaphylaktischen Schocks kommen. Der regelmäßige Genuss von →Leinöl kann demgegenüber die Empfindlichkeit für Allergien reduzieren. Das beobachtete der US-Forscher Donald O. Rudin als positiven Nebeneffekt seiner Studie zu Leinöl. Ursprünglich wollte er die Wirkung von Leinöl bei psychiatrischen Erkrankungen testen. Nach sechs bis acht Wochen Leinölgabe berichteten einige seiner Patienten, dass unter anderem auch ihre Nahrungsmittelallergien abgenommen hatten. Der Effekt wurde auch an Tieren bestätigt: Die kanadische Tierärztin Wendy O’Neill heilte mit Leinsamen Pferde. Die Tiere waren alle am sogenannten Sommerekzem erkrankt, einer allergischen Reaktion auf den Speichel der weitverbreiteten Kriebelmücke. Nach 42 Tagen waren die quälenden, juckenden Hautausschläge deutlich zurückgegangen. Außerdem starben
dank der Linolensäure-Kur weniger Tiere an einem Allergieschock.
Nach diversen Untersuchungen leiden Kinder, die von der Mutterbrust genährt wurden, seltener an Allergien ( →Muttermilch ). Auch Kinder, die auf Bauernhöfen aufwachsen, im Stall spielen und frische Kuhmilch trinken, sind offenbar besser vor Allergien geschützt.
Allurarot AC (E 129)
Allurarot ist ein roter Lebensmittelfarbstoff ( →Farbstoffe ). Es erwies sich in Tierversuchen in hohen Dosen als erbgutschädigend. Der Farbstoff kann auch →Aluminium enthalten, ohne dass es auf dem Etikett angegeben ist. Das Metall steht im Verdacht, Demenzerkrankungen im →Gehirn , wie die →Alzheimer- und →Parkinsonkrankheit , zu fördern. Aluminium kann auch wie ein →Hormon wirken und die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen ( →Kinderwunsch) .
Alpha-Tocopherol (E 307)
In den üblicherweise als →Zusatzstoff eingesetzten Mengen zur Lebensmittelkonservierung und -stabilisierung sind bislang keine schädlichen Wirkungen bekannt. Tocopherole gelten im Gegenteil sogar als gesundheitsfördernd, weil sie wie natürliches →Vitamin E wirken, ein lebenswichtiges
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