Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes
1000 wohlgerüstete Kriegsleute. Und als die Hispanier nahe waren, haben sie angefangen, die Stadt zu verteidigen. Baldaber haben sie selbige verlassen. Und dieweil der Ort, wo wir hineingeführt sind worden, leicht zu gewinnen war, haben wir ihnen nachgesetzt, die ganze Stadt hindurch, und haben sie so bedrängt, daß sie über die Mauer hinab in das Wasser gesprungen sind, das auf der anderen Seite die Stadt umgibt. An diesem Fluß hatten sie die Brücken alle abgebrochen. Derhalben haben wir uns etwas säumen müssen, bis wir sind hinübergekommen. Dann aber haben wir ihnen auf anderthalb Meile nachgejagt. Ich eracht, es sind ihrer wenig übriggeblieben, die nicht schon vordem geflohen.
Als ich nun wieder in die Stadt kam, hab ich zwei Bürger, die ich gefangenhielt, zum Obersten der Bürger geschickt, um sie zu bereden, in die Stadt zurückzukehren. Denn ihr Herr war den Mexikanern nachgefolgt, die als Besatzung waren dagewesen. Ich sagte den Bürgern in Eurer Kaiserlichen Majestät Namen zu, so sie fortan Allerhöchstdero getreue Lehensleute wären, so wollt ich ihnen Gnade beweisen.
Am dritten Tage darauf sind etliche der Fürnehmsten der Stadt zu mir gekommen und haben Verzeihung ihrer Missetaten begehrt. Sie entschuldigten sich, sie hätten anders nicht handeln können, denn sie hätten ihres Herrn Gebot müssen vollziehen. Dieweil aber dieser Herr hinweg wäre und sie verlassen hätte, gelobten sie, Eurer Kaiserlichen Majestät getreulich Gehorsam zu leisten. Ich hab ihnen mein Wort gegeben und ihnen anbefohlen, sie sollten wieder in ihre Stadt ziehen und ihre Weiber und Kinder mit sich bringen, die nach anderen Orten und Dörfern geflohen waren. Ich habe sie ferner aufgefordert, sie sollten die Einwohner der Nachbarstädte ansprechen, daß sie auch zu mir kämen. Ich wolle ihnen ihre Feindseligkeit verzeihen. Sie sollten nicht warten, bis ich mit Gewalt käme, denn dies dürfte ihnen zu großem Schaden gereichen und mich sehr ungnädig machen.
Nach zwei Tagen sind die Bürger von Izzuakan und allen umliegenden Dörfern gekommen, Eurer Kaiserlichen Majestätzu huldigen und sich zu Allerhöchstdero Untertanen zu erklären. Fortan ist diese Landschaft im Bunde geblieben mit den Bürgern von Huaquechula. Ich verharrte in dieser Stadt, bis die Leute in ihre alten Herbergen wieder eingezogen waren.
Dahin ist gekommen auch der Herr einer Stadt namens Huexozinko, sich Eurer Kaiserlichen Majestät zum Lehensmann anzubieten, ferner der Herr einer anderen Stadt, die von Izzuakan zehn Meilen weg liegt, an der Grenze des Reiches Mexiko. Es sind vor mir auch erschienen die Leute von acht Dörfern der Grafschaft Oaxaka, die vierzig Meilen von Izzuakan ab liegt. Die Bewohner dieser Orte haben sich auf gleiche Weise zu Allerhöchstdero Untertanen angeboten. Von Tag zu Tag kommen viele Landschaften und Städte, die bisher Herrn Montezuma unterwürfig waren, Eurer Kaiserlichen Majestät zu huldigen. Dieweil sie dies tun, werden sie von mir zu Gnaden aufgenommen. Welche Städte sich aber weigern, die sollen verderben. Und so darf ich Eurer Kaiserlichen Majestät frei sagen, daß ich mit der Gunst des Allmächtigen und bei Allerhöchstdero Glück in wenig Zeit alles wieder erobern will, was ich verloren, oder doch einen guten Teil davon.
Das achtundzwanzigste Kapitel
Von denen, die zu Huaquechula waren gefangen worden, sonderlich von den Verwundeten, hab ich nach und nach erfahren, wie es in Temixtitan stand, und daß nach des Herrn Montezuma Tod die Herrschaft hatte übernommen ein Bruder von ihm, namens Kuitlahua, ehedem Fürst von Iztapalapan. Er war ihm im Reiche nachgefolgt, dieweil des Herrn Montezuma erstgeborener Sohn im Kampfe bei den Brücken war umgekommen; seine zwei anderen Söhne aber, die noch bei Leben, sind der Herrschaft unfähig, da der eine ein Narr, der andere gichtbrüchig ist. Dies war die eine Ursache, daß Kuitlahua an seiner Brüder Statt das Regiment bekommen, die andere aberist, daß er war wider mich und die Hispanier zu Felde gezogen. Die Mexikaner erachten ihn für einen tapferen Helden und Feldherrn, daneben für einen klugen und weisen Mann. Also vernahm ich, daß er nicht allein die Hauptstadt, sondern auch andere Orte des Landes befestigte und um viele Städte neue Mauern und Gräben baute und überhaupt vielerlei Wehr und Waffen bereitete, unter anderem sein Kriegsvolk mit langen Piken wider unsere Rosse und Reiter ausrüstete. Mir sind etliche dieser langen Spieße, mit denen man wider
Weitere Kostenlose Bücher