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Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Titel: Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Schurig
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mit dem Schwert zum Gehorsam zwingen. Nach beendetem Kriegszuge und nach Einnahme der beidenGrafschaften solle Sandoval mit seiner gesamten Streitmacht nach Tlaskala marschieren, wo ich ihn erwarten wolle. Mit diesem Auftrag ist er zu Beginn des Dezembers 1520 abgerückt. Der Weg dahin beträgt 20 Meilen.
    Ich selbst bin in der Mitte des Monats Dezember desselben Jahres aus Segura de la Frontera aufgebrochen. Auf die dringliche Bitte der Bürger ließ ich allda einen Hauptmann mit 60 Mann. Das gesamte übrige Fußvolk schickte ich nach der Stadt Tlaskala, die neun oder zehn Meilen entfernt liegt. Daselbst war auf meinen Befehl der Bau von Rennschiffen begonnen worden.
    Ich selbst ritt mit 20 Reitern nach Cholula, wo meine Anwesenheit heftig begehrt ward, denn es waren daselbst an den Blattern viele Würdenträger und Amtsleute gestorben. Diese Krankheit herrscht hierzulande ebenso wie auf den Inseln [37] . Man verlangte nach mir, damit ich zusammen mit den Bürgern an Statt der Verstorbenen andere einsetzte. Bei meiner Ankunft sind wir trefflich empfangen worden.
    Nachdem ich die Wünsche der Cholulaner genügend erfüllt hatte, tat ich ihnen zu wissen, daß ich dabei wäre, gegen die Stadt Temixtitan und das Reich Mexiko Krieg zu führen. Ich ermahnte sie, als Eurer Kaiserlichen Majestät Lehensleute uns Hispaniern Treue bis in den Tod zu halten, wie auch wir ihnen die Freundschaft zu wahren gewillt wären unser Leben lang. Darum sollten sie mir Kriegsvolk stellen und alle Hispanier, die durch ihre Stadt kämen, auf das beste aufnehmen. Solches versprachen sie mir immerdar zu tun.
    Nach zwei oder drei Tagen verließ ich Cholula und begab mich nach Tlaskala, sechs Meilen von da, wo man ob meiner Ankunft große Freude hatte. Des anderen Tags kamen die Edelleute aus der Stadt und dem ganzen Umlande zu mir und vermeldeten mir, daß Maxixka, der Fürst von Tlaskala, an den Blattern gestorben sei. Sie wüßten, daß mir sein Tod sehr schmerzlich wäre, dieweil er mein Freund gewesen. Er habeeinen Sohn von zwölf Jahren hinterlassen, und da diesem seines Vaters Herrschaft gebühre, so baten sie mich auf das untertänigste, ich solle ihn als Erben und Nachfolger einsetzen. Ich tat dies im Namen Eurer Kaiserlichen Majestät und zur Zufriedenheit seiner Untertanen.
    In Tlaskala fand ich die Schiffsbauer und Zimmerleute bei emsiger Arbeit. Das Werk ging trefflich vonstatten. Jeder wollte der Eifrigste sein. Ich befahl, eilends aus Verakruz hierherzuschaffen Nägel, Ruder, Segel, Takelwerk und alle anderen nötigen Dinge zum Ausbau der Schiffe. Und da es an Pech fehlte, so sorgte ich dafür, daß solches im nahen Gebirge bereitet ward. Es kam mir darauf an, die Rennschiffe sobald wie möglich fertig zu haben, um sie von Tlaskala nach Tezkuko bringen zu lassen, sobald ich samt meinem Kriegsvolk mit Gottes Hilfe selber dorthin gelangt war. In den 14 Tagen, die ich in Tlaskala verweilte, Hab ich mich keinem anderen Geschäft hingegeben als dem, die Zimmerleute anzutreiben.
    Zwei Tage vor Weihnachten kam der Hauptmann Sandoval mit seinen Reitern und seinem Fußvolk zurück. Er meldete mir, daß sich die Leute von Cekatamni und Xilozingo nach kurzem Kampfe gutwillig ergeben hatten und wieder unter unser Joch gebracht worden waren. Er überantwortete mir etliche Führer des Aufstandes, die zudem schuldig waren, viele Christen umgebracht zu haben. Dieweil sie mir aber feierlich versprachen, fortan fromme und getreue Untertanen Eurer Kaiserlichen Majestät zu sein und zu bleiben, so hab ich sie in Allerhöchstdero Namen begnadigt und sie frei wieder heimziehen lassen. Durch diesen Kriegszug ist die Sicherheit der Straße von Verakruz hergestellt.
    Am zweiten Weihnachtstage hab ich in Tlaskala eine Heerschau über all mein Kriegsvolk abgehalten. Ich hatte 40 Reiter, 550 Mann zu Fuß, darunter 80 Bogen- und Büchsenschützen, acht Stück Feldgeschütze und eine ziemliche Menge Schießpulver. Die Reiter teilte ich in vier Züge, jeden zu zehnPferden, und aus den Fußknechten stellte ich neun Kompagnien auf unter neun Hauptleuten, jede 60 Mann stark.
    Danach hab ich eine Ansprache an die Truppen gehalten:
    Kameraden und Freunde, wir haben im Dienste Seiner Majestät unseres Kaisers und Kriegsherrn dies Land erobert, um es zu einer hispanischen Niederlassung zu machen. Die Fürsten und das Volk unseres neuen Gebietes hatten sich uns gefügt und waren als Lehensleute und Untertanen Seiner Kaiserlichen Majestät angenommen. Eine Zeitlang sind

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