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Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Titel: Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Schurig
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starben vor Hitze ohn alle Wunden. Von unseren Pferden bekamen zwei den Hitzschlag, und das eine davon stand um. Schließlich sind uns Scharen von Indianern zu Hilfe gekommen, nach deren Ankunft wir unseren Feinden den Garaus gegeben haben. Dieweil selbige matt waren, unsere Bundesgenossen jedoch frisch, so ward der Widerstand immer geringer, bis das Feld von Lebendigen leer, von Toten aber voll war.
    Darauf nahmen wir die feindlichen Lager, deren sie drei mit vielen kleinen Hütten erst unlängst errichtet hatten. Jedes war wie ein ziemliches Dorf so groß, denn außer dem Kriegsvolk war ein großer Troß sowie die ansehnliche Dienerschaft etlicherStandesherren dabei. Alle drei Lager sind von den uns befreundeten Indianern geplündert und niedergebrannt worden. Durch diesen Sieg haben wir die Mexikaner aus besagter Landschaft verjagt und in die Pässe und Klausen der Berge zurückgetrieben.
    Wir aber sind wieder umgekehrt zur Stadt, wo wir von der Bürgerschaft auf das beste empfangen wurden. Daselbst haben wir drei Tage geruht, was uns gar not tat.
    In diesen Rasttagen sind zu mir gekommen die Boten aus einer großen Stadt namens Okuituko, um Eurer Kaiserlichen Majestät ihren Gehorsam anzubieten. Der Ort liegt zwei Meilen von den verbrannten feindlichen Lagern auf einer Anhöhe und an deren Hängen, zu Füßen von dem Berg, aus dem Rauch aufsteigt. Seit langem hätten sie mit mir wollen Freundschaft machen und zu mir kommen wollen, Eurer Kaiserlichen Majestät zu huldigen, aber sie hätten nicht können ihren Herrn dazu bewegen. Er hätte ihnen das nicht wollen gestatten, obschon sie oft darum angesucht. Zurzeit sei er aber in Temixtitan, im Glauben, seine Stadt sei vor uns sicher, und nunmehro wollten sie Eurer Majestät Untertanen sein. Es wäre bei ihnen geblieben ihres Herrn Bruder, der alleweg ihrer Meinung sei und ihr Vorhaben gutheiße. Selbiger solle jetzt mit meiner Gunst die Herrschaft innehaben. So aber jener wiederkäme, bäten sie mich, nicht zu bewilligen, daß er die Herrschaft weiter behalte. Sie selber wären bedacht, ihn nicht aufzunehmen.
    Auf dies hab ich ihnen Antwort gegeben. Dieweil sie bisher mexikanisch gewesen wären und Eurer Kaiserlichen Majestät Feinde, so wären sie wahrlich schwerer Strafe wert. Ich wäre aber gesonnen, sie an Leib und Gut zu verschonen, da sie jetzt kämen und anzeigten, daß ihr Herr sie verführt und ihres Abfalls und Frevels Ursach gewesen wäre. Also wolle ich ihnen in Eurer Kaiserlichen Majestät Namen ihren alten Irrsal verzeihen und sie in Gnaden zu Allerhöchstdero Dienst aufnehmen. Wenn sie aber in Zukunft wiederum abfielen, so möchten sie ernstlicher Strafe gewärtig sein.
    Die Stadt Huaquechula liegt auf ebenem Felde. An der einen Seite ist sie angehängt an schroffe Berge, an der anderen Seite fließen zwei Flüsse durch das Land, einen Armbrustschuß voneinander, die beide gar hohe und steile Ufer haben. Deswegen sind wenig Zugänge von dort zur Stadt. Und wenn auch etliche da sind, so sind sie doch so mühselig zu besteigen, daß man kaum auf ihnen reiten kann. Die Stadt ist umgeben mit starken Mauern aus geglättetem Stein, nach außen vier Manneslängen hoch. Inwendig aber sind die Mauern schier dem Boden eben. Auf der Ringmauer ist eine Brustwehr errichtet, einen halben Mann hoch, um die Verteidiger beim Sturm zu schirmen. Die Stadt hat vier Tore, jedes so breit, daß einer ruhig hindurch retten kann. Von jedem Eingang führen drei bis vier gedeckte Wege in das Vorfeld. Auf der Mauer liegen alleweg viele Steine, zur Abwehr bei Angriffen. Die Stadt hat 5000 oder 6000 Häuser. Dazu gehören in Dörfern ringsum noch ebensoviel oder mehr. Ihr Umkreis ist weit, denn er umschließt viel Gärten, darinnen mancherlei Frucht wächst.
    Nachdem wir drei Tage in dieser Stadt gerastet, sind wir abgerückt nach einer anderen Stadt namens Izzuakan, die von Huaquechula vier Meilen entfernt ist. Denn ich hatte vernommen, es lägen viele unserer Feinde aus Mexiko als Besatzung darinnen, und die Bürger dort samt ihren Untertanen auf dem Lande wären gut mexikanisch. Ihr Herr wäre in Temixtitan geboren und dem Herrn Montezuma in Schwägerschaft verwandt. Es zog aber mit mir aus den Landschaften, die Eurer Kaiserlichen Majestät ergeben sind, so viel Kriegsvolk, daß es alle Felder überdeckte, soweit wir zu sehen vermochten. Es waren viele Tausend Mann.
    Gegen zehn Uhr sind wir gekommen zur Stadt Izzuakan. Sie war leer von Weib und Kind, aber es lagen darin an die

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