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Die erste Mission

Die erste Mission

Titel: Die erste Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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ab vierzig Lichtjahre! Die Inkonsistenz des Alpha-Faktors ist ein erstes Zeichen …«
    »… das bei uns allerdings noch nicht aufgetreten ist«, unterbrach sie Lieutenant Gorescu. »Der Alpha-Faktor war erhöht, lag aber noch innerhalb der Toleranzgrenze.«
    »Es wäre allerdings nur eine Frage der Zeit gewesen, bis das Problem auch bei uns aufgetreten wäre«, war Fähnrich Black überzeugt. »Das fehlerhaft angepasste Rechnersystem und das Aggregat wirken zusammen als ein im mathematischen Sinn chaotisches System. Es ist nicht vorhersehbar, wann genau es zu ernsten Systemstörungen kommt. Es steht aber fest, dass es irgendwann geschieht. Der grobe zeitliche Rahmen bemisst sich nach den zurückgelegten Lichtjahren. Das Ende vom Lied ist ein totaler Systemkollaps des Bergstromaggregats. Steht eigentlich in jedem Lehrbuch.«
    »Dann haben wir es tatsächlich mit Sabotage zu tun!«, stellte Gorescu fest. »Es würde mich nicht wundern, wenn diese widerlichen Starr dahintersteckten. Die wollen uns schon lange in ihren Krieg hineinziehen!«
    »Verzeihen Sie, Sir, aber das Gleiche könne man von den J'ebeem sagen«, widersprach Black.
    »Es hat wenig Sinn, wenn wir darüber spekulieren, wer für die Werkssabotage verantwortlich sein könnte«, meinte Commander Leslie. »Darum soll sich die GalAb kümmern. Wir haben hier eine Mission zu erfüllen. Wenn ich Sie richtig verstanden habe, ist ein Rückflug im gegenwärtigen Zustand des Antriebs unmöglich?«
    »Um der Wahrheit die Ehre zu geben, Captain: Niemand weiß, was passiert, wenn es während eines Bergstromraumflugs zu einem Systemkollaps kommt«, erklärte Gorescu. »Das ist Gott sei Dank noch nie passiert.«
    »Denken Sie, dass Sie mit Ihrer Crew das Problem in den Griff kriegen, L.I.?«
    »Ich werde mich mit dem L.I. der JUPITER kurzschließen. Eigentlich müssten wir es schaffen, auch nachträglich eine korrekte Kalibrierung hinzukriegen. Aber das Ganze könnte etwas langwierig werden. Zwei bis drei Tage Minimum – und auch nur dann, wenn wir quasi rund um die Uhr daran arbeiten.«
    Leslie nickte leicht. Diese Aussichten gefielen ihm ganz und gar nicht.
    Was immer die CAMBRIDGE zerstört haben mag, könnte sich noch in dieser Raumregion aufhalten! , ging es ihm durch den Kopf. Die Aussicht, unter diesen Umständen mindestens zwei bis drei Tage ohne die Möglichkeit zum Überlichtflug dazustehen – und das beinahe im Wortsinn –, beunruhigte Leslie. Es ist wohl einfach nicht zu ändern. Also nimm es hin wie schlechtes Wetter!
    »Eine letzte Frage hätte ich noch«, sagte er, nachdem er sich bereits zum Gehen gewandt hatte. »Müsste der Bergstromfunksender nicht auch betroffen sein?«
    »Ist er nicht«, erklärte Fähnrich Black im Brustton der Überzeugung. »Ich habe das sorgfältig überprüft. Da ist alles in Ordnung.«
     
     
    Commander Leslie kehrte in seine Kabine zurück und ließ von Lieutenant Wu umgehend eine Bergstrom-Funkverbindung zu Admiral Rudenko herstellen. Commander van Deyk wurde im Konferenzmodus hinzugeschaltet. Sein Gesicht erschien auf einem abgeteilten Bildfenster.
    Rudenko hörte sich Leslies vorläufigen Bericht schweigend an.
    Er wirkte sehr nachdenklich. Ein zusätzlicher Datenstrom lieferte sämtliche Daten, die bislang hatten ermittelt werden können. Damit hatten sich die Spezialisten der GalAb auseinander zu setzen.
    »Gentlemen, was ich Ihnen jetzt sage, ist streng vertraulich – und ich würde mich so auch nicht äußern, würden wir gegenwärtig nicht über eine besonders geschützte Verbindung miteinander kommunizieren.«
    »Admiral?«
    »Ich habe Hinweise darauf erhalten, dass einflussreiche Gruppen versuchen, die Erprobung des Leichten Kreuzers neuen Typs scheitern zu lassen, damit er nicht in Serie geht.«
    »Die Tatsache, dass die Sabotage nur das Antriebsaggregat und nicht den Bergstromsender betraf, spricht dafür, dass diese Leute nur einen vergleichsweise geringen Schaden anrichten wollen«, sagte Stephan van Deyk.
    »Man will Sie vorführen, Commander«, war Rudenko überzeugt. »Es war nicht die Absicht, Sie hilflos irgendwo im All verloren gehen zu lassen. Ganz im Gegenteil. So wie sich die Sache für mich darstellt, lag es durchaus in der Intention der Täter, dass Ihre Schiffe in der Lage bleiben, um Hilfe zu rufen …«
    »… was die Gegner der Flottenerweiterung sehr wirksam in den Medien hätten ausschlachten können«, begriff Leslie sofort. »Insbesondere dann, wenn es zu einer Evakuierungsmission kommen

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