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Die erste Mission

Die erste Mission

Titel: Die erste Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Sergeant Saul Darren und ein paar seiner Marines sowie Fähnrich Mutawesi und Fähnrich Sara Majevsky, eine junge Ortungstechnikerin.
    Pilot Ty Jacques ließ die L-2 in die Atmosphäre eintauchen, die aus einem Gemisch bestand, dessen wichtigster Bestandteil Stickstoff war. Daneben gab es mit 21 Prozent Sauerstoff einen Wert, der für Menschen außerordentlich angenehm war. Die Schwerkraft betrug allerdings 1,1 g, was bedeutete, dass man zehn Prozent mehr an Gewicht zu tragen hatte als auf der Erde oder an Bord eines irdischen Raumschiffs, auf dem die Standardbedingungen der Erde künstlich erzeugt wurden.
    Aber das lag noch innerhalb der Toleranz, die man ohne Verwendung eines Antigrav-Paks gut auszuhalten vermochte.
    Die L-2 landete in einer der Ruinenstädte. Sie lag vollkommen unzugänglich auf einer Felsenkanzel. Selbst in diesem zerstörten Zustand ließ sich erahnen, wie perfekt die ursprüngliche Stadt in die Natur eingepasst worden war. Die L-2 landete auf einem zentralen Platz. Als Erste ließ Sergeant Darren seine Marines ausschwärmen. Einige von ihnen trugen ihre neuen Spezial-Kampfanzüge. Aber der Sergeant selbst zählte nicht dazu. Er trug lieber den Kampfanzug mit leichter Panzerung, der bis dahin bei den Marines üblich gewesen war.
    Alles schien sicher zu sein. Es gab Anzeichen diverser Lebensformen. Biowerte mehrerer Spezies wurden angezeigt, deren Größe jedoch gerade mal die von Hasen aufwies.
    Fähnrich Majevsky meldete, ein paar eigenartige Signaturen zu empfangen, die von aktivierten technischen Geräten stammen konnten. Captain Leslie befahl, der Sache nachzugehen.
    »Bioimpulse auf 30 Grad in etwa zwanzig Meter Entfernung!« Majevsky drehte sich und richtete den Scanner ihres Ortungsgerätes auf ein relativ intaktes Gebäude. Das Gemäuer bestand aus dicken hellen Steinen. Einige Türme und Erker waren zerstört. Es waren starke Rußspuren an manchen Stellen zu sehen, als hätte hier ein Feuer gewütet.
    »Als wäre eine besondere Art von Laserstrahl verwendet worden«, murmelte Bruder Patrick. Stirnrunzelnd betrachtete er die Anzeigen auf dem Display seines Ortungsgerätes.
    »Weitere Lebensformen tauchen auf meinem Ortungsschirm auf!«, meldete Sara Majevsky. »Es sind …«
    Weiter kam sie nicht.
    In diesem Moment schossen mehrere Dutzend geflügelte Wesen, deren Körper die Größe von Hasen hatten, aus verschiedenen Öffnungen in der Mauer des Gebäudes. Offensichtlich handelte es sich um Einflugsöffnungen.
    Die Wesen wirkten wie riesige Kolibris. Insbesondere der rasante Schlag ihrer Flügel, die dadurch nahezu unsichtbar waren, sorgte für diesen Vergleich. Ein wahres Konzert aus schnatternden Lauten ertönte.
    »Translator einschalten!«, befahl Leslie. »Nadler auf Betäubung!«
    Unwillkürlich musste Commander Leslie bei diesen Worten an die Entscheidung denken, die Stephan van Deyk vor kurzem auf dem Mond Thornton getroffen hatte und die einem seiner Crewmen das Leben gekostet hatte. Um ein Haar sogar der ganzen Gruppe. Gleichgültig, wie du dich auch entscheidest – du kannst nur Fehler machen!
    Die hasengroßen Riesenkolibris schwirrten zu mehreren Dutzend durch die Luft. Ihre an das Schnattern von Gänsen erinnernden Laute waren so ohrenbetäubend, dass Leslie den Pegel der Aufnahmefunktion seines Translatorsystems herunterregeln musste. Die Wesen waren bewaffnet mit kleinen keulenähnlichen Gegenständen, für deren Verwendungszweck es kaum einen Zweifel gab.
    »Eine Zivilisation, die in der Lage war, Kommunikationssatelliten ins All zu schießen, wurde in die Steinzeit zurückgebombt!«, interpretierte Bruder Patrick das, was er sah.
    Einige der keulenschwingenden Riesenkolibris stießen kurz auf das Außenteam der STERNENFAUST zu, so als wollten sie angreifen, aber sie schienen sich nicht zu trauen, denn sie zogen sich immer wieder schnell zurück, kurz bevor sie ihr Ziel erreicht hatten.
    Die Crewmitglieder der STERNENFAUST standen mit ihren schussbereiten Nadlern da und warteten ab.
    »Wir müssen die Nerven behalten«, sagte Bruder Patrick. »Ich glaube nicht, dass diese Riesenkolibris wirklich angreifen!«
    Das hat van Deyk auch gedacht , dachte Commander Leslie.
    »Versuchen Sie, Kontakt mit ihnen aufzunehmen!«, verlangte Leslie, an Patrick gewandt.
    Der Christophorer, der als Einziger aus der Gruppe keinerlei Bewaffnung – weder Gauss-Gewehr noch Nadler – trug, nickte. Er wirkte sehr konzentriert. »Ich werde mein Bestes tun. Aber viel hängt von der

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