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Die erste Mission

Die erste Mission

Titel: Die erste Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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forderte Lieutenant Commander Soldo.
    Jessica Wu drehte sich in ihrem Schalensessel herum. »Das System ist funktechnisch tot, obwohl wir aus einer Entfernung von mehreren Lichtjahren noch eine starke Aktivität anpeilen konnten.«
    »Dafür gibt es nur eine Erklärung«, sagte Bruder Patrick, der inzwischen ebenfalls einen Blick auf Lieutenant Wus Anzeigen geworfen hatte. »Es dauert Jahre, bis Funkwellen oder Radiowellen in der Nähe eines Lichtjahre weit entfernten Planeten empfangen werden können. Die Lichtgeschwindigkeit ist schließlich eine Konstante. Wenn es also vor einem Jahrzehnt hier noch Anzeichen für die Existenz einer technischen Zivilisation gab und wir sie jetzt nicht mehr anmessen können, ist anzunehmen, dass in diesem System eine Tragödie stattgefunden hat und die entsprechende Zivilisation ausgelöscht wurde.«
    »System 2234/2 hat insgesamt siebzehn Planeten«, berichtete Wu.
    »Gibt es einen davon, den wir ansteuern sollten?«, fragte Commander Leslie.
    »Die Übereinstimmung mit der Verteilung der Blei-Isotope ist auf Planet VIII am größten – aber das ist eine kalte, atmosphärelose Welt, auf der es so gut wie kein Wasser gibt. Die einzige Welt dieses Systems, auf dem die Existenz einer Zivilisation denkbar ist, wäre Nummer II.«
    »Klingt für mich etwas widersprüchlich«, meinte Commander Leslie.
    »Ich teile Ihre Ansicht«, sagte Bruder Patrick.
    »Trotzdem, sehen wir uns Planet Nummer II genauer an«, befahl Leslie. »Ruder, nehmen Sie eine entsprechende Kurskorrektur vor!«
    »Ja, Sir«, meldete Ramirez. »Ich leite das Bremsmanöver ein. Unsere Geschwindigkeit beträgt 0,3987 LG. In elf Stunden erreichen wir den Orbit von Planet IL«
    »Die JUPITER tritt gerade aus dem Bergstrom-Raum aus«, meldete Wu.
    »Stellen Sie mir eine Verbindung zu Commander van Deyk her«, forderte Leslie. »Wir haben einiges zu besprechen.«
     
     
    Beinahe einen halben Standard-Tag später schwenkten die beiden Leichten Kreuzer STERNENFAUST und JUPITER in eine Umlaufbahn um Planet II ein, dessen Zentralgestirn inzwischen auf den Namen Seventeen getauft worden war, was sich natürlich auf die siebzehn Planeten bezog. Die Namensgebung ging auf einen Vorschlag von Commander van Deyk zurück, und da niemand etwas Besseres einfiel, blieb es dabei.
    »Bleibt nur zu hoffen, dass wir nicht doch noch einen achtzehnten Trabanten finden«, lautete Bruder Patricks Kommentar zur Namensgebung. »Das wäre wirklich peinlich – und ganz ausgeschlossen ist das keineswegs.«
    »Zu spät, Bruder Patrick«, erwiderte Lieutenant Commander Soldo. »Die Entscheidung zur Namensgebung wurde an die Erde gesandt und dort bereits in den Katalog eingetragen. Sollte es dort keine Namens-Doppelung geben, ist der Name amtlich und kann nicht mehr ohne Weiteres geändert werden.«
    Es war die JUPITER, die zuerst die Trümmer im Orbit auf dem Ortungsschirm hatte. Lieutenant Ferdinand Massarow meldete sich deswegen über Funk auf der STERNENFAUST. Lieutenant Wu erhielt wenig später ähnliche Ortungsergebnisse. Es handelte sich um die Reste von Satelliten, die offenbar der Übertragung von planetenweiten Medienprogrammen gedient hatten.
    »Die Kommunikationstechnik dieser Welt scheint sich auf einem Status befunden zu haben, der mit dem späten 20. Jahrhundert auf der Erde vergleichbar ist«, sagte Soldo.
    »Das heißt, die Satelliten dienten lediglich der innerplanetaren Kommunikation?«, fragte Commander Leslie.
    »Ja, Sir. Genau so ist es.«
    »Seventeen II ist funktechnisch vollkommen tot«, stellte Wu noch einmal nach erneuter Überprüfung fest.
    Schließlich hätte es ja sein können, dass man aus geringerer Distanz schwächere Signale anpeilen konnte. Aber das war nicht der Fall. »Allerdings finden sich deutliche Spuren einer – wenn auch dünnen – Besiedlung«, fuhr Lieutenant Wu fort. »Es gibt Städte, die allerdings teilweise in sehr unwegsamen Regionen liegen, viele davon im Hochgebirge. Aber die meisten scheinen Ruinen zu sein.«
    »Ich möchte wissen, wer diese Zivilisation vernichtet hat«, brummte Leslie. Er erhob sich aus seinem Kommandantensitz und wandte sich an Soldo. »Sie haben das Kommando, I.O. Ich werde mir ein Außenteam zusammenstellen und mich dort unten mal umschauen.«
    »Aye, aye, Sir«, bestätigte Soldo und nahm Haltung an.
     
     
    Wenig später wurde die L-2 ausgeschleust.
    Zu jenen Männern und Frauen, die Commander Leslie begleiteten, gehörten neben Bruder Patrick und Dr. Jennings auch

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