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Die fabelhaften 12 - Der Schlüssel: Band 3 (German Edition)

Die fabelhaften 12 - Der Schlüssel: Band 3 (German Edition)

Titel: Die fabelhaften 12 - Der Schlüssel: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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genug daran zerren, dass Macks schwirrendes Hirn ein paar Blutstöße erreichten.
    Dann aber wurde Dietmar von allen Skeletten, die weder Bestien noch Menschen waren, zu Boden geworfen.
    Jarrah hatte nun eine eigene Fackel und stieß diese in schiefe Brustkörbe und klappernde Kiefer. Xiao tat es ihr gleich, und es schien ganz so, als gefiele das den knochigen Wesen nicht besonders, ganz gleich, ob sie nun tot waren oder nicht.
    Die Fabelhaften hatten die Hälfte der Skelette mit Vargran lahmlegen können und schlugen sich nun wacker mit Fäusten und Fackeln, bis …
    Bis MacGuffin einen mächtigen Knüppel packte – einen Stock mit einem knotigen Holzknauf – und auf die Kämpfenden zuschritt.
    Er stieß den Knüppel mit gewaltiger Kraft in Stefans Brust. Stefan taumelte zurück, fasste sich an die Brust, sog Luft ein und landete auf dem Rücken.
    Als sie ihn am Boden sahen, ordneten sich die Skelette neu. Sie zogen sich zurück, sammelten sich und stürmten gemeinsam vor.
    Xiao, Dietmar und Jarrah bekamen die gesamte Wucht ab und waren in Sekunden am Boden, begraben unter einem Haufen klackender Knochen.
    MacGuffin stapfte zu Mack herüber, dem immer noch der Kollaps drohte.
    »Und du wolltest mich der Übermutter ausliefern, ja?« Er packte eine Handvoll von Macks Locken und sah fest in Macks tränenfeuchte Glupschaugen. »Ich glaube, ich bringe dich um und schau mal, wie das deiner Bagage gefällt.«
    Connie surrte herüber, schnell wie ein Kolibri, aber doppelt so gemein. Sie brachte ein Seil, und der geschwächte, gewürgte Mack konnte sich nicht dagegen wehren, an allen vieren gefesselt zu werden.
    MacGuffin zerrte die Skeletthand von Macks Hals. Ein Haufen Knochen setzte sich wieder zu einem Skelett zusammen und kam herüber, um sich seine fehlende Gliedmaße zu holen.
    Sauerstoff flutete Macks Lungen, und sein vernebeltes Hirn ordnete sich neu und nahm wahr, wie eine Skelettarmee die geschlagenen, gedemütigten und hilflosen Fabelhaften plus Stefan im Marschschritt zum Burgtor geleiteten.
    Mack selbst wurde in einen Kerker verfrachtet.

7
    H abt ihr schon einmal einen Kerker gesehen? Solche Verliese sind nicht gerade fröhliche Orte. Nahe der Grundmauern war die Burg aus dicken Granitblöcken gebaut, jeder wohl zwei mal anderthalb Meter groß.
    Solche Steine rühren sich nicht mehr vom Fleck.
    Die Kerkerzellen hatten feuchte Mauern, die von Flechten, Pilzen, Mehltau und Moos bedeckt waren. Das störte Mack aber weniger. Vor primitiven Gewächsen hatte er keine Angst.
    In einer Ecke der Zelle stand ein gesprungener Tonkrug, der als Toilette dienen sollte. Später sollte wirklich einer von MacGuffins Knochenhelfern kommen, um seinen Inhalt abzuholen – schöne Überraschungen waren nie darin –, aber auch das störte Mack nicht.
    Also gut, es machte ihm schon ein wenig aus, denn wie die meisten von uns schätzte er sanitäre Anlagen. Aber keine dieser Schrecklichkeiten ließ sich mit dem vergleichen, was ihm nun wirklich Sorgen bereitete.
    Drei Steinmauern, eine Steindecke, ein Steinboden – die letzte Wand der Zelle war eine rostige schwarze Eisenplatte, die nur von der Tür durchbrochen wurde, die ebenfalls aus massivem Eisen bestand. In der Tür befand sich ein schmaler Schlitz, knapp fünfzehn mal drei Zentimeter, gerade groß genug, dass ein Skelettauge ab und zu hindurchsehen und Mack beobachten konnte.
    Aber selbst ein Skelettauge konnte nicht viel erkennen, denn in dem Verlies war es sehr dunkel. An der Wand hing eine Öllampe, die eine nette Halloween-Dekoration abgegeben hätte: ein Schädel, dessen Kiefer wie eine Schublade funktionierte. Die Kieferschublade konnte man herausziehen und darin befand sich dann der kleine Napf mit dem stinkenden Öl. Wenn man es anzündete, flackerte das schwache Licht durch die Augenhöhlen und Nasenlöcher und die feinen Risse, an denen die Schädelplatten zusammengewachsen waren, und auch das gezackte Loch, durch das vor langer Zeit der Armbrustbolzen ins Gehirn getroffen hatte.
    Aber nicht einmal das konnte Mack erschrecken, ihn überfordern, ihm seine Würde oder Selbstkontrolle rauben.
    Mack beschäftigte eine kleine Sache wie Klaustrophobie.
    Mack hatte einundzwanzig diagnostizierte Phobien. Dazu gehörte Arachnophobie, Angst vor Spinnen.
    Dentophobie, Angst vor Zahnärzten.
    Pyrophobie, Angst vor Feuer. Die haben aber die meisten Menschen.
    Pupaphobie, Angst vor Puppen. Er hatte jedoch keine Angst vor Clowns, wie die meisten vernünftigen

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