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Die fabelhaften 12 - Die Berufung: Band 1 (German Edition)

Die fabelhaften 12 - Die Berufung: Band 1 (German Edition)

Titel: Die fabelhaften 12 - Die Berufung: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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schreien.
    Die Schüler sahen, wie Mack den Flur mit den Schülerschließfächern betrat.
    Und sie sahen Stefan eben auf diesem Flur.
    Sie teilten sich wie durch Zauberhand genau in der Mitte, als seien sie ein Haarschopf und jemand sei mit einem Kamm hindurchgefahren.
    Und jetzt saß der Scheitel, einwandfrei. An der linken Seite klebten die Schüler vor den Schließfächern. Auf der rechten Seite klebten die Schüler vor den Schließfächern. Und alle waren entsetzlich aufgeregt.
    Mack saß ein Klumpen im Hals. Auch er war aufgeregt, klar, aber anders. In dem Sinne aufgeregt, dass er sich fragte: Gibt es wohl tatsächlich ein Leben nach dem Tod?
    Soll ich wegrennen?, dachte Mack.
    Er seufzte. »Nein. Das würde auch nichts ändern, oder?« Niemand antwortete, also gab er sich selbst die Antwort: »Besser, ich hol mir die Abreibung jetzt gleich.«
    Wenn Stefan hier im Flur über ihn herfiel, würde vielleicht ein Lehrer dazwischengehen. Irgendwann.
    Also straffte Mack die Schultern. Zupfte am Saum seines T-Shirts. Rollte den Kopf, um die Nackenmuskeln zu lockern. Er würde diesen Kampf nicht gewinnen, aber er würde es versuchen.
    Stefan ging direkt auf ihn zu. Seine übermäßig ausgebildeten Bizeps wurden nur dürftig von den Ärmeln seines T-Shirts verdeckt. Stefan hatte Brustmuskeln. Stefan hatte Nackenmuskeln. Er hatte an Stellen Muskeln, wo bei Mack nur weicher, nachgiebiger Speck saß.
    Mack lief Stefan entgegen, und oh Mannomann, jetzt konnte man echt eine Stecknadel fallen hören. Also hörten auch alle, als Santiago seinen Hefter fallen ließ, und alle fuhren erschrocken zusammen und lachten dann. Das lustige Zwischenspiel heizte die Spannung nur noch mehr an.
    Stefan blieb knapp zwei Meter vor Mack stehen.
    Und in diesem Augenblick erschien ein alter, sehr alter Mann in einer schwarzen Kutte, die ihm halb ins Gesicht hing – ein Mann, der, wie Mack feststellen musste, wie eine unselige Mischung aus Schweißfüßen, Mülleimer und Kohlroulade stank.
    Er war auf einmal da, von jetzt auf gleich.
    » Ret click-ur! «
    Das schrie die Gestalt. Und nein, es ergab keinen Sinn.
    Und seltsamerweise waren alle Schüler im Flur – alle außer Mack und Stefan – in ein komisch grelles Licht getaucht. Wie das Licht auf einer Autobahntoilette. Oder wie das Licht, das einem entgegensticht, wenn man in einer Kaufland-Filiale an die Decke schaut.
    Es war ein unheimliches, grelles Licht, das alle Lebenszeichen aus den Gesichtern der Umstehenden verschwinden ließ.
    »Halt!«, sagte der alte Mann mit einer weinerlichen, tyrannischen Krächzstimme.
    Und er hob eine faltige, altersfleckige Hand. Die Fingernägel waren lang und gelb. Die Nagelhaut grünlich verfärbt. Nicht fröhlich blumenwiesengrün, sondern grün à la ärgs-da-wächst-was-auf-der-Stulle.
    Die riechende, uralte, grünnagelige Erscheinung sah nirgendwo hin. Nicht zu Mack. Nicht zu Stefan. Vielleicht deshalb, weil ihr statt Augen durchsichtige blaue Murmeln im Kopf saßen. Und nicht blau mit einem kleinen schwarzen Punkt in der Mitte und viel Weiß drumherum, sondern ein irgendwie schmieriges Blau, das Iris, Pupille und das gesamte Auge bedeckte. Als habe der Alte einmal normale blaue Augen gehabt, die im Mixer püriert und dann zurück in die Augenhöhlen gegossen wurden.
    Mack erschrak.
    Stefan erschrak nicht. Er sah den Greis genervt an und sagte: »Hau ab, Alter.«
    »Berühre er nicht diesen Fabelhaften«, sagte der alte Mann. Und er trat zwischen Stefan und Mack und breitete die Arme aus.
    Dann ließ er die Arme wieder fallen, weil er offenbar zu erschöpft war, um sie länger hochzuhalten.
    » Fiema (schnief) neus or stib! «
    Das, nahm Mack an, sagte die Gestalt. Zumindest hörte es sich so an.
    Und plötzlich fasste sich Stefan an die Brust, als liefe da drinnen irgendetwas ernstlich falsch. Sein Gesicht rötete sich. Er konnte offenbar nicht mehr richtig atmen. Oder gar nicht.
    »He!«, schrie Mack.
    Stefan sah gar nicht gut aus.
    »He, he, he!«, protestierte Mack.
    Er hatte mehrere Fragen an den alten Mann, angefangen mit: Wer bist du? Woher kommst du? Wieso tauchst du hier einfach so auf?
    Oder auch: Woher kommt dieser Gestank? Aber keine dieser Fragen war so dringlich wie jene, die er tatsächlich stellte: »He, was machst du mit ihm?«
    Die Augenbrauen des Alten hoben sich. Er wandte sich an Mack. Seine schauerlichen blauen Augen bedachten Mack mit ihrem ziellosen Blick, und der Alte sagte: »Er darf dir nichts antun.«
    »Ist ja schon gut,

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