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Die Falknerin: Historischer Roman (German Edition)

Die Falknerin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Falknerin: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karolina Halbach
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kam ihm über die Lippen. Stattdessen krampfte sich seine Faust verzweifelt um den Ring, sodass sich die Fassung schmerzhaft in seine Haut bohrte.
    Margarethes Augen wurden groß. »Ich?«, fragte sie erstaunt und sah zu ihm auf. Sie las in seiner gequälten Miene, dass er die Wahrheit sprach, und schluckte.
    Jan saß wie erstarrt da.
    Es dauerte eine Ewigkeit, bis sie weiterredete. »Du hast nie etwas gesagt«, stellte sie leise fest.
    »Nein, das hab ich nicht.«
    »Ich dachte immer, du tust das alles für mich nur wegen Albrecht, als sein Freund und Gefolgsmann.«
    »Das solltest du auch.«
    Eine Weile sagten sie beide nichts. Bleiern hing ihr Schweigen im Raum und machte Jan das Atmen schwer. Am liebsten wäre er aus dem Raum gerannt und hätte sich die Zunge mit einem Jagdmesser aus dem Gaumen geschnitten. Er biss die Zähne zusammen, doch der Abgrund, in den er zu blicken glaubte, wurde immer finsterer.
    »Weiß Albrecht davon?«, fragte Margarethe schließlich.
    Jan schüttelte den Kopf.
    »Weiß er, dass ich Weidas Kind trage?«
    »Ja. Ich musste es ihm sagen, obgleich er es wohl schon ahnte.«
    Sie vergrub ihr Gesicht in den Händen und hauchte: »Heilige Jungfrau Maria, was soll ich denn jetzt nur tun?«
    Langsam zog Jan die Faust aus der Tasche und öffnete sie. »Werde meine Frau, Margarethe. Ich weiß, dass der Augenblick nicht schlechter gewählt sein könnte. Ich kann dir kein Herzogtum bieten und auch keine Vogtei, doch ich liebe dich inniglich und möchte für dich da sein.«
    Sie starrte ihn an. Neue Tränen liefen ihr über die Wangen.
    Jan senkte den Blick. Er hatte nichts anderes erwartet. Langsam schloss er die Hand wieder und steckte den Ring ein. Er wollte sich schon erheben, als sie plötzlich nach ihm griff.
    Im nächsten Moment hatte sie die Arme um ihn geschlungen. »Geh nicht, Jan!«, bettelte sie. »Bitte, verlass mich nicht. Das könnte ich nicht ertragen. Ich tappe durch die Finsternis, und du bist mein einziges Licht. Ohne dich bin ich verloren.«
    Behutsam nahm er sie in die Arme. Sie vergrub ihr Gesicht an seiner Schulter. Was sie in ihm sah, was er ihr bedeutete oder jemals bedeuten würde, war ihm nicht klar, aber er wollte es herausfinden. Der Gedanke daran erfüllte ihn mit Glück, das sein wundes Herz flutete und es leicht machte. Während er ihr über den Rücken streichelte, hauchte er im Geist tausend unsichtbare Küsse auf ihren Nacken.
    »Aber das Kind?«, schluchzte sie. »Ich weiß nicht, was mit ihm geschehen soll! Es drängt sich in mein Leben, gerade jetzt.«
    Eine Weile hielt Jan sie einfach schweigend im Arm, während sie weiter schluchzte.
    »Ich will dieses Kind nicht«, sagte sie dann energisch. »Es würde mich immer an Heinrich von Weida erinnern und an das, was er mir angetan hat.«
    »Wenn dies dein Wille ist … Du bist seine Mutter. Du wirst entscheiden. Was aber mich angeht: Ich würde es lieben und beschützen, denn es ist unschuldig und seine Seele rein.«
    »Ich nicht. Ich hasse es.«
    Sanft strich er ihr übers Haar. »Das wirst du nicht, das weiß ich.«
    »Es ist Weidas Spross«, beharrte sie, und ihre Stimme klang fast hysterisch.
    »Vor allen Dingen ist es dein Kind, und wenn du es zulässt, wird es auch meines sein.« Er lächelte, als er fortfuhr: »Ich fürchte, es wird deine roten Haare bekommen und deinen Dickkopf. Meine Güte, da könnte etwas auf uns zukommen.«
    In ihrem Gesicht machte sich die zaghafte Andeutung eines Lächelns bemerkbar.
    Er holte sein Taschentuch hervor, um ihre Tränen zu trocknen. »Vielleicht könnten wir es wenigstens versuchen«, sagte er dann.
    Sie lehnte sich an ihn. Er atmete ihren Duft, genau wie damals in der Köhlerhütte, und genoss den Moment.
    »Und Albrecht?«, flüsterte sie.
    »Albrecht ist der Sohn des Herzogs. Auf seinen Schultern lastet das Schicksal Bayerns. Das bringt Pflichten mit sich und die Bereitschaft zum Verzicht. Er wird uns Glück wünschen.«
    Margarethe nickte. Sie verstand. Im Grunde hatte sie es längst gewusst.

E PILOG
    »Schau nur, er steht immer noch da, unser Felsen!«, rief Jan begeistert, sprang von seinem Pferd und rannte übermütig durch das flache Wasser.
    »Wo sollte er auch hin sein. Er ist aus Stein«, bemerkte Margarethe milde lächelnd und stieg vom Pferd. Am Strick führte sie ein Pony, eines von der englischen Rasse, die als besonders artig galt.
    Der kleine Junge mit den fuchsfarbenen Locken rutschte vom Rücken des Tieres und rief: »Ich will auch mit.«
    »Aber sei

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