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Die Fallen von Ibex

Die Fallen von Ibex

Titel: Die Fallen von Ibex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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trotzdem… diese Leblosigkeit bedrückte sie.
    Hier und da erhoben sich in diesem Skulpturgarten graziöse, kristalline Bauten, und die Evareenerin erzählte ihnen, daß dies Wohnhäuser waren, doch deren Bewohner sahen sie erst, als sie die Mitte des Gartens erreichten und dort das größte der sie umgebenden zierlichen Gebäude betraten.
    Ihre Führerin geleitete sie durch hallende Kristallflure, die sich in einer weiten Spirale zur Hausmitte hinzogen. Andere Evareener, männliche und weibliche, kamen, verharrten in den Eingängen der Seitenpassagen und bestaunten sie schweigend… und Hunger glitzerte in den gewölbten Augen.
    Shadiths Finger schlossen sich fest um Aleytys’ Arm, so daß sich die Nägel in ihr Fleisch gruben. „Zeit der Vorahnung”, murmelte sie. „Nicht so schlimm wie die Welle, aber schlimmer als Zahnschmerzen.”
    Mehr sagte sie nicht, doch sie ging mit der federnden Wachsamkeit eines Tars neben ihr. Selbst Linfyar war auf der Hut. Seine Pfiffe erweckten kleine Lieder in den Kristallen und in all dem Metall ringsumher.
    Esgard lag in einem Kristallkokon ausgestreckt - in einem Raum, der an eine aus dem Eis herausgeschmolzene Höhle erinnerte, ein riesengroßer Ort mit einem echten Garten. Wasser murmelte sanft in seinem Bachbett, ein üppig grüner Grasteppich betonte die Lebendigkeit der hier dargebotenen Natur, frischer, klarer Blumen- und Pflanzenduft tat das Seine dazu; hier und da war das Glitzern der durchscheinenden Wände vom Grün gedämpft; an anderen Stellen waren einfache Wandgobelins aufgehängt, die er mitgebracht haben mußte - ihr Leuchten, ihr unregelmäßiges Gewebe hätten sich mit dieser Umgebung beißen müssen, doch das war nicht der Fall, statt dessen boten sie eine Kompensation für den übermäßigen Hochglanz dieses Ortes. Er blickte ihnen aus hellblauen Augen heraus entgegen, und seine überwältigende Vitalität verriet Aleytys, weshalb Hana war, wie sie war. Kristallschlieren wanden sich rundherum um seine Arme, seine Beine, seinen Oberkörper; nur sein Kopf war frei davon. Er lächelte triumphierend und zufrieden. „Shareems Tochter”, empfing er sie.
    „Ich sehe, Ihr habt mich erwartet.” Sie machte eine ungeduldige Handbewegung. „Ich bin gekommen, um die Nachricht zu hören.”
    „Ich habe Euch erwartet, ja”, sagte er. „An jenem Tag, da ich zum ersten Mal von der Wolff-Jägerin Aleytys hörte, wußte ich, daß Ihr bei mir auftauchen würdet… irgendwann.” Er grinste sie an und schlug sie mit diesem seinem heftigen Vergnügen über ihr Zusammentreffen in seinen Bann. „Ihr habt diesen hartgesottenen Burschen geschickt, diesen Söldner… Quayle, oder wie auch immer. Jedenfalls hat er das behauptet. Ihr habt ihn geschickt, mich zu überprüfen.”
    „Ja”, bestätigte sie. „Ich habe ihn geschickt. Woher wußtest Ihr das?”
    „Habe Kopien bekommen, von Helvetia. In Eurer Anhörung über die Haestavaada-Jagd habt Ihr einen Mann dieses Namens erwähnt.”
    „Kopien von Helvetia. Das sollte eigentlich nicht vorkommen.”
    Sie schüttelte den Kopf. „Und schon ist eine meiner letzten Illusionen dahingegangen.”
    Er zwinkerte ihr zu und hob dann die Brauen. „Warum seid Ihr nicht selbst gekommen?”
    „Ziemlich beschäftigt. Nun?”
    „Oh nein”, wehrte er ab. „Nicht so schnell.”
    „Oh, doch”, sagte sie. „Wo liegt das Problem? Ich will ‘raus hier.
    Ich will ‘raus als alldem.” Ihre Hand beschrieb einen hastigen Kreis.
    „Es ist sehr schön.”
    „Das ist es.” Sie verschränkte die Hände auf dem Rücken.
    „Wolff ist mir lieber.”
    „Wie ist es mit Vrithian?”
    Sie antwortete nicht, sondern wartete nur ab.
    „Wäret-Ihr sehr überrascht”, begann er, „wenn ich Euch sagen würde, die hier lebenden Menschen pflichten Euch bei…?”
    „Sollen sie doch weggehen von hier.”
    „Sie können nicht weggehen, Aleytys Halb-Vryhh.” Er verweilte bei diesem letzten Wort; er streute absichtlich Hinweise aus, spielte mit ihr wie ein Tars-Kätzchen mit einem Mikmik spielte.
    „Sie sind auf die Maschinen angewiesen, die diesen Ort am Leben erhalten. Sie können ihn nicht länger als einige Monate verlassen
    … danach setzen Veränderungen ein, die nicht mehr rückgängig zu machen sind. Veränderungen, die sie bei lebendigem Leibe verfallen lassen. Halb Sil Evareen ist verlassen, das müßt Ihr bemerkt haben. In all diesen Jahrhunderten war dies für eine ganze Reihe von Evareenern die einzige Chance, der endlosen

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