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Die falsche Tochter - Roman

Die falsche Tochter - Roman

Titel: Die falsche Tochter - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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als Erstes. Aber vielleicht lag es auch nur daran, dass Roger seinen Enkel oft so beschrieben hatte. Die Tatsache, dass er so aussah, als sei er gerade aus dem Bett gestiegen und habe sich im letzten Moment noch eine Jeans angezogen, ließ ihn sexy wirken, und zum ersten Mal seit langem verspürte Lana ein gewisses Ziehen in der Magengegend.
    »Doug!« Stolz und Liebe schwangen in Rogers Stimme mit. »Ich habe mich schon gefragt, wann du endlich herunterkommst.
Das nenne ich perfektes Timing – gerade ist auch Lana gekommen. Ich habe dir ja schon von ihr erzählt. Lana Campbell, mein Enkel, Doug Cullen.«
    »Nett, Sie kennen zu lernen.« Sie reichte ihm die Hand. »Seit ich nach Woodsboro gezogen bin, haben wir uns immer verpasst, wenn Sie zufällig mal zu Hause waren.«
    Er schüttelte ihr die Hand und musterte sie neugierig. »Sie sind also die Anwältin.«
    »So ist es. Ich bin nur kurz vorbeigekommen, um Ihrem Großvater die Neuigkeiten über das Dolan-Bauprojekt zu erzählen. Wie lange bleiben Sie?«
    »Ich weiß noch nicht genau.«
    »Sie reisen sicher viel, wenn Sie antiquarische Bücher kaufen und verkaufen. Das muss faszinierend sein.«
    »Mir gefällt es.«
    »Ich wüsste gar nicht, was ich ohne Doug machen sollte«, warf Roger ein. »Schließlich kann ich nicht mehr so durch die Gegend fahren wie früher. Er hat ein Händchen fürs Geschäft, den richtigen Instinkt sozusagen. Wenn er nicht ständig für mich unterwegs wäre, hätte ich mich schon längst zur Ruhe setzen können – und würde mich wahrscheinlich zu Tode langweilen.«
    »Es muss sehr befriedigend sein, wenn man die gleichen Interessen hat und das Familienunternehmen gemeinsam führen kann.« Da Douglas von dieser Unterhaltung offenbar gelangweilt war, wandte sich Lana an seinen Großvater: »Nun, Roger, da du mir einen Korb gegeben hast, mache ich mich wohl wieder an die Arbeit. Sehen wir uns morgen Abend bei der Versammlung?«
    »Ja, sicher.«
    »Es war nett, Sie kennen zu lernen, Doug.«
    »Ja. Bis dann.«
    Als Lana die Tür hinter sich geschlossen hatte, stieß Roger einen schweren Seufzer aus. »Bis dann? Fällt dir nichts Besseres ein, wenn du mit einer hübschen Frau redest? Du brichst mir das Herz, Junge.«

    »Ich hatte noch keinen Kaffee, und ohne Kaffee kann ich nicht klar denken. Ich bin ja schon froh, wenn ich überhaupt einen einfachen Satz herausbringe.«
    »Im Hinterzimmer steht eine Kanne Kaffee«, erwiderte Roger kopfschüttelnd und wies mit dem Daumen in die Richtung. »Das Mädchen ist klug, hübsch, interessant, und«, rief er Doug hinterher, »sie ist zu haben.«
    »Ich bin nicht auf der Suche nach einer Frau.«
    Der verlockende Duft des Kaffees stieg Doug in die Nase. Er schenkte sich eine Tasse ein und verbrannte sich prompt die Zunge, als er daran nippte.
    Er trank noch einen Schluck und blickte dabei seinen Großvater an. »Sie ist ganz schön elegant für Woodsboro.«
    »Ich dachte, du hättest gar nicht hingeschaut.«
    Doug grinste und sah auf einmal gar nicht mehr so verdrießlich aus. »Sehen und hinschauen ist nicht dasselbe.«
    »Sie weiß sich eben zu kleiden. Das bedeutet noch lange nicht, dass sie eingebildet ist.«
    »Ich habe es nicht als Beleidigung gemeint«, erwiderte Douglas amüsiert über den brummigen Tonfall seines Großvaters. »Ich wusste ja nicht, dass sie deine Freundin ist.«
    »Wenn ich in deinem Alter wäre, wäre sie es bestimmt.«
    »Ach, Grandpa!« Vom Kaffee wiederbelebt schlang Douglas Roger den Arm um die Schultern. »Das Alter ist doch völlig unwichtig. Ist es okay, wenn ich mit dem Kaffee nach oben gehe? Ich muss noch aufräumen und will dann Mom besuchen.«
    »Ja, ja, bis dann.« Roger wedelte ungeduldig mit der Hand. »Jämmerlich«, murmelte er, als Doug den Laden verlassen hatte.
     
    Callie Dunbrook trank den letzten Schluck aus ihrer Dose Diät-Pepsi, während sie sich durch den Verkehr von Baltimore kämpfte. Sie war zu spät losgefahren, um rechtzeitig in Philadelphia zu sein, wo sie ein dreimonatiges Sabbatical antreten sollte. Als sie der Anruf mit der Bitte um eine Konsultation erreicht
hatte, hatte sie weder an die Uhrzeit noch an den üblichen Wahnsinn auf dem Baltimore Beltway um Viertel nach vier an einem Mittwochnachmittag gedacht. Sie hupte und zwängte ihren geliebten alten Landrover in eine Lücke, die eher für ein Spielzeugauto geeignet gewesen wäre. Die finstere Miene des Fahrers, den sie schnitt, bekümmerte sie nicht im Geringsten. Seit sieben Wochen war

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