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Die Farbe der Ewigkeit

Die Farbe der Ewigkeit

Titel: Die Farbe der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Kilborne
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während ihre Freundinnen an der Highschool sich mit Jungs getroffen und auf Partys einen draufgemacht hatten, hatte sie die Nase lieber in ihre geliebten Geschichtsbücher gesteckt.
    Professor Baxter war so etwas wie ihr Idol. Sie hatte jedes seiner Bücher – und davon gab es einige – mindestens zwei Dutzend Mal gelesen und verfolgte alles über ihn, was in der Fachpresse berichtet wurde. Und dabei war es ihr vollkommen egal, ob ihre Mutter und ihre älteren Schwestern Katie und Joyce sich über sie lustig machten, weil sie erst ein Mal einen richtigen Freund gehabt hatte.
    Peter.
    Hope atmete tief durch. Sie wusste genau, wenn sie jetzt weiter über ihn nachdenken würde, war der Tag für sie gelaufen. Alles würde wieder hochkommen, und …
    Sie schüttelte den Kopf. Nein, dies war weder der richtige Zeitpunkt noch der richtige Ort, um in melancholischen Erinnerungen zu schwelgen. Und dass sie mit ihren dreiundzwanzig Jahren noch nie mit einem Jungen geschlafen hatte, mochte ungewöhnlich sein, aber es war gewiss kein Weltuntergang. Sie hatte noch jede Menge Zeit – das ganze Leben lag schließlich noch vor ihr!
    Auf keinen Fall wollte sie so wie Katie enden – als Stripperin in irgendeinem heruntergekommenen Club abseits des Las Vegas Boulevards. Die toughe, selbstbewusste Katie, die dennoch jeden Abend darauf hoffte, dass endlich ein Mann mit viel Geld in den Laden kam und sie vom Fleck weg heiratete. Dabei hatte es sie immer noch besser getroffen als Joyce, die schon mit siebzehn schwanger geworden war und sich jetzt mit Gelegenheitsjobs über Wasser halten musste, weil der leibliche Vater des kleinen Matts mit den Unterhaltszahlungen immer wieder in Rückstand geriet.
    Nein, Hope hatte beschlossen, es ruhig angehen zu lassen. Nicht nur, weil sie sich wegen der Sache mit Peter noch heute manchmal in den Schlaf weinte, sondern ganz einfach, weil sie selbst es so wollte.
    „Was ist los?“, fragte Nadine und riss sie damit aus ihren Gedanken. „Du siehst aus, als hättest du ein Gespenst gesehen. Stimmt irgendwas nicht?“
    Hope zwang sich zu einem Lächeln. „Nein, alles in Ordnung. Ich bin einfach nur ein bisschen neben der Spur. Der Jetlag, vermutlich.“
    Sie verspürte nicht die geringste Lust, mit irgendjemandem über ihre Sorgen und Probleme zu sprechen – und schon gar nicht mit Nadine.
    „Wenn du willst, richte ich Professor Baxter aus, dass du das Abendessen ausfallen lässt und dich lieber schon mal hinlegst. Ich …“
    „Kommt gar nicht infrage!“, fiel Hope ihr rasch ins Wort. Schon während des Flugs war ihr aufgefallen, dass Nadine den Professor ziemlich in Beschlag nahm. Das gefiel ihr natürlich gar nicht, immerhin versprach sie sich ziemlich viel von dieser Assistenzstelle und hatte keine Lust, sich diese Chance von Nadine kaputt machen zu lassen. „Das ist echt nicht nötig. Ich lass mich doch von so einem kleinen Jetlag nicht umwerfen.“
    „Na, dann komm“, sagte Nadine. „Gehen wir Shelly abholen. Sie wollte unbedingt noch auf diesen Basar, an dem wir auf unserem Weg hierher vorbeigekommen sind.“
    Es gelang ihr fast, die Enttäuschung darüber, dass sie Hope nicht hatte loswerden können, zu verbergen – aber eben nur fast. Doch das interessierte Hope herzlich wenig. Schließlich war das hier kein Kindergeburtstag, und es ging auch nicht darum, Freundinnen fürs Leben zu finden.
    Sie wollte bei Professor Baxter einen guten Eindruck machen, um ein möglichst gutes Zeugnis von ihm zu bekommen. Der Rest war nebensächlich.
    Als die drei Mädchen das Hotel verließen, bemerkten sie die ganz in Schwarz gehüllte Gestalt nicht, die sich aus dem schummrigen Zwielicht einer kleinen Gasse löste und ihnen folgte. Zwischen all den farbenfroh gekleideten Menschen hätte sie eigentlich auffallen müssen, doch niemand schien sie wahrzunehmen. Es war, als würde sie wie durch Zauberei mit den Schatten der umstehenden Gebäude verschmelzen.
    Hätte jemand durch Zufall dennoch in ihre Richtung geblickt, er hätte eine von Kopf bis Fuß vermummte Person gesehen, die irgendwie merkwürdig aussah. Vielleicht lag es an ihrer leicht gebückten Haltung oder an den seltsamen Geräuschen, die durch die dichten Bahnen aus schwarzem Stoff, die ihr Gesicht verbargen, drangen.
    Es klang beinahe wie das Hecheln eines Hundes.
    Eines verflixt großen Hundes!
    Aber keiner schenkte dem Vermummten Beachtung, und als die drei Amerikanerinnen den Markt erreichten, tauchte er in der Anonymität der

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