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Die Farbe der Ewigkeit

Die Farbe der Ewigkeit

Titel: Die Farbe der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Kilborne
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sich bereits in der Gewalt des Feindes.
    Er musste sie finden!
    Entschlossen ballte Nick die Fäuste, da hörte er plötzlich ein Räuspern hinter sich. Alarmiert wirbelte er herum.
    Eine düstere Gestalt trat aus dem Schatten eines Zelteingangs ins helle Mondlicht. Nick stöhnte innerlich, als er erkannte, um wen es sich handelte.
    „So schnell sieht man sich also wieder“, sagte Ashael und lächelte süffisant.
    „Nein“, stieß Nick verzweifelt hervor. „Nein, nicht ausgerechnet jetzt!“
    Mit einem erstickten Keuchen schreckte Hope auf. Sie hob die Hand, um sich den kalten Schweiß von der Stirn zu wischen – zumindest hatte sie dies vor, aber sie konnte ihre Arme nicht bewegen.
    „Was …?“
    Als sie versuchte, sich aufzurichten, stellte sie fest, dass ihr ganzer Oberkörper fixiert war, ebenso wie beide Beine. Erst jetzt wurde ihr klar, dass sie nicht auf ihrem Nachtlager in ihrem Zelt lag, sondern …
    Ja, wo eigentlich?
    Hope nahm die Welt um sich herum wie durch einen Nebel wahr. Sie blinzelte heftig, und langsam klärte sich ihr Blick. Zu ihrer Überraschung spannte sich über ihr der nachtschwarze, von Millionen und Abermillionen Sternen übersäte Himmel, und rechts und links von ihr ragten die Überreste mächtiger Säulen in den Himmel.
    Die Ruinen der phönizischen Siedlung.
    Aber wie war sie hierher gekommen? Und warum war sie an diesen alten, marmornen Opferaltar gefesselt? Was ging hier eigentlich vor?
    Und dann erinnerte sie sich plötzlich. „Harun!“, entfuhr es ihr voller Entsetzen.
    „Na, was haben wir denn da? Ist Dornröschen endlich aus seinem Zauberschlaf erwacht?“
    Hope rang erschrocken nach Luft, als die auf so schreckliche Weise veränderte Fratze von Harun über ihr auftauchte. Aus seinem stinkenden Maul mit den riesigen gelben Hauern tropfte Geifer. Angewidert wandte Hope das Gesicht ab. Ihr Herz hämmerte wie verrückt.
    Es war also nicht bloß ein böser Traum gewesen.
    „Du hast Nadine und Shelly auf dem Gewissen!“, stieß sie aus. „Mörder!“
    Haruns Gesicht verzerrte sich zu der grauenvollen Karikatur eines Grinsens. „Ich fühle mich geschmeichelt“, erwiderte er – in seiner Stimme, die nur noch teilweise menschlich klang, schwang ein kehliges Knurren mit. Der Gestank, der aus seinem Schlund drang, raubte Hope beinahe den Atem. „Aber ich will mich nicht mit fremden Federn schmücken. Nein, ich habe deine beiden kleinen Freundinnen nicht getötet – diese Ehre wurde jemand anderem zuteil.“
    Ein riesiger dunkler Schatten tauchte hinter Harun auf. Als Hope im fahlen Schein des Mondes die Gestalt erkannte, setzte ihr Herz einen Schlag aus. Denn bei der Gestalt handelte es sich um Professor Baxter. War also doch noch nicht alles aus?
    Fieberhaft überlegte sie, was sie tun konnte. Noch hatte Harun den Professor offenbar nicht bemerkt. Wenn sie es schaffte, ihn lange genug abzulenken, um …
    So, als hätte er ihre Gedanken gelesen, wirbelte Harun mit einem unmenschlichen Knurren herum.
    In wilder Panik schrie Hope auf. „Passen Sie auf, Professor!“, rief sie. „Harun ist …“
    Sie stockte. Ihre Augen weiteten sich vor Entsetzen, als sie sah, wie Harun beim Anblick des Professors demütig den Kopf neigte.
    „Nein!“, schrie sie ungläubig. „Nein, das kann nicht sein!“
    „So schnell sieht man sich wieder!“ Ashaels Gesicht, das im Schein seiner Feueraura rot erglühte, war eine Maske des Triumphes. „Ich an deiner Stelle würde nicht einmal auf den Gedanken kommen, meine Fähigkeit einzusetzen. Ehe du auch nur mit der Wimper gezuckt hast, werde ich dich in ein Häufchen Asche verwandelt haben.“
    Nicks Gedanken wirbelten wild durcheinander. Er befand sich in einer scheinbar ausweglosen Situation. Wenn er jetzt seine Kräfte benutzte, war ihm damit nicht geholfen, denn er konnte nicht länger davonlaufen. Er musste Hope finden. Das würde also nur alles weiter aufschieben und ihn zudem weiter schwächen, und das konnte er sich nicht erlauben.
    Was sollte er also tun? Er beschloss, alles auf eine Karte zu setzen. „Hast du schon einmal von einem Amulett des Lichts gehört?“, fragte er wie beiläufig.
    Ashael runzelte die Stirn. „Natürlich“, gab er gereizt zurück. „Es handelt sich um ein magisches Artefakt, das einst von den Tempelrittern an einem sicheren Ort versteckt wurde. Wir Angeli glauben, dass das Geheimnis in den Wirren der Jahrhunderte verloren ging – und das ist auch besser so, denn wenn es in die falschen Hände geriete

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