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Die Farbe der Ewigkeit

Die Farbe der Ewigkeit

Titel: Die Farbe der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Kilborne
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Jungfrau zu erkennen, und einige seiner anderen Kreaturen zur Seite. Die Ausgrabung diente dazu, euch hierher zu bringen und mir Gelegenheit zu geben, den Eingang zur Templerfestung zu finden. Und da das Blutopfer der Jungfrauen immer nur zu ganz bestimmten, genau festgelegten Zeitpunkten erfolgen durfte, konnte ich euch nicht alle drei auf einmal umbringen. Als ich merkte, dass du anfingst, Schwierigkeiten zu machen, bat ich ihn um Hilfe. Er schickte einen Jedlík – ein Wesen aus Nebel, das deine Seele rauben, deinen Körper aber unversehrt lassen sollte. Die Sache ging schief, doch am Ende bin ich es, der triumphiert. Alles, was ich jetzt noch tun muss, ist das Ritual durchzuführen, das das Amulett des Lichts in ein Amulett der Finsternis verwandelt. Und jetzt …“ Breitbeinig stellte er sich neben den Opferaltar und hob das goldene Messer, bis es nur noch wenige Zentimeter über Hopes Brust schwebte. „Jetzt ist es so weit …“
    Hopes Atem ging stoßweise. Panik drohte sie zu überwältigen.
    Auf einmal hörte sie Nicks Stimme. Er schrie: „Hope – Neeeeiiiin!“
    Im nächsten Moment ertönte ein furchtbares Grollen, und die Erde begann zu beben.

11. KAPITEL
    Nick stolperte, als der Boden unter seinen Füßen wie ein widerspenstiges Pferd zu bocken begann. „Was geht hier vor?“, brüllte er gegen den Lärm an, der immer lauter zu werden schien.
    Ashael hatte seine eindrucksvollen schneeweißen Schwingen ausgebreitet und schwebte einen halben Meter über Nick, sodass ihm die Schockwellen, die durch die Erde pulsierten, nichts ausmachten. Dennoch wirkte er beunruhigt.
    „Der Wächter“, stieß er aus. Sein Gesichtsausdruck gefiel Nick ganz und gar nicht. Mit einem Mal erklang ein Brüllen, das geradewegs aus einem Albtraum zu stammen schien, gefolgt von einem markerschütternden Schrei, wie von einem Tier im Augenblick des Todes.
    Nick rappelte sich auf. Er musste zu Hope! Sie war alles, woran er noch denken konnte. Wenn sie starb, gab es auch für ihn keinen Grund mehr weiterzuleben. Doch ehe er zu ihr gelangen konnte, stellte sich ihm ein Monster in den Weg, das alles in den Schatten stellte, was er in seinem bisherigen Leben gesehen hatte. Es war mindestens drei Meter groß, und sein Maul war mit schrecklichen spitzen Zähnen gespickt. Am Ende seines Schwanzes, den es aufgeregt hin und her schwang, saß ein riesiger Dorn, mit dem er einen Gegner innerhalb von Sekunden aufschlitzen konnte.
    Das musste er sein – der Wächter!
    Und er baute sich direkt vor Nick auf, wobei die kleinen schwarzen Augen bösartig funkelten.
    Dann griff er an.
    Hope konnte kaum fassen, dass sie noch am Leben war. Das Erdbeben hatte den Professor daran gehindert, ihr den goldenen Zeremoniendolch ins Herz zu stoßen. Urplötzlich war Nick aufgetaucht, und nur Sekunden später war dieses … Ungeheuer wie aus dem Nichts erschienen und direkt auf Nick losgegangen.
    „Nick!“, rief sie, doch ihr Schrei endete abrupt in einem erstickten Keuchen, als sich von hinten eine Hand auf ihren Mund legte. Im nächsten Augenblick spürte sie die eiskalte Klinge des Messers an ihrer Kehle.
    „Komm schon, Mädchen!“, befahl der Professor, durchschnitt mit dem goldenen Zeremoniendolch die Stricke, die sie an den Altar gefesselt hielten, und zerrte sie unsanft auf die Füße. Grob zog er sie hinter sich her. „Verschwinden wir von hier und suchen uns ein Plätzchen, an dem es ein bisschen weniger unruhig ist.“
    Hope wollte um Hilfe schreien, doch das schrille Kreischen des Monsters übertönte alles, selbst das heftige Klopfen ihres eigenen Herzens. Davon abgesehen vermochte Nick auch kaum etwas für sie zu tun – soweit sie es sehen konnte, kämpfte er um sein eigenes Leben.
    Und zu Hopes Erstaunen war er nicht allein.
    Dieser Engel – Ashael – stand ihm im Kampf gegen das Ungeheuer bei.
    Verzweifelt versuchte sie sich loszureißen, doch Baxter war viel stärker als sie. Er schleifte sie hinter sich her wie eine Puppe oder ein Bündel Stoff – und es gab nichts, was sie dagegen tun konnte.
    Erst als sie den Eingang zu einer unterirdischen Höhle erreichten, der offenbar mit Dynamit frei gesprengt worden war, und die grausam zugerichtete Leiche von Harun ganz in der Nähe erblickte, wusste sie, was Baxter vorhatte.
    Er war weit davon entfernt, einfach aufzugeben. Ganz im Gegenteil sogar.
    Sie betraten die verborgene Festung der Templer.
    Hope schrie.
    „Nein!“
    Nick strauchelte – es gelang ihm gerade noch, dem Angriff des

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