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Die Farbe der Liebe

Die Farbe der Liebe

Titel: Die Farbe der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vina Jackson
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werden lassen, und ihre Säfte flossen unwillkürlich aus ihr heraus, um ihm das Eindringen zu erleichtern. Als er die Augen öffnete, führte sie ihn ein und stöhnte, als er die Hände fest auf ihre Hinterbacken legte und sie vor und zurück schob, bis sie mit der Klitoris an seinem Körper rieb. Sie beugte sich vor, stützte sich auf seine Schultern und stieß dann immer wieder zu, bis sie erschöpft zusammensackte. Andrei hielt sie fest, und eng umschlungen schliefen sie wieder ein. Sie erwachten erst, als bereits lange Schatten durch die Glaswände der Pagode fielen und sie fröstelten, weil es kühler geworden war.
    »Die Elemente«, sagte Andrei an diesem Abend zu ihr. »Diese Träume, an deren Bilder du dich nicht erinnern kannst. Erde, Wasser, Luft, Feuer. Und am Schluss Energie. Äther. Die fünf Elemente.« Er krauste die Stirn und dachte nach. »Ich glaube nicht, dass wir die fünf Elemente jemals hatten. Einzelne Aspekte davon natürlich schon. Es heißt, es habe einmal einen Ball mit dem Motto ›Inferno‹ gegeben, auf einem Flussdampfer. Und die Sternzeichen, da war natürlich auch das Thema Wasser dabei … Aber die Elemente? Nein, sicher nicht.«
    »Dann soll es das Motto meines Balls sein. Unseres Balls.«
    Sie klingelte nach P. J., der wiederum Madame Denoux zu ihr bat, die alle nötigen Vorbereitung in Gang setzte, kaum dass Aurelia ihre Entscheidung mitgeteilt hatte.
    Aurelias Mitarbeit war vor allem bei der künstlerischen Gestaltung gefragt. Als Ball-Maîtresse hatte sie das letzte Wort in allem, nicht nur, was das Motto anging. Sie bestimmte den Veranstaltungsort, die Gästeliste, die Getränkeauswahl, welche Häppchen gereicht würden und sogar die Form der Gläser. Es war ein bisschen so, als würde sie ihre Hochzeit planen, an die sie im Gegensatz zu den meisten gleichaltrigen Mädchen – ausgenommen natürlich die schon immer sehr eigenständige Siv – bisher keinen Gedanken verschwendet hatte.
    Anfangs hatte sie Angst, der Aufgabe nicht gewachsen zu sein, schon weil sie sich unbedingt ihres Titels als würdig erweisen wollte. Seit sie jedoch festgestellt hatte, dass buchstäblich alles, was sie sich kühn ausmalte, auch umgesetzt werden konnte – selbst die bizarrsten, fantastischsten Szenen – und die Kosten keine Rolle spielten, fing die Sache an, ihr Spaß zu machen. Offenbar verfügte das Netzwerk über unerschöpfliche finanzielle Mittel und hatte die talentiertesten Darsteller aller Couleur unter Vertrag. Nicht zuletzt beflügelte Aurelia die unerklärliche, mystische, der Erotik innewohnende Kraft. Und so widmete sie jede Minute der Gestaltung der Festlichkeit, bei der ihre fiebrigen Träume Wirklichkeit werden sollten; Essen und Schlaf mussten zurückstehen.
    Diesmal sollte der Ball in England stattfinden, in ihrer zweiten Heimat. Sie wollte ihre eigenen Wurzeln in diese Nacht einbringen und entschied sich damit nicht nur für das Land, in dem sie aufgewachsen war, sondern auch für eine Geschichte, die Jahrhunderte zurückreichte. Sie stellte sich vor, dass die Geister der Könige und Königinnen wohlgefällig auf die Feiernden herablächelten, wenn sie auf den uralten Steinböden tanzten und feierten.
    Man wählte ein Landhaus aus, das in den Chiltern Hills nordwestlich von London auf einem riesigen, abgeschiedenen Grundstück stand und einem der ältesten Freunde und Förderer des Balls gehörte. Aurelia flog zusammen mit Andrei hin, um das Ambiente zu begutachten. Sie fand ein herrschaftliches Anwesen vor, das mit Kristallleuchtern, Veloursteppichen und einem kunstvoll geschnitzten Mahagonigeländer an der riesigen geschwungenen Freitreppe opulent ausgestattet war. Als die großen Verandatüren wie von Zauberhand vor ihr aufschwangen und ihr Blick auf einen Garten von der Größe eines Fußballplatzes sowie ein dahinter liegendes Wäldchen fiel, war die Frage für sie entschieden.
    »Perfekt«, sagte sie. Der Besitzer und Gastgeber Thomas, ein großer Mann Ende fünfzig mit übertrieben geziertem und recht schroffem Gebaren, das ganz und gar nicht zu seiner extravaganten Frisur und dem Brillengestell mit Leopardenmuster auf der Spitze seiner langen Nase passte, nickte nur. Die Sache war abgemacht.
    Thomas hatte sie durchs Haus geführt, immer ein paar Schritte vorneweg. Mit seiner stocksteifen, geraden Haltung hatte er eine entschieden aristokratische Ausstrahlung, doch weit bemerkenswerter war seine Begleiterin: eine nackte junge Frau mit Silberhalsband, die er an einer

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