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Die Farbe Des Zaubers

Die Farbe Des Zaubers

Titel: Die Farbe Des Zaubers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Freistatt voll Güte und Verständnis sehen würde; daß er »hierherkommt, weil der Schlächterpriester im rankanischen Schloß erschien und dem alten Recken riet, sich um die Seelen seiner Soldaten zu kümmern. Deshalb sind wir alle hier.«
    Er sagte nicht, daß sie nichts zu befürchten hatten. Das hätte ihm weder der Prinz noch die Beysa geglaubt, die nur allzugut mit der Staatskunst vertraut waren.
    Erst nach dem Abendessen wurde allen bewußt, daß es zu viele tote, beysibische Schlangen im Palast gab, als daß Niko — oder die Schlange, die er getötet hatte — dafür verantwortlich sein könnte. Und bis dahin 149 war es schon fast zu spät.
    Strats Pferd war vor dem Gartentor — der Braune, den er so geliebt und der ihn durch so viele Feldzüge getragen hatte. Und Ischade stand an der Tür, wo Nachtschatten blühten, und beobachtete Strat mit dem Blick, der durch die Vermummung ihrer Kapuze drang.
    Sie hatte das Pferd offensichtlich geheilt. Ja, Ischade hatte die Gabe zu heilen, wenn sie es wollte. Er war so glücklich, den Braunen zu sehen, der die Nase in seine Taschen stupste, um eine Karotte zu finden oder ein Stück Zuckerwerk, daß Strat eine Weile brauchte, sich zu vergewissern, daß seine Augen trocken waren, ehe er sich zu Ischade umdrehte, um ihr zu danken: »Es ist wundervoll, ihn zurückzuhaben. Es gibt keinen zweiten wie ihn — keinen von seiner Größe, seiner Ausdauer, seinem Körperbau. Aber warum hast du es mir nicht gesagt? Ich hätte nicht gedacht, daß er ...« Er stockte. Dann blickte er sie durchdringend an. »Daß er geheilt werden könnte. Das war es doch, was du getan hast, nicht wahr. Du hast ihn fortgeschafft, als ich ihn für tot hielt, und gesund gepflegt, nicht wahr?« Die Zähne des Tieres fühlten sich fest an, wie sie an seinem Arm knabberten, damit er ihm Aufmerksamkeit schenke. »Ischade, sag mir, daß es so war.«
    Ihre Worte waren wie das Säuseln des Windes. »Ich habe ihn für dich gerettet, Straton. Ein Abschiedsgeschenk, falls dein Besucher ...« Sie deutete die Straße hinauf, wo eine Gestalt zu erkennen war, wenn man angestrengt durch das Mondlicht blickte — ein Reiter, noch so weit entfernt, daß das Trappen seiner Hufe vom Atem des Braunes übertönt wurde. »Falls dieser Besucher das Ende für alles bedeutet, was zwischen uns ist — war. Es liegt ganz bei dir!«
    Sie drehte sich um, kehrte ins Haus zurück, und die Tür schloß sich wie von selbst mit einem allzu unwiderruflichen Knall.
    Er untersuchte den Braunen von Kopf bis Schwanz, vom Hals zu den Fesseln, ohne auch nur die kleinste Narbe zu entdecken, während er auf den Besucher wartete, den Ischade angekündigt hatte. Es beunruhigte ihn immer mehr. Er hatte Janni gesehen, der einst ein Stiefsohn gewesen, doch jetzt ein verwesendes Ding war, den die Rache an seinen Nisibisi Mördern keine Ruhe ließ. Er hatte Stilcho gesehen, der zwar ein bißchen besser aussah, aber doch nicht mit einem Lebenden verwechselt werden konnte. Der Braune aber war genau wie früher, er konnte kein untotes Pferd sein. Zumindest glaubte er es nicht.
    Er dachte gerade daran aufzusitzen, um festzustellen, als der erwartete Reiter nahe genug war und rief: »Ho! Strat, bist du es?«
    Diese Stimme ließ Straton wie ein Hexenbann erstarren. Es war Critias! Critias, sein Führer; Critias, dem er den Eid des Heiligen Trupps geschworen hatte. »Crit! Crit, weshalb hast du mich nicht benachrichtigt, daß du kommen würdest?«
    Crit kam wortlos, unerbittlich auf seinem gewaltigen Fuchs näher. Crit suchte ihn hier. Das bedeutete, daß Crit Bescheid wußte oder glaubte, Bescheid von etwas zu wissen, das Straton selbst kaum verstand.
    Sie waren das erste Mal gemeinsam zu Ischades Haus gekommen, hatten sie gemeinsam kennengelernt. (12) Dann hatte Crit versucht, Straton vor der Nekromantin zu >schützen<.
    Crit sagte: »Komme ich zu spät?« Er schwang ein Bein über den Sattel und kramte in seinem Beutel nach etwas zu rauchen. In Ischades Garten herrschte immer trügerisches Licht, so daß Strat Crits Gesicht nicht entnehmen konnte, was er dachte.
    Etwas in ihm krampfte sich zusammen. Weil es keinen Stiefsohngruß zwischen ihnen gegeben hatte, sagte er: »Hör zu, Crit, ich weiß nicht, was man dir gesagt hat oder was du denkst, aber sie ist nicht so ...«
    »Nein? Hast du noch deine Seele, As? Oder kannst du das gar nicht wissen?« Crits Augen waren verkniffen, und seine Finger spielten mit der Armbrust, die von seinem Sattelknauf

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