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Die Farbe Des Zaubers

Die Farbe Des Zaubers

Titel: Die Farbe Des Zaubers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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ist?«
    »Richtig. Jedenfalls ist es keine beysibische. Schau her!« Er drehte den Schlangenkörper um, und Niko sah nun winzige Hände und Füße, als wäre die Schlange dabei gewesen, sich in einen Menschen zu verwandeln, als Nikos tödlicher Streich sie getroffen hatte.
    Und ihr ausgeflossener Lebenssaft begann zu dampfen und sich wie Säure in den Steinboden zu fressen.
    »Warum hast du sie getötet?« fragte der Geheimnisvolle sanft. »Wieso hast du gedacht, sie würde dich angreifen? Hat sie dich bedroht? Sich aufgerichtet? Was?«
    »Weil ...« Niko seufzte und warf das aschblonde Haar zurück, das inzwischen so lang war, daß es ihm über die Augen hing. Seinen Bart hatte er sich barbiert, und er sah zu jung aus für alles, was er mitgemacht hatte; seine Narben waren bleich, und unwillkürlich wandte Tempus die Augen von seinem gequälten Blick ab. Für beide war die Gegenwart des anderen schmerzlich: Niko liebte den Geheimnisvollen und fürchtete die Folgen; während Tempus in dem jungenhaften Kämpfer den Fluch eines Mannes sah, den die Götter begehren.
    »Weil«, begann Niko noch einmal - und seine Stimme war leise und schwer von Worten, die er nicht aussprechen wollte —, »weil Arton mich dazu aufgefordert hat. Arton kann in die Zukunft sehen. Er beschützt das Gottkind. Ich bin froh, daß du hier bist, Befehlshaber. Es ist schwer, zu ...«
    Aber Tempus stand rasch auf. »Sag es nicht. Du kannst es nicht wissen, nicht mit Sicherheit.«
    »Ich weiß es sehr wohl. Mein bandaranischer ... Mein Maat — mein Gleichgewicht, meine innere Wahrnehmung — zeigt mir zu viel, Befehlshaber. Es gibt allerhand zu besprechen, Entscheidungen müssen getroffen werden. Diese Kinder müssen zu den westlichen Inseln gebracht werden, wenn wir absolutes Chaos vermeiden wollen. Ich möchte nicht dafür verantwortlich gemacht werden. Gyskouras ist dein Sohn — oder der Sohn deines Gottes. Ich betete ... Haben die Götter es dir mitgeteilt?«
    Tempus wandte dem jungen Kämpfer den Rücken zu, und die über die Schulter gesprochenen Worte trafen Niko so hart wie ein Schlag ins Gesicht. »Abarsis. Er kam und sagte es mir. Jetzt sind wir alle hier unten. Warum, in irgendeines Gottes Namen, hast du sie nicht einfach weggebracht, wenn das die Lösung ist? Theron wird in Kürze hier sein.« Er drehte sich auf dem Absatz und blickte Nikodemus an. »Du hast dich hierher verkrochen wie eine Amme, während Freistatt von den Wölfen des Bürgerkriegs zerrissen wird! Gehörst du nicht mehr den Heiligen Trupps an? Befiehlst du ein Regiment oder einen eigenen Stab? Oder gab Strat dir die Erlaubnis ...«
    »Es geschah auf meinen Befehl, Schlafloser«, erklang eine salbungsvolle Stimme an der Tür: Molin Fackelhalters. Der Priester wurde von Kadakithis und der Beysa begleitet. Tränen strömten über ihr Gesicht und auf die tote, zweifellos beysibische Schlange, die sie auf dem Arm hielt und über die sie weinte wie über ein dahingeschiedenes Kind.
    »»Euer Befehl, Molin?« Tempus schüttelte den Kopf. »Ich muß zugeben, das hatte ich Euch nicht zugetraut.«
    »Er versucht zu helfen, Tempus«, versicherte ihm Kadakithis. Er sah besorgt und abgespannt aus, während er gleichermaßen versuchte, die weinende Beysa zu beruhigen und hier für Frieden zu sorgen. »Ihr wart zu lange fort, dies richtig beurteilen zu können. Nikodemus war dem Reich eine außerordentliche Hilfe, und wir danken Euch dafür.« Die Augen des Prinzen verirrten sich zu Jihan, die ein Kind auf jede Hüfte gestützt hatte, und aus deren nichtmenschlichen Augen Seligkeit strahlte. »Gehen wir in die große Halle und besprechen alles beim Essen und Trinken. Ihr seid gewiß müde von der langen Reise. Wir müssen viele Entscheidungen treffen und haben nur wenig Zeit. Habe ich richtig gehört, kommt Theron tatsächlich hierher?« Kadakithis' prinzliches Lächeln verriet seine Besorgnis. »Ich hoffe, Ihr habt ihm Gutes von mir erzählt — tatsächlich hoffe ich, daß Ihr Euch an euren Treueid erinnert. Ich möchte nicht gern enden wie meine Sippe in Ranke — auf dem Stadtplatz gepfählt und ausgeblutet wie Säue.«
    Wenn der Fluch — oder seine Nachwehen — noch wirksam waren, bedeutete es, daß alle, die der Geheimnisvolle liebte, ihn ablehnen würden, und daß jene, die ihn liebten, zum Untergang verdammt waren.
    Das war es, was ihn quälte, als er eine Hand auf Kadakithis' Schulter legte und dem Prinzen versicherte, daß Theron des Prinzen besondere Probleme in

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