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Die Farben der Sehnsucht

Die Farben der Sehnsucht

Titel: Die Farben der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DEBBIE MACOMBER
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weiter so, Elliott, und komm erst nach Hause, wenn du ihn gefunden hast.“
    Also war Christian noch nicht gerettet worden. Entmutigung und Enttäuschung übermannten sie, und Colette sank auf die Treppenstufe und schlug die Hände vors Gesicht. Sie konnte sich nicht erklären, an welchen Strohhalm Elizabeth sich noch klammerte – denn Colettes Hoffnung war bereits vollkommen zerstört.
    Sie ging in ihr Zimmer zurück und zog sich schnell eine Hose und einen dünnen Pullover über. Duschen konnte sie später noch. Im Augenblick war es wichtiger, herauszufinden, was Elizabeth von Christians Vater erfahren hatte.
    Colette fand die alte Dame schließlich im Garten, wo sie ihre Blumen wässerte.
    „Ich habe das Telefon klingeln hören“, sagte Colette, als sie auf die Terrasse hinaustrat.
    Elizabeth schnappte nach Luft. „Hat Ihnen nie jemand beigebracht, sich zu räuspern, damit Sie Ihre Mitmenschen nicht halb zu Tode erschrecken?“
    Überrascht hielt Colette inne. Dann sah sie, dass Elizabeth geweint hatte. „Sagen Sie es mir“, flüsterte sie.
    „Wir wissen, wohin er gefahren ist“, sagte Elizabeth heiser. Sie nahm sich einen Moment, um sich zu sammeln. Als sie weitersprach, klang ihre Stimme klarer. „Der Ermittler, den Elliott angeheuert hat, fand heraus, dass Christian in einer anderen Stadt war. Einer Kleinstadt. In der Provinz Shanxi.“
    „Aber … warum?“
    „Die Frage kann ich nicht beantworten.“
    Colette runzelte die Stirn. „Hat Elliott ihn in dieser Stadt ausfindig gemacht?“
    „Nein.“ Elizabeth seufzte schwer. „Noch nicht. Er bereitet sich gerade auf die Suche vor. Ich verlasse mich darauf, dass er Christian bald finden wird.“
    Und auch Colette verließ sich darauf. Mehr noch – sie baute darauf.

35. KAPITEL
    „Beim Stricken – wie im Leben – gibt es immer zwei Wege: den leichten und den schwierigen. Oft erkennt man den leichten Weg erst, wenn man sich schon zu drei Vierteln über den schwierigen gequält hat.“
    – Ann Shayne und Kay Gardiner, Mason-Dixon Knit ting, Potter Craft, 2006
    Lydia Goet z
    Ich machte mir große Sorgen um Margaret. Das, was Alix mir über sie und ihren Plan bezüglich Danny Chesterfield erzählt hatte, konnte ich nicht einfach ignorieren. Doch ich wartete ab und überlegte eine Weile hin und her, bevor ich mich Brad anvertraute. Als er hörte, was ich ihm zu sagen hatte, verdüsterte sich seine Miene.
    „Denkst du, dass Matt darüber Bescheid weiß?“, fragte er, als er mir am Dienstagabend nach dem Essen einen Becher Kaffee brachte.
    „Das bezweifele ich.“ Dankbar nahm ich den Kaffee entgegen. Wir hatten es uns angewöhnt, nach dem Abendessen zusammenzusitzen und noch ein bisschen zu reden. Beim Kaffee- oder Teekochen wechselten wir uns ab. Und jetzt, im Frühling, saßen wir oft auf der Terrasse hinter dem Haus. Ich schätzte diese Stunden mit meinem Mann, auch wenn wir manchmal nur schweigend beieinander saßen und die Nähe des anderen genossen.
    Brad saß auf dem Liegestuhl neben mir und hielt seinen Becher mit beiden Händen umklammert. „Wir sollten es ihm sagen“, erklärte er schließlich.
    „Das denke ich auch. Nur …“ Ich war mir nicht sicher, wie ich es ausdrücken sollte. „Aber du weißt doch, wie eigen Margaret sein kann.“
    Brad sah mich an. „Du willst deine Schwester nicht verletzen, indem du hinter ihrem Rücken über sie sprichst, habe ich recht?“
    Ich nickte und spürte Erleichterung, weil er mich verstand. „Ich denke, es wäre das Beste, wenn wir mit beiden gemeinsam sprechen würden.“
    „Wie, glaubst du, wird Margaret reagieren?“
    „Vermutlich nicht so positiv“, gab ich zu. „Aber ich hoffe, sie versteht, dass ich diese Sache nicht einfach auf sich beruhen lassen konnte. Das Alix mir davon erzählt hat, weiß Margaret bisher ja noch gar nicht.“ Meine größte Angst war, dass meine Schwester im Gefängnis landete, während Danny Chesterfield noch immer auf freiem Fuß war. Doch Margaret war bereits in einem Gefängnis – einem, das sie selbst sich errichtet hatte. Begrenzt durch ihren Hass und ihre Weigerung, mit dem, was geschehen war, fertig zu werden.
    Unvermittelt stand Brad auf und stellte seinen Kaffeebecher zur Seite. „Lass uns zu ihnen fahren.“
    „Jetzt?“ Ich hätte wissen müssen, dass er bei dieser Sache keine Zeit verlieren würde. Brad ist ein Mann der Tat.
    Meine Art zu denken ist anders als Brads. Das ist auch der Grund, warum ich nicht sofort mit ihm gesprochen hatte. Ich

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