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Die Farben der Sehnsucht

Die Farben der Sehnsucht

Titel: Die Farben der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DEBBIE MACOMBER
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erzählt, dass ihre älteste Tochter, die in ihrem letzten Jahr an der Highschool war, sie gebeten hatte, den Wagen für eine Spritztour ausleihen zu dürfen. Wenn ich mich recht entsinne, lauteten Margarets exakte Worte:
    „Nicht in diesem Leben! “
    Margarets nagelneuer Wagen war das erste wirklic h neue Auto für die Familie, denn sie und Matt hatten bisher immer gebrauchte gekauft. Margarets vorheriges Fahrzeug war nicht mehr zu reparieren gewesen, und sie hatte sich sehr darauf gefreut, ein brandneues Auto zu besitzen. Wochenlang hatten sie sich informiert, bevor sie sich für einen Wagen entschieden, der gern gekauft wurde und dem eine hervorragende Laufleistung bescheinigt wurde. Als die Entscheidung gefallen war, mussten sie noch zwei Monate warten, bis das Fahrzeug endlich bei ihnen ankam – und das tat es, in all seiner metallicblauen Pracht.
    „Ich weiß, ich weiß“, grummelte Margaret. „Ich habe gesagt, dass ich ihr den Wagen nicht geben werde, aber ich konnte nicht anders. Sie muss nach der Schule noch etwas erledigen und hat es irgendwie geschafft, mich davon zu überzeugen, dass ihre gesamte schulische Zukunft davon abhängt, heute dieses Auto zur Verfügung zu haben.“ Ihre Mundwinkel zuckten, als sie daran dachte, wie leicht Julia ihre Einwände beiseitegeschoben und sie überlistet hatte. „Der Wagen ist noch keine hundertsechzig Kilometer gelaufen“, sagte Margaret. „So schnell hat sie meinen Widerstand zum Bröckeln gebracht. Traurig, oder?“
    Colette lachte. „Kinder können das.“
    Margaret erwiderte ihren Kommentar mit einem geringschätzigen Nicken, ohne sie jedoch großartig zu beachten.
    Colettes Blick traf mich. „Wir holen das später nach, Lydia“, sagte sie leise und verschwand in Richtung Hintertreppe.
    Margaret sah Colette hinterher. „Du magst sie, oder?“
    „Sie ist großartig.“ Ich wünschte, meine Schwester würde Colette eine Chance geben. In der Hoffnung, dass vielleicht der Mitleidsfaktor zog, fügte ich hinzu: „Heute ist der Geburtstag ihres verstorbenen Mannes. Sie erzählte mir gerade davon, als du kamst.“
    Margaret hatte wenigstens so viel Anstand, betreten zu wirken. „Das ist hart“, entgegnete sie und ließ ihren Blick wieder zur Treppe wandern. Die Tür stand einen Spaltbreit offen, und Whiskers kam die Stufen herunter.
    „Ich weiß, dass die Mieteinnahmen hilfreich für dich sind. Aber ich traue ihr einfach nicht“, stellte Margaret fest.
    Ich seufzte. Diese Worte hatte ich nun schon so oft gehört, doch sie ergaben noch immer keinen Sinn für mich.
    „Und warum nicht?“, fragte ich knapp.
    „Denk doch einmal nach“, antwortete Margaret. „Colette ist offensichtlich zu viel mehr imstande, als sie nach außen hin zeigt. Warum arbeitet sie also in einem Blumenladen? Sie könnte überall einen Job bekommen.“
    „Sie hat gerade erst ihren Ehemann verloren“, murmelte ich.
    „Vor einem Jahr. Okay, das ist traurig, und es tut mir wirklich leid, aber das bedeutet doch nicht, dass sie sich verstecken muss, oder?“
    „Sie versteckt sich nicht“, erwiderte ich. Zwar wusste ich das nicht mit Sicherheit, aber ich war bereit, mich mit Margaret auseinanderzusetzen, weil ich Colette mochte. Meine Schwester reagierte über, und es ärgerte mich, dass sie in allen Menschen nur das Schlechteste vermutete.
    „Aber warum arbeitet sie nebenan für einen Hungerlohn?“, beharrte Margaret. „Ich bin sicher, dass mehr dahintersteckt und dass sie ein Geheimnis hat. Und bis wir nicht herausgefunden haben, was es ist, finde ich es nicht richtig, sich mit ihr anzufreunden.“
    „Jeder Mensch geht mit seiner Trauer anders um“, begann ich zu erklären, obwohl ich Margaret nicht die Antworten geben konnte, nach denen sie suchte. Es stimmte, dass Colette in sehr kurzer Zeit sehr viele umwälzende Veränderungen in ihrem Leben vorgenommen hatte. Und es stimmte auch, dass ich nicht viel über ihre Lebensumstände wusste.
    „Ich bezweifele trotzdem, dass ihre Entscheidungen etwas mit ihrem Ehemann zu tun haben“, sagte Margaret und blickte noch immer in Richtung Treppe. „Merke dir meine Worte: Colette verheimlicht etwas.“
    Meine Schwester sagte manchmal Dinge, die ich kaum glauben konnte. „Oh, um Himmels willen, das ist lächerlich!“
    Margaret hob die Schultern. „Vielleicht, aber ich glaube das nicht. Irgendetwas an ihr gefällt mir nicht. Ich weiß, dass du sie magst, und offensichtlich mag Susannah sie auch. Aber ich halte mich zurück, bis

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