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Die Farm am Eukalyptushain

Die Farm am Eukalyptushain

Titel: Die Farm am Eukalyptushain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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die Musik, und die Zuschauer schwiegen. »Bürger von Charleville«, dröhnte er vom Bock herunter, »wir sind gekommen, euch wunderbar Witziges und wahrhaft Würdevolles gewahren zu lassen.« Er machte eine Pause: Richtiges Timing war alles in diesem Geschäft. »Unser illustrer Illusionist wird seine immense Imagination illustrieren und inkommensurable Innovationen aus dem Imperium des Mystischen interpretieren.«
    Velda strahlte über das »Ooh« und »Aah« der Bürger. Declans zungenbrecherische Nummer als Zeremonienmeister verfehlte ihren Eindruck auf das Publikum nie. Niemand würde je wissen, wie schwierig es gewesen war, die richtigen Worte zu finden und aneinander zu fügen und sie mit einem so wunderbar rollenden Aplomb vorzutragen.
    Declan riss das Publikum zu immer neuen Beifallsstürmen hin. Plötzlich schnappte Velda nach Luft. Der Schmerz kehrte unvermittelt zurück, tiefer jetzt; wie eine Schraubzwinge erfasste er ihren Unterleib. Ihre Hände mit den Zügeln zitterten, und sie lecktesich den Schweiß von der Oberlippe. Sie spürte ihren rasenden Puls, ihr war schwindlig, und sie hatte das dringende Verlangen, aus der Sonne zu fliehen. Am liebsten hätte sie sich hingelegt, aber sie musste in der gleißenden Sonne des Outback-Nachmittags auf dem harten Bock sitzen bleiben, denn nur jetzt hatten sie Gelegenheit, die Leute zu bewegen, sich von ihrem Geld zu trennen. Sie war eine Gefangene, eingesperrt von Wagen, Pferden und Menschen. Sie sah, wie die anderen sich durch die Menge schlängelten und Flugblätter und Luftballons verteilten. Es wird nicht mehr lange dauern, sagte sie sich immer wieder – aber die Minuten dehnten sich endlos.
    Schließlich setzte Declan sich unter donnerndem Applaus neben sie auf den Bock. Er warf ihr einen kurzen, sorgenvollen Blick zu, nahm ihr die Zügel ab und führte die Kolonne zu der breiten Einfahrt an der Seite des Hotel Coronas. Der kopfsteingepflasterte Hof hallte wider vom Rumpeln der Wagenräder und vom schweren Hufschlag der Pferde, aber die Sonne stand jetzt so tief am Himmel, dass sie hinter dem hohen Gebäude verschwunden war, und dafür war Velda dankbar. Sie schwitzte. Der Schmerz zerriss ihren Leib, und sie rang nach Atem. Sie musste sich auf Declan stützen, der ihr vom Bock herunterhalf und sie in die kühle Eingangshalle des Hotels führte.
    »Ich sollte den Arzt holen«, sagte er, als er sie mit Poppys Hilfe in einer Ecke in einem Nest aus Kissen untergebracht hatte.
    Velda nickte. »Mir wäre wohler, wenn du es tust«, murmelte sie. »Wir wollen nicht riskieren, dass wir auch dieses Kind verlieren.« Sie sah den Schmerz in seinem Blick und zwang sich zu einem Lächeln. »Es ist wahrscheinlich falscher Alarm, aber sicher ist sicher, meinst du nicht auch?«
    Declan zögerte, sichtlich hin- und hergerissen zwischen seiner Pflicht gegenüber seiner Frau und den Bedürfnissen der Truppe, die sich zu streiten begann.
    Poppy verschränkte die Arme und betrachtete sie. »Du siehstnicht gut aus«, stellte sie fest. »Hol lieber den Doc, Mann, bevor sie platzt.«
    »Declan wird ihn suchen gehen.« Veldas entschiedener Ton ließ Declan auf der Stelle losmarschieren. »Geh du und kümmere dich um die Mädchen! Sie zanken sich schon wieder.«
    Poppy zog eine Grimasse. »Ist das was Neues?«, fragte sie achselzuckend. »Die dummen Kühe wissen nicht, wie gut es ihnen geht.«
    Velda musste lächeln. Poppy nannte die Dinge beim Namen, und Konventionen kümmerten sie nicht. »Dann mach uns eine Tasse Tee, Pops. Sei ein Schatz!«
    Poppy strahlte. »Okay. Dauert nur ’ne Sekunde.« Sie marschierte mit schwingenden Röcken davon; ihre Absätze klapperten auf dem Holzboden, und ihre Stimme übertönte das Geschnatter der anderen Tänzerinnen, als sie ihnen befahl, Körbe und Taschen nach Wasserkessel und Gaskocher zu durchsuchen.
    Velda ließ sich in die Kissen sinken und hörte mit geschlossenen Augen zu, wie hier über die Garderobe geklagt und dort über den Waschraum geschimpft wurde und die Mädchen sich um Platz balgten, während Truhen und Kisten ausgepackt wurden. Es tat gut, nicht mehr in der Sonne zu sein.
    Endlich kehrte Declan zurück. Seine Miene war finster. »Der Arzt ist nicht in der Stadt«, sagte er mit besorgtem Blick. »Aber er wird jeden Augenblick zurückerwartet.« Er nahm Veldas Hand und hob sie an die Lippen. »Es wird alles gut gehen, Darlin’, das verspreche ich dir.«
    Panik stieg i ihr auf. Wie konnte er da so sicher sein? Und wenn doch

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