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Die Feinde des Geisterjaegers

Die Feinde des Geisterjaegers

Titel: Die Feinde des Geisterjaegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Delaney
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erinnerte mich daran, was Mama einmal über den Spook, Alice und mich gesagt hat:
    »John Gregorys Stern beginnt zu sinken. Ihr beide seid die Zukunft und die Hoffnung des Landes. Er wird euch beide brauchen.«
    Wie hatte Mama sich so täuschen können? Doch vielleicht war das gar nicht so. Einer der vielen Namen des Teufels lautete »Vater der Lügen«. Also log er jetzt höchstwahrscheinlich auch.
    »Du lügst!«, schrie ich ihn schließlich an. Meine Furcht war plötzlich verflogen und wurde von Zorn und Wut verdrängt.
    Langsam schüttelte der Teufel den Kopf. »Selbst die Clans von Pendle wissen es nicht, doch es ist die Wahrheit. Alice’ wirkliche Mutter sitzt in einer Grube in John Gregorys Garten in Chipenden. Ich spreche von Knochenlizzie. Als ihr Kind geboren wurde, wurde es sofort zur Pflege an ein elternloses Paar gegeben – der Vater ein Deane, die Mutter eine Malkin. Doch als Alice alt genug war, um ihre Ausbildung in den dunklen Künsten zu erhalten, hatten sie ausgedient. In der Nacht, als sie starben, holte sich Lizzie ihre Tochter zurück. Und diese Ausbildung wäre auch weitergegangen, wenn du und dein Meister sich nicht eingemischt hättet.«
    Knochenlizzie war Alice’ Mutter? Konnte das wahr sein? Ich erinnerte mich an meine erste Begegnung mit Lizzie. Sie war angeblich Alice’ Tante und mir war sofort die starke Ähnlichkeit aufgefallen. Sie hatten die gleichen Züge, tiefdunkles Haar und braune Augen, und Lizzie war zwar älter als Alice, aber sicher einmal genauso hübsch gewesen. Doch in vielerlei Hinsicht waren sie völlig verschieden. Beim Sprechen zuckte und verzog sich Lizzies Mund und sie konnte einem kaum je in die Augen sehen.
    »Das stimmt nicht! Das kann nicht sein …«
    »Oh doch, Tom. Die Instinkte deines Meisters waren wie üblich korrekt. Er hat immer an Alice gezweifelt, und dieses Mal hätte er sie in eine Grube neben ihre Mutter gesteckt, wenn deine Gefühle und Arkwrights Fürsprache nicht gewesen wären. Doch nichts, was ich tue, geschieht ohne Grund und genaue Berechnung. Deshalb habe ich deiner Bitte entsprochen, Amelias Seele freizulassen. Wie dankbar William Arkwright dir war! Und als wie nützlich sich das erwiesen hat. Was für eine bewegende Rede! Jetzt ist Alice endlich frei und dem Einfluss und der Wachsamkeit von John Gregory entzogen. Jetzt kann sie nach Pendle zurückkehren, wo sie schließlich ihren rechtmäßigen Platz als Anführerin einnehmen und die Clans ein für alle Mal vereinen wird.«
    Lange Zeit sagte ich gar nichts und mich überfiel eine Übelkeit. Das Gefühl, zu fallen, wurde immer stärker. Doch dann kam mir ein Gedanke, der mir wieder Mut machte.
    »Wenn sie deine Tochter ist«, fragte ich, »wie kommt es dann, dass sie so sehr gegen die Dunkelheit ist? Wieso wehrt sie sich dann gegen die Hexenclans in Pendle und riskiert ihr Leben, um zu verhindern, dass sie dir ein Portal in die Welt öffnen?«
    »Das ist ganz einfach, Tom. Das hat sie alles für dich getan. Du warst alles für sie, deshalb wurde sie, was du wolltest, und hat ihre Kenntnisse in der Hexenkunst verdrängt. Natürlich kann sie sie nie ganz aufgeben. Es liegt ihr im Blut, nicht wahr? Die Familie macht einen zu dem, was man ist. Sie geben dir Fleisch und Knochen und formen dann deine Seele nach ihrem Glauben. Das hat man dir doch bestimmt schon erzählt, oder? Doch jetzt ist alles anders. Ihre Hoffnungen sind zerstört. Weißt du, bis zu der Nacht wusste Alice nicht, wer sie wirklich ist. Wir haben es bis zum richtigen Augenblick vor ihr verborgen.
    In dieser Nacht hat sie versucht, mit Grimalkin in Verbindung zu treten. Sie wollte ihr danken, dass sie dich gerettet hat. Sie hat um Mitternacht eine Pfütze benutzt. Doch stattdessen sah sie mein Gesicht. Und dann bin ich direkt neben ihr aufgetaucht und habe ihr gesagt, dass sie meine Tochter ist. Sie hat es nicht sehr gut aufgenommen, um es mal milde auszudrücken. Angst, Verzweiflung, dann Resignation – das waren ihre Reaktionen, in genau dieser Reihenfolge. Ich habe das alles schon früher gesehen. Sie weiß, wer sie ist, und jetzt hat Alice keine Hoffnung mehr, weiter deine Freundin sein zu können. Ihr Leben in Chipenden ist vorüber und das weiß sie. Sie kann nicht länger an deiner Seite sein. Es sei denn, ich beschließe einzugreifen und es möglich zu machen. Irgendwann verändert sich alles, doch manchmal bewegen sich die Dinge spiralförmig, und wir kehren zur gleichen Stelle zurück, wenn auch auf einer anderen

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