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Die Feriendetektive

Die Feriendetektive

Titel: Die Feriendetektive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Mihr
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denn?« fragte Tim.
    »Wahrscheinlich hat sich ein Marder hier eingenistet. Steinmarder tun das oft. Auch in Feldscheunen und sogar in Wohnhäusern.« Karl sah sich den Bienenstand genauer an. Aber er konnte keine Ritze entdecken, durch die ein Marder hätte hindurchschlüpfen können. Satan bellte und bellte.
    Karl durchzuckte eine Gedanke. »Kommt«, sagte er schnell, »wir müssen herausfinden, ob es noch einen anderen Weg hierher gibt! Das Gebüsch ist ja auch in der anderen Richtung hohl.«
    Tina zog Satan am Halsband, Er ließ sich kaum von dem Häuschen wegbringen. Widerwillig folgte er ihnen durch den Gang.
    Nach etwa zwanzig Metern wurde das Gebüsch dichter und grün. Wilde Kirschbäume standen da, eine kleine, verkrüppelte Eiche, die über und über von Waldreben bewachsen war. Die hellen Seile und Schlingen umschlossen den mageren Stamm und krochen auf den Ästen zum Licht. Von dort hingen sie wie ein dichter Vorhang herab. Die Kinder hoben ihn auf und traten hinaus. Vor ihnen lag eine Fichtenschonung mit mannshohen Bäumchen. Daneben zog sich der Rand des Hochwaldes den Hang hinauf, und nicht weit davon sah man die Rückseite des Ufergebüschs.
    »Bist du hier schon mal gewesen?« fragte Tim. »Nein, noch nie«, antwortete Karl. »Ich war immer zu faul, um die Schonung herumzugehen. Was hätte ich da auch suchen sollen?«
    »Sollen wir morgen das Schloß knacken?« fragte Tim unternehmungslustig. »Dann wüßten wir, warum Satan so aufgeregt war!«
    »Das dürfen wir doch nicht!« sagte Tina.
    »Wir haben morgen schon was anderes vor«, erinnerte sich Karl finster. »Am Abend treffen wir uns mit Fred und Eddi. Sie wollen mir zwanzig Mark schenken.«
    »Zwanzig Mark schenken? Ich werd’ verrückt!« Tim stand mit offenem Mund da.
    Karl grinste, aber Heinrich erzählte rasch, was am Nachmittag passiert war. »Natürlich ist da was faul«, schloß er.
    »Ihr habt wohl den Ausflug von der Ferienschule vergessen«, fragte Tina und tippte sich an die Stirn. »Wer weiß, ob wir morgen abend um sieben überhaupt am Weiher sein können!«
    »O Gott, der Ausflug! Mit diesen faden Typen und zwei einzelnen Lehrern wandern!« Karl schüttelte sich. »Und den ganzen Tag diese zickigen Weiber. Du bist natürlich ausgenommen...«
    »Danke schön«, sagte Tina.
    »Ich bin dafür, daß wir den Ausflug schwänzen und statt dessen das Häuschen knacken!« Tim strahlte vor Begeisterung.
    »Das Häuschen läuft uns nicht weg!« wehrte Heinrich ab. »Aber bei dem Ausflug fahren wir mit dem Bus ein Stück in die Berge, und wir machen auch einen Aufstieg. Ich war noch nie in den Bergen, ich meine oben auf einem Berg! Ich bin immer nur mit meinen Eltern per Auto raufgefahren. Deshalb will ich mit auf diesen Auflug!«
    »Klarer Fall«, sagte Tina. »Und außerdem können wir nicht einfach in das Häuschen einbrechen.« Tim gab sich geschlagen.
    »Na gut«, lenkte endlich auch Karl ein. »Vielleicht fällt uns auf dem Ausflug etwas Besseres ein, als das Schloß zu knacken. Und jetzt gehen wir nach Hause und packen einen Rucksack für morgen. Proviant muß sein!«
     

Herr Kienast zieht die Schuhe aus
     
    An der Bushaltestelle standen die Mädchen und jungen von der Ferienschule. Sie fröstelten. Es war sechs Uhr morgens und ziemlich kühl. Alle waren noch verschlafen.
    Karl setzte den großen braunen Rucksack mit dem Proviant für sich und seine zwei Freunde auf den Boden.
    Heinrich trat mit Fred und Eddi heran. Fred legte den Kopf schief: »Dann machen wir die Sache mit den Fischen eben morgen.«
    »Einverstanden. Um die gleiche Zeit, wie besprochen«, sagte Karl.
    Ein paar Mädchen in Shorts und Ringelsocken packten Pullover aus und jammerten über die »scheußliche Kälte«.
    »Auf die Mädchen bin ich gespannt!« sagte Karl. Fred grinste: »Ob sie schlapp machen?«
    »Wenn sie in Pullovern auf den Berg wetzen wollen, bestimmt«, sagte Eddi. »In zwei Stunden ist doch wieder eine Affenhitze.«
    Karl drehte den Kopf weg, damit die beiden nicht sehen sollten, wie er lachte.
    »Was hat er denn in dem dicken Rucksack?« fragte Eddi Tina neugierig.
    »Ein paar Pullover. Die schleppt er auf’n Berg.«
    »Sehr witzig!« bemerkte Fred.
    Karl machte eine schnelle halbe Wendung zu Tina hin und kniff ein Auge zu. Sie schwieg.
    Der Bus kam und hielt zum Glück genau vor ihnen. So konnten sie wieder die letzte Bank belegen. Vor ihnen saßen Fred und Eddi.
    Heinrich beugte sich zu Karl hinüber: »Ich hab’ auch einen Pullover in

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