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Die Festung des Teufels

Die Festung des Teufels

Titel: Die Festung des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gilman
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Ausblick auf das karge Buschland jenseits der Rollbahn bot. Eine bedrohliche schwarze Wolke wälzte sich wie ein riesiges wassergefülltes Ungeheuer ein Dutzend oder mehr Kilometer entfernt über den Horizont. Ein plötzlicherSturm, angefacht durch gezackte Blitze, brachte den dringend benötigten Regen.
    Die aufziehende Wetterfront erinnerte Max an zu Hause. Dartmoor war ein abgeschiedener, auch nicht ganz ungefährlicher Ort, aber diese endlos weite Wildnis könnte ihn einfach verschlingen, ohne dass jemals ein Mensch davon erfahren würde.
    Max fühlte sich plötzlich sehr einsam und hatte, wie er sich eingestehen musste, auch Angst. Die Maschine nach Kanada war ein paar Stunden vor seinem Flieger nach Afrika gelandet. Vermutlich hatten seine Verfolger den Flughafen in Toronto und die Ankunft seines Doppelgängers beobachtet. War es ihnen gelungen, sie mit diesem Täuschungsmanöver auszutricksen? Falls nicht, hatten sie womöglich bereits herausbekommen, wo er sich jetzt befand. Max hatte gerade auf seinem Handy-Display nachsehen wollen, ob Sayid ihm eine Nachricht geschickt hatte, als er aus den Augenwinkeln einen Mauersegler sah, der mit elegantem Schwung zur Jagd auf ein Insekt ansetzte.
    Der Vogel rettete ihm vermutlich das Leben.
    Als Max aufschaute, um den Flug des Vogels zu verfolgen, sah er zwei Männer auf sich zukommen, die so aussahen, als würden sie ihr Geld mit Krokodil-Ringkämpfen verdienen. Der eine hatte lange Haare, trug ein Buschhemd und Kakishorts, und unter seiner platt gedrückten Nase wucherte ein struppiger, ungepflegter Bart. Die Narbe auf seiner Wange war nicht zu übersehen – eine weiße Schramme auf sonnengegerbter Haut, die der Bart nicht verdecken konnte. Der andere sah aus, als käme er direkt aus Hollywood: groß und breitschultrig, mit einem Brustkorb wie aus Beton, der drohte, jeden Moment aus dem T-Shirt zu platzen. Mit dem kurz geschnittenen Haar undder dunklen Pilotenbrille hätte er Model für jedes beliebige Top-Fashion-Magazin sein können. Stattdessen waren er und sein Partner offenbar Auftragskiller und hinter Max her.
    Max brauchte nicht lange zu überlegen. Er rannte zur nächsten Tür, und sie folgten ihm, ein paar Leute zur Seite schubsend. Max durchquerte den für Passagiere verbotenen Personalbereich und kam in einen langen Gang mit Drahtkäfigen auf der einen Seite und einer Mauer aus Beton auf der anderen. Er hörte die Tür knallen, als die Männer ihm folgten, und riskierte einen Blick über die Schulter. Seine Verfolger waren zu breitschultrig, um neben einander den schmalen Gang entlanglaufen zu können, und so wich einer der Kerle auf die kleine Wendeltreppe aus Metall aus, die sich rechts von ihm durch die Drahtkäfige nach unten schraubte.
    Narbengesicht hatte ihn fast eingeholt. Max spürte im Nacken, wie sich der Mann nach ihm streckte und legte noch einen Zahn zu. Narbengesicht fluchte laut, als Max ihm entwischte. Aber Max konnte nicht wirklich entkommen, und es war nur noch eine Frage von Sekunden, bis sein Verfolger ihn mit seinen Riesenpranken zu fassen bekam. Dann bemerkte Max das abwärtsführende Transportband, mit dem Gepäck und Frachtgut in die tiefer gelegene Ladezone geschafft wurde. Max presste sich seinen Rucksack wie ein Schwimmbrett vor den Bauch und sprang. Die Walzen ratterten, als er nach unten schoss. Sein Verfolger brüllte ihm etwas in einer fremden Sprache hinterher und trat wütend gegen einen der Drahtkäfige. Jetzt musste er zu der Wendeltreppe zurücklaufen. Max knallte gegen die stählerne Barriere am Ende des Beförderungsbandes und kippte hintenüber. Er rollte sich rückwärts ab, machte einen Satz über die niedrige Stahlstange und landete direkt in den muskulösen Armen von Mr Hollywood.
    »Ich hab ihn!«, schrie der und zeigte lächelnd seine weiß gebleichten Zähne, die in einem fort einen ausgelutschten Kaugummi bearbeiteten.
    Er hatte sich zu früh gefreut. Max warf den Kopf zurück, nutzte den Schwung, um seinen Körper ein Stück vom Boden zu heben, und stieß seine Fersen mit voller Wucht gegen den Knöchel des Mannes. Es war einer der schmerzhaftesten Selbstverteidigungstricks, die er kannte. Mr Hollywood schrie laut auf und öffnete verdattert den Mund, als Max seinen Kopf nach vorn schleuderte und gegen sein Kinn schlug. Max hörte Zähne klappern und ein leises gurgelndes Stöhnen. Ihm war klar, dass sich der Mann vermutlich ein Stück Zunge abgebissen hatte. Aber auch der Schock und die Schmerzen setzten

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