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Die Feuer des Himmels

Die Feuer des Himmels

Titel: Die Feuer des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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stehen und blickte Nynaeve und Elayne finster an. Auch Birgitte warf er einen düsteren Blick zu. »Wie großzügig von Euch, Euch zu entschließen, doch mit uns zu kommen, Frau Nana, meine Lady Morelin. Ich hatte geglaubt, Ihr wolltet bis zum Mittag schlafen.« Er nickte in Richtung Birgitte. »Habt Ihr ein wenig mit jemanden von der anderen Seite des Flusses getratscht, ja? Also, jetzt haben wir keine Zeit mehr für Besucher. Ich will bis zum Mittag aufgebaut haben und die erste Vorführung beginnen.«
    Nynaeve wurde von seinem Redeschwall zuerst überrollt, aber bereits beim Ende seines zweiten Satzes blickte sie ihm erzürnt in die Augen. Wie entschuldigend sie sich auch Birgitte gegenüber verhielt, hinderte sie offensichtlich nichts daran, an anderen ihre schlechte Laune auszulassen. »Wir sind genauso schnell wie alle anderen fertig, und das wißt Ihr recht gut, Valan Luca. Außerdem spielen ein oder zwei Stunden sowieso keine Rolle. Auf der anderen Seite des Flusses sind so viele Menschen versammelt, daß schon mehr zu Eurer Vorführung kommen, als Ihr euch je erträumt habt, wenn nur jeder hundertste dort erscheint. Wenn wir uns entschließen, in aller Ruhe zu frühstücken, werdet Ihr gefälligst Däumchen drehen und abwarten. Ihr werdet niemals bekommen, was Ihr wollt, wenn Ihr uns zurücklaßt.«
    Das war wohl der deutlichste Hinweis auf die versprochenen hundert Goldmark, den sie bisher hatte fallenlassen, aber ausnahmsweise einmal zeigte er keine Wirkung. »So viele Menschen? So viele Menschen, ha! Die Menschen müssen angelockt werden, Frau! Chin Akima befindet sich bereits seit drei Tagen an diesem Ort, und er hat einen Burschen, der mit Schwertern und Äxten jongliert! Und neun Akrobaten! Neun! Und irgendeine Frau, von der ich noch nie gehört habe, hat zwei weibliche Akrobaten, die Sachen am Schlappseil vollführen, daß den Chavanas die Augen herausfallen werden! Ihr glaubt gar nicht, welche Mengen die anziehen. Sillia Cerano hat Männer, die ihre Gesichter wie Hofnarren geschminkt haben, die sich gegenseitig mit Wasser bespritzen und sich mit aufgeblasenen Rinderblasen über die Köpfe hauen, und die Leute zahlen noch mal extra einen Silberpfennig, um das zu sehen!« Mit einemmal zogen sich seine Augen zusammen und seine Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf Birgitte. »Wärt Ihr gewillt, Euch das Gesicht zu schminken? Sillia hat unter ihren Narren keine einzige Frau. Ein paar der Pferdeknechte würden durchaus mitmachen. Es tut nicht weh, wenn man mit einer aufgeblasenen Rinderblase geschlagen wird, und ich zahle Euch... « Er schwieg und kalkulierte offensichtlich, denn es fiel ihm genauso schwer wie Nynaeve, sich von Geld zu trennen. Birgitte sprach in sein Schweigen hinein: »Ich bin kein Hofnarr und werde auch keinen spielen. Ich bin Bogenschützin.«
    »So, so, eine Bogenschützin«, murmelte er und beäugte den kunstvoll geflochtenen schwarzen Zopf, der ihr über die linke Schulter nach vorn hing. »Und ich schätze, Ihr nennt Euch auch noch Birgitte. Was seid Ihr? Einer dieser Narren auf der Jagd nach dem Horn von Valere? Selbst wenn es das Ding überhaupt gibt, wieviel besser sind dann Eure Chancen, es zu finden, gegenüber all den anderen? Ich war in Illian, als die Jägereide abgelegt wurden, und es standen Tausende auf dem Großen Platz des Tammaz herum. Wenn es Euch um erreichbaren Ruhm geht, was könnte dann ruhmreicher sein als der Applaus... «
    »Ich bin Bogenschützin, hübscher Mann«, unterbrach ihn Birgitte energisch. »Bringt mir einen Bogen, und ich beweise Euch, daß ich besser schieße als Ihr oder irgend jemand, den Ihr mir benennt. Ich wette hundert Goldkronen gegen eine von Euch.« Elayne erwartete einen empörten Aufschrei Nynaeves, denn sie würden letzten Endes die Wette bezahlen müssen, falls Birgitte verlor. Auch wenn diese behauptete, wieder die alte zu sein, glaubte Elayne nicht, daß sie sich vollständig erholt habe. Doch Nynaeve schloß nur kurz die Augen und atmete tief und langgezogen durch.
    »Frauen!« grollte Luca. Thom und Juilin wirkten dagegen nicht, als stimmten sie ihm bei. »Ihr paßt sehr gut zu Lady Morelin und Nana, oder wie auch immer sie heißen mögen.« Er schwenkte mit grandioser Geste seinen Umhang herum, wohl, um auf das Durcheinander von Menschen und Pferden hinzuweisen. »Es mag Euren scharfen Augen entgangen sein, Birgitte, aber ich muß mit einer ganzen Truppe aufbrechen, und meine Rivalen ziehen den Leuten in Samara bereits wie die

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