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Die Feuer des Himmels

Die Feuer des Himmels

Titel: Die Feuer des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Tenobia oder Davram Bashere oder beide uns nicht mehr für vertrauenswürdig halten und uns nicht mehr zutrauen, ihn wieder einzufangen.«
    Bei der Erwähnung Taims breitete sich Totenstille aus. Der Mann konnte die Macht lenken. Er hatte sich auf dem Weg nach Tar Valon befunden, um einer Dämpfung unterzogen und damit für immer von der Wahren Quelle abgeschnitten zu werden, als er befreit worden war. Aber diese Tatsache war es nicht, die nun ihre Zungen lähmte. Die Existenz eines Mannes, der mit der Einen Macht umgehen konnte, war einst ihr schlimmstes Trauma gewesen. Solche Männer zu jagen und dingfest zu machen war der Hauptgrund dafür, daß es die Roten Ajah überhaupt gab, und die anderen Ajah halfen kräftig mit. Aber jetzt rutschten die meisten Frauen am Tisch nervös auf ihren Stühlen umher und vermieden es, einander anzusehen, denn ein Gespräch über Taim brachte sie einem anderen Thema zu nahe, und davon wollten sie nicht sprechen. Selbst Elaida spürte, wie sich ihr Magen bei dem Gedanken zusammenzog.
    Offensichtlich aber hatte Alviarin keinerlei Hemmungen in dieser Hinsicht. Lediglich einer ihrer Mundwinkel zuckte kurz. Es war nicht ablesbar, ob sie lächeln oder einfach den Mund verziehen wollte, aber es dauerte auch nur einen kurzen Augenblick. »Ich werde unsere Anstrengungen verdoppeln, Taim wieder einzufangen. Und ich schlage vor, daß wir eine Schwester an den Hof von Königin Tenobia senden, um sie zu beraten. Es müßte jemand sein, die mit der halsstarrigen Verbohrtheit dieser jungen Frau fertigwerden kann.«
    Nun fielen auch andere in das Gespräch mit ein, um das lähmende Schweigen zu überbrücken.
    Joline rückte ihre Stola mit den grünen Fransen daran auf den schmalen Schultern zurecht und lächelte ein wenig gezwungen. »Ja. Sie braucht einfach eine Aes Sedai neben sich. Eine, die auch mit Bashere fertig wird. Er hat einen enormen Einfluß auf Tenobia. Er muß sein Heer zurückziehen, damit es eingesetzt werden kann, sobald die Fäule wieder erwacht.« Ihr Ausschnitt gab den Blick auf entschieden zuviel Busen frei, und das hellgrüne Seidenkleid saß zu eng und betonte ihren Körper zu stark. Und sie lächelte zuviel für Elaidas Geschmack. Besonders, wenn Männer in der Nähe waren. Das war typisch für die Grünen.
    »Das Letzte, was wir im Moment gebrauchen können, ist ein weiteres Heer auf dem Marsch«, warf Shemerin, die Gelbe Schwester, ein. Sie war eine etwas mollige Frau, die es irgendwie niemals fertiggebracht hatte, sich die typische äußerliche Ruhe der Aes Sedai anzugewöhnen. Um ihre Augen lag häufig etwas Gehetztes, Nervöses, und in letzter Zeit hatte sich das noch verstärkt.
    »Und wir müssen jemanden nach Schienar schicken«, fügte Javindhra hinzu, eine andere Rote. Trotz der glatten Wangen wirkte ihr Gesicht so hart, als könne man damit Nägel in die Wand treiben. Ihre Stimme klang rauh. »Diese Art von Problemen in den Grenzlanden paßt mir nicht. Das Letzte, was wir brauchen, ist ein so geschwächtes Schienar, daß ein Trolloc-Heer am Ende noch durchbrechen könnte.«
    »Vielleicht.« Alviarin nickte nachdenklich. »Aber wir haben Agenten in Schienar - Rote, da bin ich sicher, und vielleicht auch andere« - die vier Roten Schwestern nickten, wenn auch unwillig -, »die uns warnen können, falls diese kleinen Zusammenstöße zu etwas Besorgniserregendem eskalieren.«
    Es war ein offenes Geheimnis, daß alle Ajah mit Ausnahme der Weißen, die sich ganz auf Fragen der Logik und Philosophie beschränkten, ihre Beobachter und Spione in allen Ländern verteilt hatten. Lediglich das Spionagenetz der Gelben galt als äußerst dürftig. Von denen, die nicht mit der Macht umzugehen wußten, konnten sie ja auch nichts in bezug auf das Heilen von Krankheiten und Verletzungen lernen. Einige Schwestern hatten auch ihre eigenen Augen-und-Ohren in anderen Ländern und hüteten dieses Geheimnis noch intensiver, als das bei den Ajah der Fall war. Die Blauen hatten das größte Agentennetz von allen, sowohl, was die offiziellen der Ajahs betraf, wie auch privat.
    »Was Tenobia und Davram Bashere betrifft«, fuhr Alviarin fort, »sind wir uns wohl einig, daß wir Schwestern dorthin schicken müssen?« Sie wartete kaum auf das Kopfnicken der anderen. »Gut. Das wird erledigt. Memara ist am besten geeignet. Sie wird sich von Tenobia nicht auf der Nase herumtanzen lassen, aber nie offensichtlich die Führung übernehmen. Etwas anderes. Hat jemand Neuigkeiten aus Arad Doman oder

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