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Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Titel: Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Wendis, als Stabsleutnant Goch die Tür hinter mir geschlossen hatte, »dass Ihr wenig erfreut sein werdet.«
    »Warum?«, fragte ich, als ich seiner Geste Folge leistete und mir den Stuhl vor seinem Schreibtisch heranzog.
    »Schaut Euch das hier an«, sagte er, öffnete eine Ledermappe, entnahm dieser ein mehrfach gesiegeltes Blatt aus Pergament und schob es über den Schreibtisch zu mir herüber. Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und beobachtete meine Reaktion.
    »Botschafter Melchor, unser Gesandter hier in Aldane, brachte es mir«, erklärte Wendis, während ich fassungslos die eng und sorgfältig geschriebenen Zeilen las. »Er meinte, es könnte Euch interessieren.«
    Ich erkannte nur zwei der sieben Siegel auf dem Dokument, das erste war das des Königs von Letasan, dem Reich, in dem Kelar lag und in dem ich geboren wurde. Es war ein Beglaubigungsschreiben von Loswik dem Dritten, König von Letasan, in dem er einen gewissen Baron Riburk als Botschafter für das Reich Aldane bestimmte.
    Loswik der Zweite hatte vor etwa einhundert Jahren regiert. Das Beste, was man von ihm sagen konnte, war, dass er nicht allzu viel falsch gemacht hatte, bevor er ein Opfer der Falschen Jungfer wurde. Man erkannte den beginnenden Wahn früh genug, brachte ihn aufs Land und ließ ihn in dem Glauben, er regiere noch das Reich, während sein Sohn für fast zwanzig Jahre die Regentschaft übernahm.
    Der einzige Loswik aus dieser Blutlinie, von dem ich wusste, konnte nicht viel mehr als zwölf Jahre alt sein, ein Neffe des letzten Königs. Sicher war ich mir nicht, es war schon lange her, dass ich mich am Hof von Letasan aufgehalten hatte.
    Das zweite Siegel war das von Thalak.
    Diesem Schreiben nach war Letasan Teil des Kaiserreichs Thalak, nicht viel anders, als Aldane einst Teil des Alten Reichs unter Askannon gewesen war.
    Nichts auf diesem sorgsam geschriebenen Dokument wies darauf hin, dass es in meiner Heimat einen Krieg gab. Ich sah auf das Datum und fluchte leise. Dieses Beglaubigungsschreiben musste unmittelbar nach dem Fall von Kelar aufgesetzt worden sein, viel Zeit hatte der neue Herrscher des Landes also nicht verloren.
    »Was sagt Ihr dazu?«, fragte Wendis, als ich langsam das Schriftstück wieder sinken ließ.
    »Wie lange ist dieser Baron von Riburk schon hier?«, fragte ich rau.
    »Schon mehrere Wochen, zumindest habe ich Botschafter Melchor so verstanden«, antwortete Wendis. »Noch hat der Herzog ihn nicht als Botschafter bestätigt. Es scheint diesen Baron nicht daran zu hindern, die Vorzüge der hohen Gesellschaft in Aldane zu genießen. Es sieht aus, als fühle er sich am hiesigen Hof wohl.« Er beugte sich leicht vor. »Nun, General, was haltet Ihr davon? Ist dieses Schreiben echt?«
    Ich reichte es ihm wieder zurück. »Es mag durchaus echt sein«, sagte ich und schluckte. »Letasan ergab sich, nachdem eine der wichtigsten Städte, Kelar, das über lange Jahre belagert wurde, schließlich fiel. Was mit dem alten König und dem Kronprinzen geschah, kann ich Euch nicht sagen.« Ich warf einen letzten Blick auf das Schreiben, als Wendis es wieder sorgfältig in die Mappe legte.
    »Letasan ist eines der Drei Reiche, von denen Ihr gesprochen habt, nicht wahr?«, sagte Wendis. »Vielleicht ist der Krieg in Eurer Heimat vorüber.«
    »Letasan und Jasfar sind gefallen«, antwortete ich mit belegter Stimme. »Illian, das dritte der Reiche, hält noch aus.«
    »Das hofft Ihr«, sagte der Lanzenmajor leise. »Aber Ihr wisst es nicht mit Sicherheit, oder?«
    »Woher denn auch?«, gab ich gereizt zurück. »Ich habe seit Wochen keine Nachricht aus der Heimat erhalten.« Ich musterte den Lanzenmajor sorgfältig. Wenn ich mich nicht sehr täuschte, gab es noch andere Gründe, weshalb er mich hergebeten hatte. »Was ist der Grund dafür, mir dieses Schreiben zu zeigen?«
    Er blinzelte und lächelte dann. »Seid Ihr aufmerksam oder nur misstrauisch, General?«, fragte er mit einem Lächeln.
    »Beides. Also?«
    »Ser Melchor, der Botschafter der Reichsstadt hier in Aldar, ist besorgt.«
    Ich fragte mich, was für ein Ruf mir hier vorauseilte. Ich war noch keinen ganzen Tag hier, und schon sorgte sich ein Botschafter der Reichsstadt um mich.
    »Kommt zum Punkt, Lanzenmajor«, sagte ich verdrossen. »Bitte«, fügte ich hinzu, als ich sah, wie sich sein Gesicht verhärtete. »Major, ich schwöre Euch, ich wüsste keinen einzigen Grund, warum der Botschafter besorgt sein sollte.«
    Er zögerte einen Moment, dann schaute er

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