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Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Titel: Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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abhalten ließ und dass der Schiffsarzt sich um die Verwundeten kümmert. Er schreibt von sieben Überlebenden, Ser.«
    »Nennt er Namen?«, fragte ich. Ich trat erneut an das Rohr, suchte die Lanze , und diesmal ängstigte mich der Anblick des leeren Decks. War es denn tatsächlich leer? Dort im Vorschiff, war das ein lebloser Körper? Nein, das konnte nicht sein, nicht wenn es eine Seebestattung gegeben hatte.
    »Nein, Ser«, sagte der Sergeant.
    »Könnt Ihr …?«, fragte ich, aber er schüttelte den Kopf.
    »Nein, General. Die Nachricht geht jetzt ihren Weg, es würde auffallen, wenn ich nachfrage, und ich will mir keinen Ärger einhandeln.« Er lächelte aufmunternd. »Ihr müsst Euch nur ein wenig in Geduld üben, die Meteus wird Euer Schiff bald hier in den Hafen schleppen. Sie sind schon nahe, es wird keine Kerze mehr dauern, bis sie hier anlegen, dann werdet Ihr alles erfahren.«
    »Wie lange?«, fragte ich angespannt und wollte wieder an das Sehrohr treten, aber diesmal legte der Sergeant seine Hand auf das Rohr und schwenkte es zur Seite.
    »Etwas mehr als eine halbe Kerze, General«, sagte er. »Ich wollte Euch nicht im Unklaren lassen, weil ich sah, wie sehr Ihr in Sorge wart. Aber mehr kann ich jetzt für Euch nicht tun. Ihr müsst Euch in Geduld üben.«
    Der Mann hatte recht.
    »Ich danke Euch, Sergeant«, sagte ich. »Gibt es irgendetwas, was ich für Euch tun kann?«
    »Es gibt nichts zu danken. Wir dienen derselben Flagge, Ser.« Er lächelte. »Wenn Ihr in Zukunft Signale schickt, denkt einfach an die Leute, die sie für Euch senden.«
    »Das werde ich tun, Sergeant«, sagte ich. Bevor ich ging, warf ich von dieser hohen Warte aus einen letzten Blick auf das Meer, doch mit bloßem Auge waren die Schiffe kaum zu erkennen.
    Den größten Teil der nächsten Kerze verbrachte ich damit, auf diesem steinernen Poller zu sitzen, meine Pfeife zu rauchen und mich dazu zu zwingen, nicht ruhelos wie ein gefangenes Tier auf und ab zu laufen. Es hätte die Lanze auch nicht schneller in den Hafen gebracht.
    Währenddessen überschlugen sich meine Gedanken. Sieben Überlebende. Angus und Serafine hatten überlebt, ich hatte sie an Deck gesehen. Was war mit Leandra, Varosch und Zokora? Mit Deral und seinen Leuten?
    Immer wieder schaute ich zur Hafeneinfahrt hin, mein Herz fing an zu rasen, als ich hinter der Seemauer ein paar Masten sah, doch es war zu früh. Es war nur ein Handelsschiff unter aldanischer Flagge.
    Dann, endlich, sah ich ein Schwertschiff der Reichsstadt unter Rudern in den Hafen einlaufen. Der Name Meteus stand in stolzen Lettern am Bug, also waren sie endlich doch angekommen! Ein schweres Tau ging vom Heck herab und verschwand aus meinem Sichtfeld, die Lanze selbst war nicht zu sehen, noch war sie hinter Gebäuden und anderen Schiffen verborgen, doch der Mast ragte hoch empor, und an ihm flatterte die Flagge mit dem Wappen von Gasalabad.
    Ein Jagdboot der Reichsstadt schoss über das Hafenwasser, und ich beobachtete, wie das Tau vom Heck der Meteus gelöst wurde und das Jagdboot das Schlepptau übernahm.
    Ein anderes Jagdboot, diesmal unter der Flagge von Aldar, wurde hastig über den Hafen gerudert, in seinem Bug der gleiche Lotse, der Elgatas Schneevogel in den Hafen gebracht hatte. Er fuhr an das kaiserliche Jagdboot heran und schien aus irgendeinem Grund aufgebracht. Es war zu weit entfernt, um zu hören, was dort gesprochen wurde, aber den Gesten nach verlief die Unterhaltung mehr als hitzig.
    Es änderte nichts daran, dass das kaiserliche Jagdboot die Lanze weiter in den Hafen schleppte und dann Kurs auf den kaiserlichen Stützpunkt nahm. Nun konnte ich auch das Deck der Lanze einsehen. Der Anblick der Kampfspuren ließ mir das Herz pochen, überall waren tiefe Scharten in dem ehemals so sorgsam polierten Holz zu sehen, und dort am Bug lag ein Haufen Rüstungsteile aus schwarzem Leder, wie ich sie an den Truppen Thalaks auf den Feuerinseln gesehen hatte.
    Doch der Anblick ihres Steuermanns ließ mich wider Willen lächeln. Dort stand ein großer, massiv gebauter Mann in ledernen Hosen, mit nacktem, von Tätowierungen verziertem Oberkörper, einem roten Bart, der in drei Zöpfen geflochten war. Angus Wolfsbruder hatte eine Hand leicht auf das Ruder gelegt. Jemand kam aus der Heckkabine heraus, streckte sich und sah sich um. Ich erkannte Serafine, im nächsten Moment kam auch Zokora an Deck.
    Ich griff mein Schwert und rannte los.
    Es dauerte allerdings noch eine Weile, bis die Lanze im

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