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Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Titel: Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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geringer Preis.« Er sah auf und musterte mich sorgfältig. »Ihr geht zu den Inseln, nicht wahr? Ihr wollt die Essera befreien?«
    »Das ist der Plan.«
    »Es ist schade, dass man Inseln nicht versenken kann«, meinte er. »Aber wenn Ihr mir eine Freude machen wollt, versenkt ein paar Schiffe für mich.«
    »Ich werde sehen, was ich tun kann«, versprach ich ihm und ging zur Tür, dort zögerte ich unbehaglich und wusste nicht so recht, was ich noch sagen sollte.
    »Der Götter Segen mit Euch, Esseri«, meinte Deral leise. »Und jetzt geht und stellt diesen räudigen Hunden in meinem Namen eine Rechnung aus!«
    Nach Schlachten war es stets notwendig, die Verwundeten zu versorgen. Immer wieder war ich dabei denselben Blicken begegnet: Warum liege ich hier, blute und verrecke, warum nicht Ihr? Gesagt hatte jedoch nie jemand etwas.
    Deral hingegen schien ernsthaft erfreut, mich zu sehen, aber ich fühlte mich deswegen nicht weniger unbehaglich. Ich berührte das Schwert an meiner Seite, guter kaiserlicher Stahl, aber nicht mehr als das. Diesmal war es mehr als wahrscheinlich, dass ich nach dem Kampf auch bluten würde … oder gar verrecken.
    Nachdenklich ging ich zu unserem Quartier zurück, wo ich Serafine und Zokora vorfand, wie sie über den Plänen der Festung brüteten. In einer Ecke stapelte sich der Teil unserer Ausrüstung, der von den Seeschlangen vom Schiff geborgen worden war. Eine große Kiste, sorgsam beschriftet und genagelt, stand dort auch für mich bereit, die Ausrüstung eines Lanzengenerals der Zweiten Legion und noch in Gasalabad von Kasale als Geschenk des Kommandanten an mich zusammengestellt. Dazu noch ein fleckiger Sack aus altem Leinen, der meine alte Rüstung enthielt, die ich in Gasalabad kaum getragen hatte.
    Varosch hatte sich schlafen gelegt. Die Heilung mochte gut verlaufen sein, doch er war erschöpft, der Schlaf würde ihm guttun. Angus war nirgendwo zu sehen, ich fragte nach ihm.
    »Er meinte, er müsse unsere Rettung mit einem guten Bier und schlechten Weibern feiern, sei aber rechtzeitig zurück«, erklärte Serafine und verdrehte die Augen.
    »Hm«, brummte ich. Angus war sein eigener Herr, also konnte er tun und lassen, was er wollte.
    Ich öffnete meinen Sack, überprüfte mein Kettenhemd und anderes, wechselte noch ein paar belanglose Worte mit den anderen, dann ging ich zu Bett. Varosch hatte sich sein Lager daneben auf dem Boden bereitet.
    Ich schlief unruhig und träumte von Dingen, die mich einmal schweißgebadet erwachen ließen, ohne dass ich mich an sie erinnern konnte. Serafine lag neben mir und schlief tief und fest, das Warten war ihr wohl doch zu lang geworden. Varosch schnarchte.
    Zokora saß auf einem Stuhl und las im Halbdunkel des frühen Abends ein Buch. Sie schaute auf. »Es ist noch Zeit«, verkündete sie. »Schlaf weiter, ich wecke euch alle, wenn es so weit ist.«
    Ich ließ mich in die Kissen zurückfallen, sah mir gegenüber im Dunkel das friedliche Gesicht Serafines, roch ihr Haar und ihren Atem. Einen langen Moment sah ich sie nur an, dann drehte ich mich auf die andere Seite und schlief.
    Wie oft bei solchen Gelegenheiten war es zuerst, als ob die Zeit nicht verstreichen wollte, und dann, als ob jemand die Stundenkerze an beiden Enden abbrennen würde. Eben noch hatten wir mehr als genug Zeit, träge einen Tee zu trinken und den Schlaf aus dem Geist zu verbannen, im nächsten Moment reichte die Zeit kaum mehr, um rechtzeitig an Bord der Schneevogel zu gelangen. Doch letztlich trafen wir dann doch eine gute halbe Kerze vor der vereinbarten Zeit dort ein. Alle bis auf Angus, der noch immer nicht zurückgekehrt war.

28. Abfahrt
     
    Als wir an Bord kamen, begrüßte mich Mendell mit einem knappen Nicken, Elgata war wohl noch auf dem Stützpunkt unterwegs, um letzte Dinge zu regeln. Offenbar gab es ein Problem mit einem Fass Wasser, in dem sich Algen gebildet hatten. »Außerdem wollte man uns vier Fässer mit verdorbenem Fleisch unterschieben«, erklärte der Stabsleutnant erzürnt, während er einem Rekruten ein Zeichen gab, unsere Ausrüstung entgegenzunehmen und in die Kapitänskabine zu bringen, die wir uns teilen würden. »Der Kapitän reagiert immer recht ungehalten auf so etwas. Sie will sicherstellen, dass es nicht noch einmal geschieht, selbst wenn wir nicht zurückkommen sollten.«
    Das konnte ich mir vorstellen. Man stelle sich ein Schiff auf hoher See vor und eine Besatzung, die an diesem Fleisch erkrankte … kein schöner Gedanke.
    Ich

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