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Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Titel: Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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stellte dem Leutnant meine Gefährten vor, dann führte er uns zu Elgatas Kabine, die sie für uns geräumt hatte. Auf dieser Fahrt würde sie mit Mendell eine Kabine teilen.
    Die Kabine war ohne Zweifel der größte Raum an Bord des Schiffs, doch nun lagen fünf sorgsam aufgerollte Hängematten an den Wänden, und wenn sie erst einmal aufgespannt waren, würde es eng. Das war es jetzt schon, denn Elgata hatte weitere Stühle an ihrem Tisch anbringen lassen.
    »Es wäre uns auch lieber, auf der Samara zu fahren«, meinte Mendell, als ich mich unter einem der Deckenbalken hindurchduckte und an einem der festgeschraubten Stühle vorbeidrückte.
    »Es wird gehen«, meinte Serafine lächelnd. Sie schaute sich um. »Sie bauen diese Schiffe immer noch so wie vor Jahrhunderten«, stellte sie fest. »Was ist mit den Fregatten?«, fragte sie den Stabsleutnant. »Haben sie sich nicht als tauglich erwiesen?«
    »Was meint Ihr?«, fragte Mendell überrascht. »Die Schwertschiffe sind schon immer das Rückgrat unserer Flotte gewesen.«
    »Ich dachte, es wäre beabsichtigt gewesen, sie gegen schnelle Dreimastsegler auszutauschen?«
    Mendell schaute sie verwundert an und schüttelte dann den Kopf. »Davon weiß ich nichts. Die Schwertschiffe haben sich in den flachen Küsten Aldanes und der Varlande bestens bewährt, woanders werden sie kaum eingesetzt. Warum fragt Ihr?«
    »Ich las etwas davon«, meinte Serafine rasch. »Es ist nicht weiter wichtig.«
    Der Stabsleutnant nickte, sah sie noch einmal nachdenklich an und ließ uns dann in der Kabine allein.
    Varosch musterte die aufgerollten Hängematten und schaute sich dann um. »Fünf Stück. Rechnet Ihr damit, dass Angus noch kommen wird?«
    »Ich denke schon«, sagte ich. »Er hat es versprochen, und Angus ist jemand, der sein Wort hält.« Ich zeigte auf das Fass und die große Axt, die in einer Ecke der Kabine neben einem Packen standen. »Ich glaube nicht, dass er sein Fass im Stich lassen will.«
    Varosch blinzelte und schüttelte den Kopf. »Angus und sein Fass. Bei den Göttern, ich wünschte mir, er würde es einfach austrinken. Aber wenn er doch zu spät kommt, hat es auch sein Gutes, dann müssen wir wenigstens nicht sein Schnarchen ertragen.«
    »Zum Glück schnarchst du ja nicht«, befand Serafine. Zokora, die es sich bereits mit ihrem Buch in einer Ecke auf dem Boden bequem gemacht hatte, schaute auf.
    »Es reicht schon, dass Havald ganze Wälder abholzt«, gab Varosch zurück, als er eine Stelle suchte, um seinen Sack zu verstauen. »Es ist nicht nötig, dass ich ihm dabei auch noch zur Hand gehe.«
    »Wenn du meinst«, sagte Serafine und trat an eines der beiden bleiverglasten Fenster heran, um es zu öffnen. »Wenigstens gibt es hier Fenster.« Sie lehnte sich hinaus und atmete tief ein. »Das ist es, was ich an der Lanze mochte. Es gab genügend frische Luft. Auf diesen Schiffen kann es unter Deck leicht muffig werden.« Sie schaute auf das schwarz glänzende Wasser des Hafens hinaus, hinüber zum zivilen Teil des Hafens, dann hoch zu den beiden Leuchtfeuern, die in der Nacht die Hafeneinfahrt markierten.
    »Es wird nicht mehr lange dauern, bis die Ebbe einsetzt«, meinte sie und deutete mit der Hand auf eine Messlatte, die an einem der Poller angebracht war. »Wir haben fast schon Höchststand.«
    Ich sah sie verwundert an. »Wie kommt es, dass Ihr solche Dinge wisst? Wart Ihr schon einmal in Aldar?«
    »Ja«, meinte sie. »Wir machten aber nur kurz Station, und das Einzige, an das ich mich erinnere, ist, dass ich wenig von der Stadt sah.« Sie lächelte belustigt. »Den Tidenstand aber habe ich vorhin von einem der Soldaten erfragt, er war es auch, der mich auf diese Messlatte hinwies.«
    »Wenn Angus noch kommen will, wird er sich also beeilen müssen«, sagte Varosch und trat neben uns ans Fenster. »Es ist friedlich«, meinte er und atmete tief durch. »Das darf man nie vergessen: Es gibt auch Frieden auf der Welt.«
    Drüben, auf der zivilen Seite des Hafens, waren wie aufs Stichwort laute Rufe zu hören, jemand läutete eine Glocke, und in der Entfernung sahen wir eine Gruppe Stadtgardisten den Pier entlang rennen. Einer von ihnen hielt eine Fackel hoch, schrie etwas und deutete auf das Wasser zwischen den Schiffen, die dort lagen, dann rannten sie weiter, einen Moment später sah ich einen einzelnen Gardisten zwischen den Schiffen hindurch. Auf die Entfernung war es schwer zu erkennen, aber er schien mit einer Armbrust auf etwas in der Ferne zu

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