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Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Titel: Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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und atmete überraschend kühle, metallisch schmeckende Luft. Der Raum besaß keine Fenster, aber die brauchte er auch nicht, denn drei Globen aus Glas hingen über unseren Köpfen von der niedrigen Decke und spendeten ein klares weißes Licht. Von der Tür aus hatten wir diesen Ort nicht sehen können, er lag hinter dem Rand verborgen und schloss die zentrale Säule, die aus der Lava ragte, ab wie eine Kappe, die über ein Rohr gestülpt war. Über uns mussten sich die Kristalle befinden, die den Weltenstrom gebunden hielten.
    In der Mitte des Bodens sah ich eine Wendeltreppe aus Metall, die hoch zur Decke und ebenso in die Tiefe führte, die Säule hinab, bis in das tiefste Innere des glühenden Vulkans. Ein steter kühler Luftzug kam aus der Öffnung der Wendeltreppe, was erklärte, warum der Raum so kühl war.
    »Wie kann von dort kalte Luft aufsteigen … und was befindet sich dort in der Tiefe?«, fragte ich atemlos.
    »Ein Teil der Magie«, meinte Leandra und öffnete die schwere Tür nach draußen für einen kurzen Moment, um durch den Spalt zu sehen. »Es ist genau dieser Widerspruch, der hier die Kräfte wirken lässt. Zwischen der Kälte dort und der Hitze des Vulkans entsteht ein magischer Widerstreit, und er treibt die Kräfte der Magie an, die den Vulkan im Zaum halten.«
    »Gut erkannt«, keuchte Artin vom Rand des Raumes. »Meine Hochachtung vor Euch wächst mit jedem Moment, den ich Euch kenne.«
    »Danke«, meinte Leandra und öffnete die Tür erneut, um sie zugleich wieder zuzuschlagen. »Er steht noch immer da, der dumme Kerl!«
    »Dann lasst ihn selbst den Weg zur Tür finden«, sagte Artin wenig mitfühlend. »Ihr habt es auch geschafft.«
    »Die Rüstung hat mich ein wenig geschützt«, erklärte Leandra. »Aber er ist der Hitze genauso schutzlos ausgeliefert, wie Ihr es wart. Und selbst Ihr seid zum Schluss gestürzt.«
    »Was nur daran lag, dass es mit einem Auge schwer ist, Entfernungen zu schätzen«, meinte Artin. »Er hat zwei Augen, er wird es schaffen.«
    Sie öffnete die Tür erneut. »Da kommt er gerannt … aber … hinter ihm sind noch welche!«
    Ich konnte es selbst nicht erkennen, denn Leandra versperrte mir am Türspalt die Sicht, aber Marcus fiel mindestens einmal. Er musste über einen starken Willen verfügen, denn trotz allem erreichte er noch den Rand der Plattform, doch als ich ihn mit Leandra durch die Tür zog, war er kaum mehr bei Bewusstsein, seine linke Wange und die Hände waren übel verbrannt.
    Ich lehnte ihn gegen die kühle Metallwand, während Leandra wieder zur Tür eilte.
    »Es kommen zwei angerannt«, berichtete sie, dann: »Götter … einer ist gestolpert!«
    Falls der Soldat schrie, hörten wir es nicht. Leandra schlug die Tür wieder zu, griff beherzt nach dem Riegel und drückte ihn mit aller Kraft hinunter in die Kerbe. Ich eilte hinzu und half. Es bebte unter meinen Händen, dann hörten wir ein verzweifeltes Klopfen gegen das Metall der Tür, als der feindliche Soldat am Griff auf der anderen Seite zog und gegen den Stahl hämmerte. Aber es dauerte nicht lange an.
    Dennoch warteten wir einen langen Moment, bevor wir die Tür öffneten. Dort lag der Soldat und wurde in der heißen Luft gegart. Seine Augen, die bereits an Glanz verloren und in der Hitze trübe wurden, sahen uns nicht mehr, er war bereits bei Soltar oder seinem falschen Gott. Auf dem Steg sah ich zwei weitere Soldaten, einer war gestrauchelt, der andere wollte ihm wohl helfen … aber das dauerte viel zu lange. Kurz darauf rührten sich beide nicht mehr.
    Ich schob den Toten zur Seite und wagte zwei hastige Schritte auf die Plattform hinaus. Ganz in der Ferne, an der Tür zu den Katakomben der Festung, meinte ich Fürst Celan zu erkennen, der die Faust erhoben hielt und sie wütend schüttelte.
    »Was jetzt?«, fragte ich keuchend, als Leandra die Tür hinter mir zuwarf.
    »Dort hoch, würde ich meinen«, sagte sie und deutete auf die Treppe in der Mitte. »Es ist die einzige Möglichkeit hinauf. Von dort gelangen wir zum Tor.« Sie musterte die Wendeltreppe, in deren Mitte ein schmaler Schacht verlief.
    »Wir sollten darauf achten, nicht über den Rand der Treppe zu greifen«, ermahnte sie uns. »Die Magie der Erde fließt durch dieses Loch hoch zum Fokusstein, und so machtvoll, wie dieser Strang ist, will ich nicht wissen, was geschieht, wenn man ihn versehentlich berührt.« Sie schenkte mir ein schnelles Lächeln. »Die Magie mag kühle Luft bringen, aber du weißt, was mit Balthasar

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