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Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Titel: Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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gegart.«
    »Ich werde mich nicht wieder in die Hand dieses Fürsten begeben«, sagte Artin hart. »Bevor er meine Seele bekommt, lasse ich mich lieber garen!«
    »Andererseits … vielleicht, wenn man mit ihm spricht …«, begann Marcus, doch als er unsere Blicke sah, schluckte er nur und schaute zur Seite. »Gut!«, rief er. »Dann nicht! Was wollen wir also tun? Heldenhaft sterben?«
    »Wenn möglich, nicht!«, gab ich ihm zur Antwort. Ich sah Leandra fragend an. »Gibt es etwas, was du mit deiner Magie tun kannst?«
    Sie überlegte kurz und schüttelte dann betreten den Kopf. »Nein. Es läuft auf das hinaus, was du gesagt hast: Luft anhalten, rennen und hoffen.«
    »O Götter!«, rief Marcus. »Habt Ihr eben nicht gesagt, der Pfad wäre breiter, als er wirkt? Gilt das auch, wenn man rennt und keinen Atem hat?«
    »Seid einfach still«, sagte Artin drohend. »Sonst dürft Ihr es als Erster ausprobieren!«
    »Ich werde es tun«, erbot sich Leandra. »Von uns allen bin ich am besten ausgeruht.«
    »Genau aus diesem Grund gehst du als Letzte«, sagte ich bestimmt. »Vielleicht kann es die Rettung für einen von uns bedeuten.«
    Sie sah mich lange an, dann lächelte sie bitter. »Du kannst mich nicht täuschen, Havald«, sagte sie. »Ich liebe dich dafür.« Sie trat an mich heran und gab mir einen leichten Kuss auf den Mund. »Ich liebte dich auch schon, als ich noch nicht wusste, dass es so ist.« Bevor ich sie festhalten konnte, holte sie tief Luft und rannte los.
    Es mochten nur wenige Lidschläge gewesen sein, die sie benötigte, und doch war es eine Ewigkeit für mich. Die heiße Luft ließ das dünne schwarze Band schimmern und fast vor meinen Augen verschwinden, manchmal war es mir nicht einmal möglich zu erkennen, ob sie noch rannte und lebte oder schon gestrauchelt und gefallen war. Doch dann sah ich sie, eine Bewegung am Rand der Plattform. Sofort darauf verlor ich sie wieder aus dem Blick.
    »Was, wenn es dort keinen Schutz gibt und sie stirbt, bevor sie uns warnen kann?«, fragte Marcus empört. »Dann hätte sie uns besser im Kampf gegen Celan geholfen. Warum denken Frauen immer, sie wüssten alles besser?«
    »Still!«, fauchten der Elf und ich zugleich. Marcus zog den Kopf ein, und der Elf wandte sich an mich. »Sie ist eine tapfere Frau, Eure Freundin.«
    »Ja«, sagte ich leise, während ich versuchte, eine Bewegung auf der Plattform zu erspähen. Vielleicht lag sie bereits dort irgendwo und starb elendig, während ich hier stand und wartete. Der Gedanke allein schmerzte mehr, als es die brennende Luft je vermocht hätte.
    »Sie lebt. Ich sehe sie«, sagte der Elf. Ich kniff die Augen zusammen und versuchte es selbst, aber ich erkannte nichts.
    »Ich mag nur noch ein Auge besitzen«, sagte Artin, »aber es ist immer noch besser als Eure zwei. Sie lebt, und sie fordert uns auf, zu ihr zu kommen.«
    »Seid Ihr sicher?«, fragte ich, während die Erleichterung mir fast den Atem nahm.
    »Würde ich das sonst tun?«, meinte er lachend, holte Luft und rannte los. Es sprühten einmal sogar Funken auf, als das kurze Ende der Kette an seinem Fußeisen gegen den schwarzen Stahl der dünnen Brücke schlug.
    Auch Artin gelang das Kunststück. Am Ende strauchelte er, und dann sah ich Leandra doch, wie sie ihm über den Rand der Plattform half.
    »Ihr werdet doch jetzt nicht da rüber rennen und mich hier zurücklassen?«, fragte Marcus und warf erst einen ängstlichen Blick hinüber zu der Plattform, dann zurück in den dunklen Gang.
    »Was soll ich sonst tun?«, fragte ich überrascht. Er wollte etwas antworten, doch ich hörte es nicht mehr, denn ich rannte bereits.
    Es war schlimmer, als ich es in Erinnerung hatte, und auch Marcus behielt recht: Wenn man mit tränenden Augen rannte und dabei von heißer Luft gegart wurde, war der schmale Steg noch schmaler, nicht mehr als ein dünnes Band gegen den tödlichen Schein der glühenden Lava tief unter meinen Füßen. Der Schmerz von Leandras Blitz war sogleich vergessen. Die Rüstung schützte nur wenig vor der Hitze, und obwohl ich rannte wie noch nie zuvor und meine Lungen zu bersten schienen, kam es mir vor wie eine Ewigkeit, bis ich den Rand der Plattform vor mir sah, dann Leandras gerötetes Gesicht, dann eine Wand aus Stahl und eine Tür darin, ein Lappen um den Griff gewickelt, dann Artin, der mich zog und stieß, bis ich taumelnd in den kleinen Raum fiel und sich die Tür mit einem metallenen Schlag hinter mir schloss.
    Keuchend lehnte ich an der Wand

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