Die Feuertaufe
letztendlich bedeuten, bei jedem Schiffstypus handle es sich effektiv selbst um einen Superdreadnought. Auch wenn das gewiss für die Besatzung besagter Schiffe erfreulich wäre, könnte sich die Royal Manticoran Navy den Bau derartiger Schiffe in hinreichender Zahl schlichtweg nicht leisten.
4. Die Aufgabe einer Panzerung ist es, den Schaden zu begrenzen, nicht ihn gänzlich zu verhindern. Der Schaden ist zu minimieren, auf einen möglichst geringen Wirkungsbereich einzudämmen und von lebensnotwendigen Systemen des Schiffes abzuleiten. Natürlich gibt es Ausnahmesituationen. Ein Beispiel wäre es, wenn ein Leichter Kreuzer oder ein Zerstörer sich im Gefecht mit einem Superdreadnought befände. In diesem Falle wären die Seitenschilde und die Panzerung des Superdreadnoughts leistungsstark genug, dass das schwerere Schiff durch das leichtere praktisch keinen Schaden nehmen würde. Man sollte dies nicht mit effektiver Unverwundbarkeit des größeren Schiffes verwechseln. Vielmehr ist die Chance, dass das leichtere Schiff ernstzunehmenden Schaden anrichten würde, derart gering, dass kein geistig gesunder Kommandant diesen Versuch auch nur unternehmen würde.
Aus diesem Grund ist es zur Entwicklung effizienter Panzerungen erforderlich, zwischen lebensnotwendigen und entscheidenden Systemen zu unterscheiden, weiterhin zwischen entbehrlichen Systemen und den Komponenten, die aufgrund praktischer Überlegungen überhaupt nicht gepanzert werden können. Selbstverständlich ist eine derartige Abschätzung immer subjektiv, und jede Navy hat ihre eigenen Definitionen dafür, basierend auf dem Gesamtaufbau ihrer Schiffe, der Analyse des jeweiligen Einsatzes, wahrscheinlichkeitstheoretischen Untersuchungen von Risiken und dergleichen mehr. Die nachfolgenden Definitionen sollen im Rahmen dieses Artikels ausreichen.
Lebensnotwendig
Systeme oder Schiffssektionen, deren Zerstörung den Verlust des Schiffes bedeuten oder das Erreichen der Hauptaufgabe einer Mission verhindern würde. Für die RMN gehört zu den Hauptaufgaben einer jeden Mission auch die sichere Rückkehr zum Stützpunkt, daher wird bei entsprechenden Systemen und Sektionen für eine angemessene Panzerung gesorgt. Beispiele für derartige Systeme wären Fusionsreaktoren, Hypergeneratoren, Impellerräume, einige Bauteile des Schiffsrumpfes, Steuerzentralen und zumindest ein Teil des Lebenserhaltungssystems.
Entscheidend
Systeme oder Sektionen, deren Verlust das Schiff oder das Erreichen der Hauptaufgabe ernstlich bedrohen würde. Als Beispiele seien die Energieversorgung genannt, die Geschützlafetten und die Kapseln der Geschützbesatzungen.
Entbehrlich
Systeme oder Sektionen, deren Verlust nur ein minimales oder gar kein Risiko mit sich brächte, die Aufgabe einer Mission zu erfüllen. Dazu gehören das Arbeitszimmer des Kommandanten, die Aussichtsgalerien und einige Lagerräume.
Nicht panzerbar
Systeme, in deren Natur es liegt, nicht gepanzert werden zu können, wie wünschenswert dies auch für die Sicherheit an Bord oder die Erfüllung einer Aufgabe sein mag. Als typische Beispiele mögen Impelleremitter dienen, Sensoren, Kommunikations-Antennen und andere am Schiffsrumpf befestigte Systeme.
Derartige Unterscheidungen bestimmen maßgeblich die Konstruktion praktisch sämtlicher heute gebräuchlicher Kampfschiffe. Sie entscheiden auch darüber, was im Kernrumpf eines Schiffes zu positionieren ist und was nicht. Im Kernrumpf, der sich in der Mitte des Schiffs befindet, werden auf minimalem Raum so viele lebensnotwendige Systeme und Räumlichkeiten wie möglich untergebracht, zudem ist der Kernrumpf eigenständig gepanzert und dann von anderen entscheidenden, entbehrlichen oder nicht panzerbaren Systemen und weiterer Panzerung umgeben. Diese nicht lebensnotwendigen Systeme stellen effektiv eine weitere Lage Panzerung dar und können etwaige Schäden aufhalten, die ansonsten die lebensnotwendigen Komponenten im Kernrumpf beeinträchtigen könnten. Durch diese Anordnung wird der durch eine Panzerungsmasse gebotene Schutz maximiert, da jegliche Panzerungsmasse besseren Schutz bietet, wenn sie über minimiertem Raum verteilt ist. In dieser Art und Weise wird bei praktisch allen Schiffstypen verfahren, wobei bei Schlachtkreuzern und größeren Schiffen eine vollständige Kernrumpfpanzerung verbaut wird. Zunehmend finden sich ausgedehnte Kernrumpfpanzerungen auch bei neu gebauten Schweren Kreuzern, hin und wieder sogar bei Leichten Kreuzern. Der zugrunde
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