Die Feuertaufe
nur als »Bug- und Heckgürtel« bezeichnet. Sie bestehen aus einer dicken Panzerungsschicht, die sich unterhalb der Außenhaut des Schiffes befindet, und erstrecken sich vom zugehörigen Bug-/Heck-Hammerkopf jeweils achterlich/nach vorne. Dass zwischen den jeweiligen Impellerringen und etwa der halben Länge der annähernd kegelförmigen Teile des Schiffsrumpfes keinerlei sichtbare Öffnungen zu erkennen sind – keine Luftschleusen, Fugen oder Luken –, gestattet zumindest eine grobe Abschätzung der Ausmaße dieser Panzergürtel. Es steht zu vermuten, dass diese Panzerungen dünner sind als die Panzerungsschichten an den Hammerköpfen selbst, schließlich sind diese Teile des Schiffes zusätzlich durch den Seitenschild und die Strahlungsabschirmung geschützt. Ein guter Schätzwert läge daher bei etwa einem Dreiviertelmeter. Vermutlich wurden bei diesen Panzergürteln Absorptionsverstärker eingearbeitet, möglicherweise wurde sogar Oberflächenverspiegelung vorgenommen.
Maschinenraumgürtel
Diese auch als »Fusionsgürtel« bezeichneten Panzerungselemente schützen lebensnotwendiges Gerät: die Fusionsreaktoren. Die Panzerungen befinden sich in den beiden kegelförmigen Teilen des Schiffsrumpfes; sie schützen die Fusionsreaktoren sowie andere Einrichtungen des Maschinenraums, die nicht oder nur mittelbar mit dem Antrieb des Schiffes zu tun haben: Wärmetauscher, Kühlflüssigkeitsleitungen, Lagerräume für Reparaturroboter und sekundäre Energieversorgungssysteme. Diese Gürtel weisen meist in etwa den gleichen Durchmesser auf wie die Impellergürtel. Auf den Abbildungen 3 und 4 lässt sich zum einen erkennen, dass diese Gürtel ein Stück weit unterhalb der Außenhaut des Schiffes liegen, zum anderen, dass sie zwei der drei Fusionsreaktoren einschließen. Das Volumen zwischen dem Maschinenraumgürtel und dem Schiffsrumpf bietet Platz für entbehrliche Einrichtungen, etwa das Arbeitszimmer des Kommandanten, dessen Fenster auf der Steuerbordseite des Heckkegels auf einigen frei zugänglichen Holos deutlich erkennbar sind. Der redundante dritte Reaktor und die Positionierung aller drei Reaktoren innerhalb der Kernrumpfpanzerung lassen vermuten, dass die Maschinenraumgürtel zur Einsparung von Masse dünner sind als die Impellergürtel.
Batteriedeckgürtel
Diese Panzergürtel – häufig auch nur als »Waffengürtel« bezeichnet – sind auf der Außenhülle des Schiffes befestigt. Sie schützen die obere und untere Krümmung des Schiffsrumpfes und verringern Schäden an Offensiv- und Defensivbewaffnung sowie an den Seitenschildgeneratoren. Diese Panzergürtel werden als wirksam erachtet, wenn ein einkommender Energiestrahl ausschließlich das unmittelbar hinter dieser Panzerung befindliche Geschütz zerstört, jedoch keine weiteren. Umfassende Kompartimentierung der Panzerung – Geschütz für Geschütz – ist erforderlich, um diese Wirkung sicherzustellen. Die Batteriedeckgürtel werden auf der Matrix der Schiffsrumpf-Grundpanzerung aufgebracht und bestehen wahrscheinlich aus zusätzlichem Grenzflächenmaterial, in dessen Siliciumcarbid-Substrat Werkstoffe hoher Dichte eingebracht wurden. Durch besagte zusätzliche Materialschicht wird dieser Panzergürtel etwa zehn Zentimeter dicker.
Schlussfolgerungen
Ziel dieses Artikels war es, einen groben Überblick über die Entwicklung der Panzerungssysteme moderner Sternenschiffe zu geben. Bedauerlicherweise wird dieses Themengebiet häufig nicht hinreichend gewürdigt, selbst nicht von jenen, die sich ausgiebig für die Navy interessieren. Daher erhofft sich der Autor, dass dieser Artikel dem geneigten Leser neue, interessante Einblicke in die Konstruktion von Kampfschiffen gegeben hat, denn erst dann vermag man die Leistungsfähigkeit dieser Schiffe richtig zu begreifen. Aufgrund des nur beschränkt zur Verfügung stehenden Platzes mussten zahlreiche grundlegende Konzepte – Kompartimentierung, relativistischer Effekt, die seitliche Positionierung gepanzerter Schotts und Versuchsreihen über die Wirksamkeit der Schutzeinrichtungen – gänzlich übergangen werden. Es ist die Absicht des Autors, seine Untersuchungen fortzusetzen und sich auch diesen Themen zu widmen sowie beizeiten ein eigenständiges Interaktionsmodell von Laserstrahlung und Panzerungsmaterial vorzulegen. Es steht zu hoffen, dass besagtes Modell, das zur Gänze auf frei zugänglichen Forschungsergebnissen auf dem Gebiet der Hochenergiephysik basiert, in späteren Ausgaben dieser
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