Die Feurige Braut Des Highlanders
»Das Mädchen, mit dem du schon seit Langem hättest verheiratet sein müssen. Ich habe sie für dich geholt.«
»Dann wirst du sie wieder zurückbringen müssen.«
»Das glaube ich nicht.« Ein unerbittlicher Ausdruck erschien in Valdars Augen. »Du brauchst sie.«
Ronan sah ihn finster an. »Ich brauchte Matilda. Sie ist die Frau, die immer noch an meiner Seite sein sollte. Und Cecilia, meine zweite Frau, hat nur Kummer und Verderben durch mich erfahren. Ich werde mir nicht noch eine Frau nehmen.«
Sein Großvater schnaubte, zog den fein gearbeiteten, breiten Schultergurt seines Schwerts zurecht, holte tief Luft und schien sich auf ein Wortgefecht mit seinem Enkel vorzubereiten. »Du warst doch fast noch ein bartloser Junge, als du Matilda geheiratet hast. Sie war reizend, ja. Ein ausgesprochen hübsches Mädchen. Aber sie hatte nicht die Beherztheit und die Stärke für das Leben auf Castle Dare. Deine Leidenschaft für sie hätte nachgelassen, hätte sie länger als die wenigen Tage nach eurer Hochzeit gelebt.«
Ein Muskel zuckte an Ronans Kinn. »Sie würde noch leben, wenn sie mich nicht geheiratet hätte. Cecilia ...«
»Cecilia war ein zarter kleiner Spatz.« Valdar schob das Kinn vor, als forderte er Ronan auf, das zu bestreiten. »Und manch einer sagt sogar, für sie sei es besser, in Frieden zu ruhen, als das Fieber zu erleiden, das sie jeden Winter heimgesucht hat.«
Ronans Stirnrunzeln vertiefte sich. »Sie ist im Kindbett gestorben und nicht an einem Fieber.«
»Wie so viele Frauen in diesen Highlands, mögen ihre Seelen in Frieden ruhen.«
»Cecilia war eine zu viel.«
Ronan ging zum Feuer, um zwei dicke schwarze Torfstücke nachzulegen. Über seine beiden verstorbenen Ehefrauen nachzudenken, über sie zu sprechen, schnürte ihm die Kehle zu und krampfte ihm die Eingeweide zusammen, als hätte sich plötzlich eine riesige Hand aus der Hölle erhoben und ihre glühende Faust um sie geschlossen.
»Mir den Rücken zuzukehren wird nichts ändern«, sagte sein Großvater mit ärgerlich erhobener Stimme. »Für dich, für Castle Dare und für alle, die innerhalb dieser Mauern leben, ist es unerlässlich, dass du die richtige Frau heiratest. Erst dann wird das Dunkel nachlassen.«
»Das sagst du.« Ronan, dessen Schläfen so heftig pochten, dass ihm schier der Kopf zu platzen drohte, drehte sich um. »Und ich sage dir ein letztes Mal, dass ich nie wieder heiraten werde.« Ohne Valdars wütendes Schnauben zu beachten, ging er durch das Zimmer und öffnete den Deckel seiner Truhe. »Ich habe bereits einen Plan gefasst, um Castle Dare von allen Übeln zu befreien.«
»Bah!« Valdar blickte stirnrunzelnd auf die Reisekleidung in der offenen Truhe. »Indem du dich auf irgendeine unsinnige Reise machst?«
»Nein, Sir, da irrt Ihr Euch.« Mit einem nicht weniger finsteren Stirnrunzeln nahm Ronan einen gefalteten Umhang aus der Truhe und legte ihn aufs Bett. »Dies wird keine unsinnige, sondern eine äußerst erfolgreiche Reise sein. Seit dem Tod meines Vaters hat sich der Fluch Maldreds des Schrecklichen auf mich gerichtet. Was ich vorhabe, ist ...«
Ein Geräusch wie Donnergrollen ging durch Valdars Brust. »Maldred hat Dare nie verflucht! Er ...«
Ronan schnaubte. »Der Kerl war ein Erzdruide und Zauberer. Seine Bosheit und seine Missetaten haben jeden MacRuari gezeichnet und ihm eine schwere Last auferlegt. Es spielt keine Rolle, ob er den Fluch ausgesprochen hat oder nicht, das Ergebnis ist das gleiche.«
»Und deshalb musst du ein temperamentvolles, hübsches Mädchen mit genügend Tatkraft und Charakter heiraten, um Maldreds Einfluss unwirksam zu machen.« Sein Großvater griff nach dem Umhang auf dem Bett und warf ihn zurück in die Truhe. »Eine solche Braut wird das Licht nach Dare zurückbringen und Maldreds Macht mindern. Wenn du sie zu lieben beginnst, werden die Schatten sich verziehen. Dessen bin ich mir ganz sicher. Selbst die finstersten Mächte können durch die Liebe bezwungen werden.«
»Erspar mir diesen Unsinn.« Ronan holte sich den Umhang zurück und legte ihn auf das Bett. »Ich habe geliebt. Du weißt, wie leidenschaftlich ich für Matilda empfunden habe. Und erzähl mir nicht, seit Maldreds Zeiten habe es keine Liebe mehr auf Castle Dare gegeben.« Er warf Valdar einen Blick zu. »Ich mag verflucht sein, aber ein Dummkopf bin ich nicht.«
»Natürlich hat es hier auch Liebe gegeben«, erwiderte sein Großvater gereizt. »Ich war deiner Großmutter sehr zugetan, und auch
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