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Die Feurige Braut Des Highlanders

Die Feurige Braut Des Highlanders

Titel: Die Feurige Braut Des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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Triumph in Valdars Blick verblasste. »Du wirst Schande über unser Haus bringen, wenn du dich weigerst.«
    »Es wird deine und niemand anderes Schande sein.«
    »Ich bin Dare. So wie du es sein wirst, wenn ich die Clanführung an dich weitergebe.«
    Ronan seufzte. Der Gedanke, dass sein furchtloser, stolzer Großvater das Gesicht verlieren könnte, machte ihm mehr zu schaffen als das Gezeter des alten Mannes. Er ging zum Tisch hinüber und schenkte sich Wein nach, den er diesmal in einem einzigen großen Schluck hinunterstürzte.
    Er unterdrückte den Impuls, sich seine Reisesachen zu greifen und zu verschwinden, und wandte sich wieder seinem Großvater zu, weil sein Pflichtbewusstsein und seine aufrichtige Liebe zu Valdar ihn zum Bleiben zwangen.
    Nicht, dass er vorhätte, Duncan MacKenzies Tochter zu ehelichen.
    Er wollte nur so taktvoll wie möglich ablehnen.
    Eben wollte er den Weinbecher wieder abstellen, als vor seinem inneren Auge für einen Moment das Bild einer auffallend schönen jungen Frau erschien. Sie stand an einem schmalen, kiesbedeckten Strand und sah ihn aus großen, funkelnden Augen an. Ihre Wangen waren gerötet, und das ungebärdige, rotgoldene Haar fiel ihr bis auf die Schultern. Sie sah bezaubernd aus, trotz ihres nachlässigen Äußeren - oder vielleicht gerade deswegen. Sie hielt eine Hand auf ihr Herz gedrückt, während das Wasser des Sees ihre Knöchel umspielte, ihre Röcke durchnässte und sie ihr an ihre Beine presste.
    Wohlgeformte Beine, bemerkte Ronan noch, bevor sein Blickwinkel sich veränderte und er sie aus größerer Entfernung sah, fast so, als blickte er aus großer Höhe auf sie herab.
    Aber dann blinzelte er, und das erstaunliche Bild verschwand.
    Erschüttert räusperte er sich. »Ich glaube, du solltest mir sagen, was für eine Art von Schuld der Schwarze Hirsch bei dir zu begleichen hat«, sagte er und zwang sich, seine Aufmerksamkeit wieder auf seinen Großvater zu richten, bevor ihm irgendetwas Wichtiges entging. »Warum sollte Duncan MacKenzie das Leben seiner Tochter einem MacRuari anvertrauen?«
    »Weil er mir sein Leben verdankt«, erwiderte Valdar mit triumphierender Miene.
    »Dir?« Ronans Kinnlade klappte herab.
    »Genau.« Valdar strich über seinen Bart, und ein Anflug von Wehmut erschien in seinen Augen, bis er sich zusammennahm und eine Spur zu energisch an seinem Plaid herumzupfte. »Du wirst es nicht wissen, aber dein Vater und der Schwarze Hirsch waren als junge Burschen gute Freunde. Damals glaubte ich fast an Maldreds kuriosestes Vermächtnis, nämlich die angebliche Unsterblichkeit einiger Mitglieder unseres Clans.« Er hörte auf, an seinem Plaid herumzunesteln und sah Ronan an, wobei der auffallende Glanz in seinen Augen das einzige Anzeichen dafür war, dass die Geschichte ihm zu schaffen machte. »Ich dachte sogar, ich wäre möglicherweise selbst einer von ihnen. Ob das ein Segen oder Fluch war, spielte keine Rolle. Ich hielt mich jedenfalls für unbesiegbar.«
    »Sprich weiter.« Ronan lehnte sich an die Tischkante und verschränkte die Arme.
    »Der junge Duncan war häufig Gast hier auf Dare. Sein Vater war ein kluger Mann und meinte, dass der Junge ganz Kintail kennen sollte, selbst seine düstersten Winkel. Dass der Junge tapfer genug war, Glen Dale zu betreten, machte ihn bei uns allen noch beliebter, und dein Vater und der Schwarze Hirsch waren damals unzertrennlich, wie Brüder beinahe.«
    Ronan konnte es nicht glauben. »Mein Vater und Duncan MacKenzie?«
    Sein Großvater nickte. »Dein Vater und der Schwarze Hirsch. Damals hatte ich hier auf Eilean Creag eine Galeere liegen. Sie war ein Geschenk der MacDonalds und eines der feinsten Schiffe der Hebriden. So schnittig, dass dein Vater und der junge Duncan mir ständig in den Ohren lagen, eine Fahrt mit ihnen zu unternehmen.« Er blinzelte und fuhr sich mit einer Hand über seine bärtige Wange. »Es war ein herrlicher Sommertag, als wir Segel setzten. Der Himmel war blau, kaum ein Wölkchen war am Horizont zu sehen, und es wehte ein guter Wind. Bis wir uns der Isle of Scarba bei Jura näherten ...«
    »Jura?«, warf Ronan ein und zog die Augenbrauen hoch. »So weit nach Süden seid ihr gefahren?«
    »Ich sagte doch schon, dass die Jungen eine kleine Reise machen wollten.« Sein Großvater sah plötzlich verstimmt aus und älter, als er war. »Ich wollte mit ihnen nach Doon, um die MacLeans zu besuchen.«
    »Aber ihr habt es nie dorthin geschafft, nicht wahr?« Ein warnendes Prickeln begann

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