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Die Feurige Braut Des Highlanders

Die Feurige Braut Des Highlanders

Titel: Die Feurige Braut Des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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trockenen Mund.
    All die kühnen, heiteren Worte der Begrüßung, die sie daheim geübt hatte, verflüchtigten sich aus ihrem Kopf, und sie konnte nur noch sprachlos und mit großen Augen dastehen. Des Raben Stimme durchflutete sie wie warmer Honig, und obwohl er aus dem Schatten sprach, hätte sie wetten können, dass sein Blick über sie glitt. Sie spürte dessen versengende Hitze auf sich. Dieser heiße, abwägende Blick kroch wie eine langsame Liebkosung über ihre Brüste und dann hinab zu ihren Hüften.
    Sie holte ein paar Mal tief Luft, aber irgendetwas in ihr zog sich immer mehr zusammen, und ihr wurde von Sekunde zu Sekunde wärmer, bis ihr ganzer Körper prickelte.
    »Ich glaube auch, dass Dare zu düster für sie ist«, hörte sie wie aus weiter Ferne ihren Vater sagen.
    Gelis blinzelte und bedachte ihn mit einem ärgerlichen Blick. »Nein, das ist es nicht.«
    Dare war perfekt, und der Rabe übertraf noch ihre kühnsten Träume. Allein seine Stimme durchflutete sie mit wohliger Wärme, und sie konnte kaum noch atmen, wenn sie ihm so nahe war. Schon jetzt konnte sie sich seine Berührung vorstellen, seine Küsse und die zärtlichen Worte, die er ihr zuflüstern würde.
    »Hmm«, brummte ihr Vater. »Du weißt nicht, was das Beste für dich ist.«
    »Oh, und ob ich das weiß.« Gelis' ganze Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf den Raben.
    Und dieser hochgewachsene, blendend aussehende Mann trat nun vor und richtete seinen durchdringenden Blick auf Duncan. »MacKenzie, eher würde ich mich hier auf der Stelle von Euch erschlagen lassen, als Eurer Tochter Schaden zuzufügen.« Nach einem schnellen Blick auf Gelis zog er sein Schwert und warf es in die Luft, fing es an der Klinge wieder auf und bot es, mit dem Griff nach vorne, Duncan an. »Auch ich halte etwas auf meine Ehre, Sir, und will sie nicht verunglimpft sehen.«
    »Nein!« Gelis warf sich mit ausgestreckten Armen zwischen sie, und ihr lief es eiskalt über den Rücken, als sie den glühenden Zorn in den Augen ihres Vaters sah. »Untersteh dich, diese Klinge anzurühren!«, rief sie und trat zurück, bis sie den juwelenbesetzten Schwertknauf in ihrem Rücken spürte. »Ich bin nicht länger deine Tochter, wenn du dieses Schwert nimmst!«
    »Du bist viel mehr meine Tochter, als du denkst.« Der Zorn in Duncans Gesicht verblasste, als er sich mit einer Hand durchs Haar fuhr.
    Dann lächelte er.
    Angespannt und ein wenig unbehaglich, aber es war immerhin ein Lächeln.
    Gelis erwiderte das Lächeln jedoch nicht, sie war noch nicht bereit, nachzugeben.
    Duncan warf einen Blick auf den nebelverhangenen Burghof und sah dann wieder seine Tochter an. »Gut pariert, Mädchen, aber zügle dein Temperament. Ich habe den MacRuaris mein Wort gegeben und werde es nicht zurücknehmen.« Ganz unvermittelt griff er um sie herum nach dem Schwert, packte es an der Klinge und gab es in gleicher Weise wie der Rabe, mit dem Griff nach vorn, zurück. »Steckt Eure Klinge ein, MacRuari, und seid froh, dass ich eine so couragierte Tochter habe. Ihr wart nur einen Deut davon entfernt, mit Eurem eigenen Schwert durchbohrt zu werden.«
    »Den Teufel hättest du getan.« Valdar sah so zufrieden aus, dass seine Augen zwinkerten. »Nicht in tausend Jahren.«
    Duncan funkelte ihn an. »Man hat mich einen Teufel und Schlimmeres genannt. Und das mit gutem Grund, wie du wohl weißt.«
    Der ältere Mann warf den Kopf zurück und lachte. »Dann hättest du also Blut vor meiner Tür vergossen? Und das Fest verdorben, das ich für dich vorbereitet habe? Nein, mein Junge, das nehme ich dir nicht ab.« Noch immer lachend legte er einen Arm um Duncan und führte ihn durch die Eingangstür in die hell erleuchtete Halle. »Jetzt siehst du, warum ich dein Mädchen wollte. Sie hat dein Feuer und deine Leidenschaft und hoffentlich auch eine ordentliche Portion von dem Mitgefühl ihrer Mutter.«
    Duncan schnaubte nur, und dann verschwanden die beiden Männer im Gedränge in dem großen Saal, gefolgt von Sir Marmaduke und den anderen Männern ihrer Eskorte. Alle angelockt von dem einladenden Duft gebratenen Fleischs, den prasselnden Feuern in den Kaminen und der Chance, müden Knochen Ruhe zu gönnen und sich mit Bier und Wein zu stärken.
    Der Rabe jedoch rührte sich nicht von der Stelle.
    Seine dunklen Augen verengten sich, als er Gelis ansah, und ihre Welt schien noch weiter zu schrumpfen und sich um sie zusammenzuziehen, bis nichts anderes mehr blieb als der kalte, feuchte Stein der Treppe

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