Die Finsteren
das Maul und ein Schwall Erbrochenes spritzte Frank ins Gesicht.
Mittlerweile heulte er wie ein Baby. »Bitte! Bitte! Aufhören! Oh bitte ...«
Das Ungeheuer wischte ihm mit einer fast zärtlichen Bewegung das Erbrochene aus den Augen, bevor es ihm eine der hängenden Brüste in den Mund schob und ihn zwang, wie ein quengelnder Säugling an dem aufgerichteten Nippel zu saugen. Es schmiegte seinen nackten Körper an ihn. Sein Glied versteifte sich ungeachtet der Abscheu, die er für diese Kreatur empfand, und trotz allem, was ihm widerfuhr.
Dann zog sich das Wesen von ihm zurück.
Und wartete.
Frank hustete. »Ich seh doch zu, verdammt noch mal.«
Das Ungetüm hob erneut die linke Hand, krümmte die Finger und ließ die Nägel herausspringen. Allerdings verwandelten sie sich diesmal nicht in schwarze, rasiermesserscharfe Krallen. Stattdessen klemmte es einen der verlängerten Fingernägel zwischen Daumen und Zeigefinger der anderen Hand und begann, langsam daran zu ziehen. Frank drehte sich der Magen um, als er mit ansah, wie sich der Nagel vollständig vom Finger löste. Er verzog das Gesicht, als sich die Kreatur ihre Beute in den Mund steckte und knirschend darauf herumkaute wie auf einem Bonbon.
Das Geräusch klang grässlich. Das Monster wiederholte den Vorgang mit dem nächsten Nagel. Und dem nächsten. So ging es weiter, bis alle Fingernägel an dieser Hand fehlten. Sie hing auffordernd vor Franks Gesicht, damit er das rohe, blutige Gewebe, dort wo sich die Fingernägel befunden hatten, genau betrachten konnte. Der Anblick fühlte sich so grundlegend falsch an, dass er ihm zu viel wurde. Mit einem Ruck drehte er den Kopf nach links und übergab sich erneut.
Als er mit Würgen fertig war, schlang die Kreatur die Finger um ein Büschel von Eleanors einst glänzendem Haar und riss es zusammen mit einem blutigen Stück Kopfhaut heraus. Der triefende Brocken landete im Mund des Monsters. Diesmal kaute es langsam, um den Geschmack des rohen, nassen Fleischs zu genießen.
Frank schniefte. »Bitte töte mich. Bring es einfach zu Ende. Ich flehe dich an.«
Das Monster antwortete nicht. Es grinste lediglich und zerrte eine weitere Strähne samt Haut von Eleanors Kopf. Der neuerliche Anflug von Ekel, den Frank empfand, wurde im nächsten Moment jäh verdrängt, als er hörte, wie sich die Schlafzimmertür knarrend öffnete. Eine verzweifelte, klägliche Hoffnung schlich sich in sein Herz. Irgendjemand, ein seltener Gast, hatte die ständigen Schreie gehört, die aus dem Haus drangen, und war gekommen, um der Sache auf den Grund zu gehen. Wer es auch sein mochte, Frank hoffte, dass derjenige eine Waffe dabeihatte. Eine anständige Waffe. Zwar ließ sich damit der Eindringling in Eleanors Körper nicht töten, aber einige gezielte Kugeln konnten ihn zumindest zwingen, seinen Wirt aufzugeben und die obszöne Schändung zu beenden. Er verrenkte sich den Hals, um an dem Monster vorbeizuschielen – und seine aufgeflammte Hoffnung fiel abrupt in sich zusammen.
Roger Campbell tauchte an der Seite des Betts auf. »Hallo, Frank.«
Franks Miene versteinerte. »Du.«
»Ja. Wie ich sehe, hast du meinen speziellen ... Freund schon kennengelernt.«
»Aber ... Steckst du dahinter? Warum? Wie?«
»Oh, ich denke, über das Warum weißt du Bescheid.« Er lächelte. »Was das Wie angeht ... tja, das ist deutlich komplizierter. Ich habe vor, Ransom meinen Stempel aufzudrücken, Frank. Über kurz oder lang wird mir diese Stadt gehören, jeder gottverdammte Flecken Erde. Aber du kommst mir ständig in die Quere, blockierst Kaufangebote und Grundstücksübernahmen.« Er musterte die Kreatur, die mit wirrem Blick rittlings auf Frank kauerte, und lächelte. »Ich könnte mir vorstellen, dass du das mittlerweile bedauerst.«
Tränen glänzten in Franks Augen. »Wenn ich könnte, würde ich dich umbringen.«
Roger lachte. »Oh, ich bin überzeugt davon, dass du das im Augenblick so empfindest, aber wir werden eine lange Unterhaltung führen, Frank. Ein sehr offenes Gespräch.« Er grinste und entblößte dabei tadellos weiße Zähne. Roger war mit seinem gewellten braunen Haar und den blauen Augen ein durchaus attraktiver Mann. »Als Erstes solltest du wissen, dass die liebe, süße Eleanor nicht die hingebungsvolle, treue Ehefrau war, für die du sie immer gehalten hast.«
Franks Körper versteifte sich. »Wag es ja nicht ...«
»Oh doch, Frank, ich hatte sie. Oft sogar. Manchmal genau hier in diesem Bett, während du bei der
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